Body
Neuer Stuttgart-Film führt in die Vergangenheit +++ Kritikerauszeichnung für Marco Bellocchio beim Europäischen Filmpreis
Neuer Stuttgart-Film führt in die Vergangenheit
Stuttgart (ddp-bwb). Ein neuer Dokumentarfilm mit historischen Aufnahmen führt auf eine Zeitreise durch Stuttgart. Autor und Moderator Manfred Naegele hat hierfür Material der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg ausgewertet, das nach Angaben des Stuttgarter Hauses des Dokumentarfilms überwiegend noch nie öffentlich gezeigt wurde. Der Film mit dem Titel «Stuttgart - eine Filmreise in die Vergangenheit» erzählt aus über hundert Jahren Alltagsleben und Zeitgeschichte.
Die Dokumentation umfasst viele Aufnahmen von Amateuren, die zum Beispiel den Besuch Adolf Hitlers 1938, zwei Hochzeiten in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und den Bau des Wagenburgtunnels durch Kriegsgefangene zeigen. Auch Aufnahmen von amerikanischen Soldaten aus dem Jahre 1947 und Zusammenfassungen vom Wiederaufbau der Stadt gehören zum Inhalt des 45-Minüters. Eine Collage aus drei Jahrzehnten Volksfestrummel auf dem Cannstatter Wasen bildet den Abschluss. Der Film ist ab Mittwoch im Buchhandel und im Haus des Dokumentarfilms erhältlich.
Kritikerauszeichnung für Marco Bellocchio beim Europäischen Filmpreis
Berlin (ddp). Die ersten Gewinner des Europäischen Filmpreises 2003 stehen fest. Der European Film Academy Preis der Kritik 2003 - Prix Fipresci gehe an den italienischen Film «Buongiorno, Notte» von Marco Bellocchio, teilte die Europäische Filmakademie am Dienstag in Berlin mit. Den gemeinsam mit dem Kultursender Arte vergebenen Dokumentarfilmpreis erhält der französische Streifen «S21 - La machine de mort Khmere» von Rithy Panh. Die Dokumentarfilm-Jury habe sich für einen Film entschieden, der Täter und Opfer der Todesmaschinerie der Roten Khmer auf ungewöhnliche Weise miteinander konfrontiere.
Den Kritikpreis vergibt die Akademie gemeinsam mit dem internationalen Verband der Filmjournalisten, Fipresci. «Buongiorno, Notte» ist ein Politdrama über die Entführung und den Mord an Italiens Premierminister Aldo Moro im Jahr 1978 durch die Roten Brigaden. Mit der Auszeichnung ehrt Fipresci nach den Worten ihres Präsidenten Michel Ciment «nicht nur ein Meisterwerk, sondern auch eine herausragende Filmographie, die zurückreicht bis ins Jahr 1965 und mehr als zwanzig Filme umfasst».
Die Preise werden am 6. Dezember in Berlin verliehen. In diesem Jahr ist der deutsche Erfolgsstreifen «Good Bye, Lenin!» fünf Mal nominiert, unter anderem als «Europäischer Film 2003»