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20.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Berlin: 19 Arbeitsstipendien für Bildende Künstler zu vergeben +++ Dessau: Gemälde «Turmbau zu Babel» wird in London ausgestellt +++ Bad Homburg: Sieger in Architektenwettbewerb für Keltenmuseum gekürt +++ Altenburg: Frühwerke Gerhard Altenbourgs im Lindenau-Museum +++ Bregenz: Kunsthaus Bregenz zeigt Cindy-Sherman-Retrospektive


Berlin: 19 Arbeitsstipendien für Bildende Künstler zu vergeben
Berlin (ddp-bln). Die Senatskulturverwaltung hat 19 Arbeitsstipendien für in Berlin lebende und arbeitende Bildende Künstler ausgeschrieben. Die Stipendien seien mit jeweils 10 225 Euro dotiert, teilte ein Senatssprecher mit. Künstler können die Förderung nur erhalten, wenn ihre künstlerische Ausbildung bereits abgeschlossen ist oder sie seit mehreren Jahren in diesem Bereich arbeiten.
Die Senatskulturverwaltung nimmt die Bewerbungen nur am 14. und 15. Februar 2007 jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr entgegen. Die notwendigen Unterlagen sind in der Verwaltung in der Brunnenstraße 188-190 in Mitte oder im Internet unter berlin.de/sen/kultur/programme erhältlich.

Dessau: Gemälde «Turmbau zu Babel» wird in London ausgestellt
Dessau (ddp-lsa). Das Gemälde «Turmbau zu Babel» aus der Anhaltischen Gemäldegalerie geht nach London. Dort soll das Werk eines flämischen Meisters in der von der British Library geplanten Ausstellung «A life in Maps» präsentiert werden, kündigte ein Sprecher der Stadtverwaltung Dessau am Freitag an. Das Gemälde gehe am Montag von der Anhaltischen Gemäldegalerie aus auf Reisen.
Wie bereits bei der Präsentation 1998 im Museum of London sei auch für die neue Ausstellung nicht das Gemälde selbst, sondern die Rückseite der Kupferplatte von besonderem Interesse. Diese weist eine eingravierte Landkarte des alten London auf, zu der das Museum of London zwei weitere Teilstücke besitzt. Für die Londoner Historiker bedeute das Fragment aus der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau eine Sensation.
Der in den 50er Jahren des 16. Jahrhunderts entstandene Stadtplan stelle den ältesten bekannten von London dar. Eine Druckausgabe des gesamten Planes, der aus mindestens 15 Teilen bestanden haben muss, sei nicht erhalten.
Nach der Rückkehr der Kupfertafel im kommenden Jahr aus London soll mit der Erweiterung der Niederländerabteilung im Mezzanin der Anhaltischen Gemäldegalerie die Tafel von beiden Seiten zu betrachten sein.

Bad Homburg: Sieger in Architektenwettbewerb für Keltenmuseum gekürt
Bad Homburg (ddp). Das Aachener Architektenbüro KadaWittfeld hat zusammen mit dem Kölner Landschaftsarchitektenbüro club L94 den Wettbewerb um den Bau des Keltenmuseums am mittelhessischen Glauberg gewonnen. Das gab Hessens Kunstminister Udo Corts (CDU) auf der Saalburg in Bad Homburg bekannt. Der Siegerentwurf setze ein «klares, fast elegantes Zeichen» in der «uralten Kulturlandschaft» um den Glauberg, sagte Corts. Das Modell komme ohne störende Innenwände aus und ermögliche so eine maximale Flexibilität.
Mit dem Bau des Museums am Fundort der berühmten Keltenfürsten-Statue soll laut Corts im September 2007 begonnen werden. Das eingeschossige Museum wird nach den vorliegenden Plänen über eine Nutzfläche von rund 1300 Quadratmetern verfügen. Panoramafenster sollen den Besuchern einen Blick über die Landschaft und den rekonstruierten keltischen Grabhügel ermöglichen. Die Fertigstellung ist Anfang 2009 geplant. Das Land Hessen will in das Projekt 6,1 Millionen Euro investieren. An dem Architektenwettbewerb hatten sich 27 Büros beteiligt.
http://www.kada-aachen.de

Altenburg: Frühwerke Gerhard Altenbourgs im Lindenau-Museum
Altenburg (ddp-lth). Das Lindenau-Museum Altenburg zeigt seit Samstag anlässlich des 80. Geburtstages von Gerhard Altenbourg (1926-1989) eine Ausstellung. Wenige Tage vor dem Jubiläum präsentiert dort die Schau «Aber die Blume der Romantik» die frühen Lithographien des Malers und Grafikers. Die aus den Jahren 1949 bis 1952 stammenden Arbeiten würden zum ersten Mal nahezu vollständig öffentlich gezeigt, sagte Museumsdirektorin Jutta Penndorf. Nur ein Blatt fehle.
Das Haus selbst bewahrt in seinem Bestand 41 Blätter. Sie werden um Leihgaben aus dem Nachlass Gerhard Altenbourgs sowie aus dem Kupferstich-Kabinett Dresden und dem Angermuseum Erfurt ergänzt. Hinzu kommen Probe- und Zustandsdrucke. Sie gestatten es dem Besucher, den Prozess der Bildfindung nachzuvollziehen.
Der in der Nähe von Gotha geborene und nach einem Autounfall gestorbene Gerhard Ströch lebte seit 1929 in Altenburg. Mit seinem 1955 gewählten Künstlernahmen «Altenbourg» erwies er seiner Heimatstadt Reverenz, distanzierte sich mit dem eingefügten «o» aber zugleich von ihr. Nach zweijährigem privatem Malunterricht studierte er ab 1948 an der Weimarer Hochschule für Baukunst und bildende Kunst und wurde 1950 exmatrikuliert. In jener Zeit und noch bis 1952 entstanden auch die 55 frühen Lithographien.
Inhaltlich vertieft wird die Exposition durch sieben Zeichnungen und Aquarelle, die zwischen 1948 und 1958 entstanden. Seit 1998 vergibt das Museum biennal den mit 12 500 Euro dotierten Gerhard-Altenbourg-Preis. Der ging 2006 an den Berliner Maler Lothar Böhme, dem ab 4. März 2007 eine Ausstellung gewidmet ist. «Aber die Blume der Romantik» ist bis 4. Februar 2007 zu sehen.
http://www.lindenau-museum.de

Bregenz: Kunsthaus Bregenz zeigt Cindy-Sherman-Retrospektive
Bregenz (ddp). Das Kunsthaus Bregenz zeigt ab 2. Dezember die erste große Einzelausstellung der Fotokünstlerin Cindy Sherman in Österreich. Die Schau umfasst nach Angaben des Hauses alle Schaffensperioden Shermans von den frühen Fotografien der 70er Jahre bis zur Clown-Serie aus den Jahren 2003 und 2004. Die Künstlerin bedient sich ausschließlich ihrer eigenen Person als Modell ihrer Inszenierungen.
Zu den rund 250 ausgestellten Werken gehören Schwarz-Weiß-Fotos, die an den Film Noir erinnern, Fotos im Stil von Modemagazinen, groteske Bilder mit Puppen und Prothesen sowie Fotos, auf denen Sherman in die Rolle historischer Frauen- und Männerfiguren schlüpfte.
Die 1954 in einem Vorort von New York geborene Sherman zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen inszenierter Fotografie. Ihre Bilder sind jedoch keine Selbstporträts, vielmehr stellt sie mit Hilfe verschiedener Accessoires erfundene Personen dar. Die Fotos sind oft parodistisch und bissig.
Die Ausstellung läuft bis 28. Januar 2007. Anschließend ist sie im Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humblebaek zu sehen (9. Februar bis 13. Mai), danach im Martin-Gropius-Bau in Berlin (13. Juni bis 10. September).
http://www.cindysherman.com