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Magdeburg: Neues Schauspielhaus wird eröffnet +++ Leipzig: 14 europäische Theatergruppen kommen zur «euro-scene» +++ Jena: «Caroline-Preis» geht an Sonja Hilzinger +++ Düsseldorf: Uraufführung von Moritz Rinkes «Café Umberto» +++ Oldenburg: «Menschenskinder» feiert Uraufführung am Staatstheater
Magdeburg: Neues Schauspielhaus wird eröffnet
Magdeburg (ddp). Das neue Schauspielhaus des Theater Magdeburg wird am Freitag nach zweijährigen Umbauarbeiten eröffnet. Die Sanierung hat rund neun Millionen Euro gekostet, wie das Theater mitteilte. Insgesamt 204 Plätze fasst der Zuschauersaal. Für verbesserte Sichtverhältnisse auf allen Plätzen sorgen neben einem verbreiterten Bühnenportal auch ansteigende Zuschauerreihen. Im Studio finden rund 100 Zuschauer Platz.
Der Saal kann je nach Inszenierung variabel genutzt werden und ist nicht auf die klassische «Guckkastenbühne» reduziert. Die Seitenbühne wurde mit einem Hubpodium versehen, das den Transport großer Bühnenteile wesentlich erleichtert. Eine neue Probebühne wurde angebaut.
Die Eröffnungsfestwoche im sanierten Schauspielhaus beginnt am Freitag mit der Premiere von Tennessee Williams Stück «Süßer Vogel Jugend» in der Regie von Tobias Wellemeyer. Am 30. September hat das interkontinentale Live-Theaterprojekt zum 1200. Stadtjubiläum von Magdeburg «Das Treffen - the other side» Premiere.
Leipzig: 14 europäische Theatergruppen kommen zur «euro-scene»
Leipzig (ddp). Das Festival des zeitgenössischen europäischen Theaters «euro-scene» findet Anfang November zum 15. Mal in Leipzig statt. 14 Spielgruppen aus 12 Ländern präsentieren vom 1. bis 6. November ihre Stücke unter dem Titel «Wahlverwandschaften», wie Festivaldirektorin Ann-Elisabeth Wolff am Mittwoch in Leipzig ankündigte. «Wir wollen zeigen, wo das europäische Theater steht», sagte sie. Zu den 25 Vorführungen erwarten die Veranstalter etwa 9000 Besucher. Das französische Ballet Preljocaj eröffnet die «euro-scene» am 1. November in der Oper Leipzig mit den Tanzstücken «Annonciation» und «N».
Der aus der Chemie stammende Begriff der «Wahlverwandschaften» soll bei dem Festival aus philosophischer Sicht als eine nicht immer rational erklärbare innere Beziehung, als eine Verwandtschaft im Geiste betrachtet werden. «Wir haben uns gefragt, welche Künstler uns über die Jahre begleitet haben und wer unser Festival maßgeblich geprägt hat», sagte Wolff. 9 der 15 Tanz- und Theatergruppen seien bereits in den vergangenen Jahren bei dem Festival aufgetreten.
Als einen Höhepunkt des Festivals bezeichnete Wolff die Aufführung des Tanzstückes «Conjunto di NERO» durch die Compagnie Emio Greco/PC. Nach jahrelangem Bemühen sei es gelungen, den Italiener Emio Greco nach Leipzig zu holen.
Die Aufführungen finden den Angaben zufolge an 13 Spielstätten statt, darunter das Schauspiel Leipzig, die Oper Leipzig und die Schaubühne Lindenfels. Als außergewöhnliche Aufführungsorte hob Wolff neben der Peterskirche das BMW-Werk hervor. Der Gesamtetat von 630 000 Euro werde zu 52 Prozent aus öffentlichen Mitteln der Stadt Leipzig, des Freistaates und der Kulturstiftung des Bundes bestritten.
http://www.euro-scene.de
Jena: «Caroline-Preis» geht an Sonja Hilzinger
Jena (ddp-lth). Der «Caroline-Preis» für Essay und Feuilleton der Stadt Jena wird heute an Sonja Hilzinger verliehen. Die 50-jährige Berliner Germanistin und Schriftstellerin erhalte die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren essayistischen Text «Manchmal bin ich ein Vogel», teilten die Veranstalter mit.
Die Auszeichnung ist nach der 1845 verstorbenen Jenaer Frühromantikerin Caroline Schlegel-Schilling benannt. Ermöglicht durch eine private Stiftung, werden damit herausragende Leistungen in den Genres Essay und Feuilleton gewürdigt, die durch hohe sprachliche Qualität und solide Recherche überzeugen.
Düsseldorf: Uraufführung von Moritz Rinkes «Café Umberto»
Düsseldorf (ddp). Das Stück «Café Umberto» des Autors Moritz Rinke wird am Sonntag im Düsseldorfer Schauspielhaus uraufgeführt. Die Inszenierung zeige die Auswirkungen eines Lebens ohne Lohnarbeit auf die menschliche Psyche und die sozialen Beziehungen, teilte das Schauspielhaus am Mittwoch mit. Rinke spüre in «Café Umberto» sensibel den psychischen Belastungen von Menschen in Zeiten der Globalisierung nach.
Im Café Umberto, einer Cafeteria im Arbeitsamt, treffen arbeitslose Paare aufeinander. Darunter sind die junge Modedesignerin Jule, die sich aus dem Fenster der Arbeitsagentur stürzen will und der Musiker Jaro, der Jules Selbstmord verhindert. Während zwischen den beiden eine Liebesgeschichte beginnt, droht die Beziehung von Lukas, einem arbeitslosen Lehrer, und Sonia, einer erfolgreichen Fernsehmoderatorin, zu zerbrechen. Beim Akademikerpaar Anton und Paula endet die Beziehung nach immer absurderen Jobangeboten in einem tragischen Finale.
http://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de
Oldenburg: «Menschenskinder» feiert Uraufführung am Staatstheater
Oldenburg (ddp-nrd). Das Stück «Menschenskinder» der Berliner Theaterautorin Katharina Schlender wird am Samstag am Oldenburgischen Staatstheater uraufgeführt. In dem Clownspiel geht es um die latente Gewalt deutscher Kinderreime und Gewalt in Familien, wie das Theater am Mittwoch in Oldenburg mitteilte.
Die Kinderverse und alten Reime bilden den Klangteppich für die einzelnen Szenen. Im Mittelpunkt stehen sechs verschiedenfarbige und kahlköpfige Clownsfiguren, die sich nach Theaterangaben sowohl den Schädel einschlagen als auch blumige Träume entwickeln. Würde, Lebenswille und Sensibilität seien die Botschaften, die von dem apokalyptisch endenden Stück ausgehen sollen.
«Menschenskinder» ist für Jugendliche ab 14 Jahren konzipiert und wurde mit Mitteln des Bundesfamilienministeriums gefördert. Autorin Katharina Schlender war zuletzt mit ihrem Stück «Sommer.Lieben» für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert worden.
http://www.oldenburg.staatstheater.de