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Staatliche Kunstsammlungen Dresden erhalten flutsicheres Depot +++ Erste große Schau mit Kippenberger-Zeichnungen in Tübingen +++ «Kohle für Kohle» - Kunstprojekt mit dem Maler Ernst Fuchs
Staatliche Kunstsammlungen Dresden erhalten flutsicheres Depot
Dresden (ddp-lsc). Acht Monate nach der Flutkatastrophe ist die Finanzierung eines hochwassersicheren Depotneubaus für die kostbaren Werke der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gesichert. Durch Umschichtungen der Mittel im Fluthilfefonds sollen nach Absprache mit dem Bund in den kommenden Jahren 25 bis 30 Millionen Euro in den Bau eines neuen, absolut hochwassersicheren Zentrallagers fließen, wie Sachsens Kunstminister Matthias Rößler (CDU) am Mittwoch in Dresden sagte. Das neue Depot soll knapp 12 000 Quadratmeter Lagerfläche bieten.
Unklarheit herrscht derzeit dagegen über den künftigen Standort sowie über die Nutzung der bisherigen, elbnah gelegenen Depoträume der Galerie Alte Meister unter dem Theaterplatz, die während der Flut nahezu vollständig unter Wasser standen. Während Rößler die Nutzung der unterirdischen Räume offen ließ, sprach sich der Direktor der Galerie Alte Meister, Harald Marx, für die Verlegung von Werkstätten und Verpackungsräumen in das Anfang der 90er Jahre gebaute Bilderlager aus. Es galt bis zu seiner Überschwemmung im vergangenen August als hochwassersicher.
Derzeit nutzen die von der Flut betroffenen Galerien Alte Meister und Neue Meister zur Lagerung ihres Bestandes einen Teil ihrer Ausstellungsfläche sowie seit Ende März ein Interimsdepot. Den Angaben zufolge sollen jedoch bis Ende Mai sämtliche Werke in dem Ausweichquartier unterkommen und die Museumsräume wieder vollständig für Besucher zugänglich sein.
Durch das Hochwasser im vergangenen Jahr erlitten etwa 250 historische Bilderrahmen aus der Zeit des Sachsenkönigs Augusts des Starken (1670-733) sowie neun Gemälde der Galerie Alte Meister erheblichen Schaden. Dagegen konnten die Bestände der Neuen Meister rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
http://www.staatl-kunstsammlungen-dresden.de
Erste große Schau mit Kippenberger-Zeichnungen in Tübingen
Tübingen (ddp-bwb). Anlässlich des 50. Geburtstages des Künstlers Martin Kippenberger (1953-1997) präsentiert die Kunsthalle Tübingen ab Mittwoch eine große Auswahl seiner Zeichnungen. Bis zum 22. Juni werden unter dem Motto «Schattenspiele im Zweigwerk» über 300 Blätter aus den Jahren 1976 bis 1997 gezeigt. Nach Angaben der Kunsthalle konzentriert sich damit erstmals eine Ausstellung allein auf das zeichnerische Werk Kippenbergers, der zu den bedeutendsten deutschen zeitgenössischen Künstlern zählt.
Kippenberger hat sich intensiv mit der eigenen Künstlerexistenz und künstlerischen Ideenwelten auseinandergesetzt, was auch seine Zeichnungen widerspiegeln. Die Schau spannt den Bogen vom Frühwerk bis zu den letzten Skizzen aus seiner Hand kurz vor seinem Tod. Zu den Exponaten gehören unter anderen die bekannten Zeichnungen, die der aus Dortmund stammende Künstler auf Hotelbriefpapier gefertigt hat. Auch einige größere Serien und Zeichnungsblöcke wie die Fettkreidezeichnungen «Heavy Mädel» und «Nochmal Petra» sind zu sehen.
Die Tübinger Veranstalter sehen ihre Ausstellung als Ergänzung zur großen Kippenberger-Retrospektive im Museum für Neue Kunst in Karlsruhe. Dort sind noch bis zum 27. April 600 Arbeiten Kippenbergers zu sehen. Es ist die erste große Werkschau nach dem Tod des Künstlers, der in diesem Jahr posthum auch Deutschland auf der Biennale in Venedig vertritt. Kippenberger wäre am 25. Februar 50 Jahre alt geworden.
Zu der Ausstellung in Tübingen erscheint ein Katalog zum Preis von rund 25 Euro. Die Kunsthalle ist täglich außer montags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
http://www.kunsthalle-tuebingen.de
«Kohle für Kohle» - Kunstprojekt mit dem Maler Ernst Fuchs
Neuss/Grevenbroich (ddp). Innerhalb des Kunst-Projektes «Kohle für Kohle» ist dem österreichischem Maler Ernst Fuchs eine umfangreiche Ausstellung gewidmet: 150 Arbeiten des Künstlers sind vom 14. Juni bis 13. Juli in der Kundenhalle der Sparkasse Neuss in Grevenbroich und im Haus Hartmann zu sehen. Zudem wird ein Braunkohlebrikett von Fuchs gestaltet, das RWE/Rheinbraun in limitierter Auflage zu dieser Ausstellung anfertigt. Der Erlös aus dem Verkauf dieser «Kunst-Briketts» geht zu gleichen Teilen an zwei soziale Einrichtungen, wie es am Montag in Neuss hieß.
Zum vierten Mal findet das Projekt «Kohle für Kohle» statt, wofür seit dem Jahr 2000 international berühmte Künstler wie James Rizzi und Otmar Alt gewonnen werden konnten. Mit Fuchs steht in diesem Jahr ein Mitbegründer des Phantastischen Realismus im Mittelpunkt. Hervorgegangen aus der Wiener Schule in der Nachkriegszeit, setzte Fuchs mit den Malerkollegen Wolfgang Hulter und Anton Lehmden den Surrealismus mit Mitteln der Traumdeutung fort. Fuchs arbeitete darüber hinaus eng mit dem österreichischen Maler Friedrich Hundertwasser zusammen.