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Berlin: Stummfilm-Uraufführung zur Berlinale - Philharmoniker spielen live +++ Saarbrücken: Ophüls-Filmfestival mit positiver Bilanz +++ Berlin: Berlinale- Sektionen und Wettbewerbsfilme


Berlin: Stummfilm-Uraufführung zur Berlinale - Philharmoniker spielen live
Berlin (ddp-bln). Eine ungewöhnliche Uraufführung kündigen die Berliner Philharmoniker für den Abschlusstag der Berlinale (15. Februar) an. Der Stummfilm zu Igor Strawinskys Ballettmusik «Le Sacre du printemps», von Oliver Herrmann im vergangenen Jahr gedreht, wird in der Berliner Philharmonie seine Premiere erleben. Dazu spielen die Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle live die Strawinsky-Musik, teilte das Orchester am Freitag in Berlin mit.
Herrmann, Fotograf und Filmemacher, war im September 2003 im Alter von 40 Jahren gestorben. Für seinen Stummfilm hatte sich der Regisseur die festliche Uraufführung während der Berlinale und dazu die Live-Musik gewünscht. Diesen Wunsch wollten die Philharmoniker nun erfüllen, hieß es.
Die Berliner Philharmoniker hatten auch die von George Fenton komponierte Musik zu dem Naturfilm «Deep Blue» eingespielt, der derzeit in den Kinos läuft.

Saarbrücken: Ophüls-Filmfestival mit positiver Bilanz
Saarbrücken (ddp). Kurz vor Abschluss des diesjährigen Ophüls-Filmfestivals in Saarbrücken zogen die Veranstalter eine positive Bilanz. Die Vorstellungen der 30 Wettbewerbsfilme seien ausverkauft gewesen, sagte Festivalleiter Boris Penth im ddp-Interview in Saarbrücken. Er erwarte daher, dass die guten Zuschauerzahlen des Vorjahres erreicht würden.
Penth zeigte sich außerdem sehr zufrieden mit der Qualität der gezeigten Filme, die auch Zuschauer und Jury begeistere. Es sei darüber hinaus gelungen, etwa durch die Einrichtung einer Schülerjury, mehr junge Leute für das Festival zu interessieren, sagte Penth. Für die kommenden Jahre könne er sich vorstellen, die Kooperation in der Saar-Lor-Lux-Region mit anderen, kleineren Festivals auszubauen. Beim 25. Festival wurden insgesamt 30 Filme gezeigt, davon 5 Ur- und 3 deutsche Erstaufführungen.
Die deutsche Filmgroteske «Muxmäuschenstill» von Markus Mittermeier ist der große Gewinner des Max-Ophüls-Filmfestivals. Der Spielfilm erhielt am Sonntag nicht nur den begehrten Hauptpreis des Festivals, den mit 36 000 Euro dotierten Max-Ophüls-Preis, sondern auch den Publikumspreis.
In «Muxmäuschenstill» erzählt Mittermeier mit bitterbösem Humor von dem jungen Berliner Mux, der, getrieben von einem übersteigerten Unrechtsbewusstsein, auf eigene Faust Schwarzfahrer, Graffiti-Schmierer und andere Übeltäter verfolgt und bestraft. Der schon vorab als Favorit gehandelte Film gewann außerdem den Preis der Schülerjury und teilt sich den Drehbuchpreis mit der österreichischen Sozialchronik «Struggle» von Ruth Mader.
Den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten im Wert von 11 000 Euro erhielt der österreichisch-luxemburgische Film «Hurensohn» von Michael Sturminger. Als beste Nachwuchsdarstellerin wurde Johanna Bantzer für ihre Leistung in dem Schweizer Drogendrama «Strähl» von Manuel-Flurin Hendry ausgezeichnet. Zum besten Nachwuchsschauspieler wurde Stipe Ergec, der Hauptdarsteller des deutschen Flüchtlingsdramas «Yugotrip» von Nadya Derado, gekürt.
Der Förderpreis Langfilm ging zum Abschluss des siebentägigen Festivals an die Schweizer Komödie «Verflixt verliebt» von Peter Luisi. Den Filmmusikpreis gewann Meret Becker für die Musik in der deutsch-luxemburgischen Koproduktion «PiperMint». Als bester Kurzfilm wurde der 18-minütige Spielfilm «Grauzone» von Karl Bretschneider ausgezeichnet. Den Interfilmpreis gewann «Der gläserne Blick» des österreichischen Regisseurs Markus Heltschl.
Das Ophüls-Filmfestival wurde 1980 gegründet. Der 1902 in Saarbrücken geborene Namensgeber Max Ophüls gilt als einer der großen europäischen Regisseure des 20. Jahrhunderts.

Berlin: Berlinale- Sektionen und Wettbewerbsfilme
Berlin (ddp). Die 54. Internationalen Filmfestspiele Berlin bieten neben dem Wettbewerb wieder mehrere Sektionen mit speziellen Programmangeboten. Im Wettbewerb konkurrieren 23 Filme aus 18 Ländern um den Goldenen und die Silbernen Bären.
Im Panorama werden 34 Spiel-, 16 Dokumentar- und 26 Kurzfilme aus 32 Ländern vorgestellt. Aufgabe dieser Sektion ist es, «das Kinoprogramm der kommenden Arthouse-Saison in Europa zu entdecken und den Markt zu inspirieren». 15 000 Zuschauer werden sich an der Vergabe des Panorama-Publikumspreises beteiligen.
Das Internationale Forum des Jungen Films präsentiert neue Schwerpunkte, kaum bekannte Filmländer und Debüts aus aller Welt. 30 Filme, mehr als die Hälfte des Programms, sind Weltpremieren, 15 Spiel- und Dokumentarfilme sind Erstlingswerke. Akzente setzen diesmal Südafrika und das Filmland Indien, aber auch neue Streifen von Ulrike Oettinger und Volker Koepp.
Mit zwei Neuerungen wartet das Kinderfilmfest auf: dem Jugendfilmwettbewerb 14plus und der Retrospektive zum Schaffen einer ausgewählten Filmhochschule. Mit sieben Kurzfilmen stellt sich die israelische Sam Spiegel Film & Television School Jerusalem auf der Berlinale vor.
Die Reihe Perspektive Deutsches Kino richtet in ihrem dritten Jahr den Blick auf innovative Filme «Made in Germany». Erstmals wird für einen herausragenden Beitrag, der deutsches Kino dem französischen Publikum nahebringen soll, der Preis «Dialogue en perspective» verliehen.
Die Retrospektive beschäftigt sich mit «New Hollywood 1967 - 1976. Trouble in Wonderland». 66 Produktionen aus diesem aufregenden Jahrzehnt amerikanischer Filmgeschichte werden gezeigt, darunter «Taxi Driver» von Martin Scorsese, «Easy Rider» von Dennis Hopper und «Chinatown» von Roman Polanski.
http://www.berlinale.de

Die Wettbewerbsfilme der Berlinale
Berlin (ddp). Im Wettbewerb der 54. Berlinale konkurrieren 23 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären. Drei Filme laufen außer Konkurrenz. Das Wettbewerbsprogramm präsentiert 18 Weltpremieren und 4 Debütfilme. 18 Länder sind vertreten.

Die Filme im Wettbewerb:
- «20:30:40» von Sylvia Chang
- «25 degrés en hiver» (25 Grad im Winter) von Stéphane Vuillet
- «El abrazo partido» (Lost Embrace) von Daniel Burman
- «Ae Fond Kiss» von Ken Loach
- «Beautiful Country» von Hans Petter Moland
- «Before Sunset» von Richard Linklater
- «Confidendes trop intimes» (Intimste Fremde) von Patrice Leconte
- «Country Of My Skull» von John Boorman
- «Feux rouges» (Schlusslichter) von Cédric Kahn
- «The Final Cut» von Omar Naim
- «Forbrydelser» (In deinen Händen) von Annette K. Olesen
- «Gegen die Wand» (Head-On) von Fatih Akin
- «Maria, llena eres de gracia» (Maria voll der Gnade) von Joshua Marston
- «The Missing» von Ron Howard
- «Monster» von Patty Jenkins
- «Die Nacht singt ihre Lieder» (Nightsongs) von Romuald Karmakar
- «Om jag vänder mig om» (Morgengrauen) von Björn Runge
- «Primo Amore» (First Love) von Matteo Garrone
- «Samaria» (Samaritan Girl) von Kim Ki-Duk
- «Svjedoci» (Die Zeugen) von Vinko Bresan
- «Trilogia: To livadi pou dakrisi» (Trilogie: Die Erde weint) von Theo Angelopoulos
- «Triple Agent» von Eric Rohmer
- «La vida que te espera» (Your Next Life) von Manuel Gutierrez Aragon

Außer Konkurrenz:
- «Cold Mountain» (Unterwegs nach Cold Mountain) von Anthony Minghella
- «Lightning In A Bottle» von Antoine Fuqua
- «Something\'s Gotta Give» (Was das Herz begehrt) von Nancy Meyers.