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2.3.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Berlin: Akademie der Künste stellt literarisches Archiv von Christa Wolf vor +++ Rudolstadt: Erstes Deutsches Kinder-Theater-Fest im Oktober +++ Jena: Theaterhaus bringt Franz Molnars «Liliom» auf die Bühne


Akademie der Künste stellt literarisches Archiv von Christa Wolf vor
Berlin (ddp). Anlässlich des 75. Geburtstages von Schriftstellerin Christa Wolf am 18. März stellt die Akademie der Künste (AdK) in Berlin der Öffentlichkeit erstmals das literarische Archiv der Autorin vor. Die Präsentation von Aufzeichnungen, Entwürfen, Manuskripten, Briefen, Fotos und Kunstwerken gewähre Einblicke in die Werkstatt der Schriftstellerin, betonte die AdK am Montag.
Die Ausstellung «Christa Wolf zum 75. Geburtstag -\'Wie man es erzählen kann, so ist es nicht gewesen\'», die am 14. März eröffnet wird, ist bis 2. Mai in der AdK zu sehen. Zur Eröffnung sprechen und lesen unter anderen Akademie-Präsident Adolf Muschg und Wolf selbst.
Aus einem Fundus von rund 20 000 Manuskriptblättern und 25 000 Briefen wurden für die Schau etwa 600 Exponate ausgewählt und zu Themen und Motivfeldern zusammengestellt. So lassen Manuskripte und Entwürfe den Entstehungsprozess literarischer Werke nachvollziehen.
Zahlreiche Fotos, zum Teil aus Kindheit und Jugend, aber auch von Lesungen, Reisen, Studienaufenthalten, mit Freunden, Kollegen und in der Familie veranschaulichen den Lebensweg der Autorin. Aus der umfangreichen Korrespondenz wurden unter anderem Briefe von beziehungsweise an Heinrich Böll, Max Frisch, Günter Grass, Anna Seghers und Brigitte Reimann ausgesucht.

Rudolstadt: Erstes Deutsches Kinder-Theater-Fest im Oktober
Rudolstadt (ddp). Unter dem Motto «Fantastisch» erlebt Rudolstadt Ende Oktober das erste Deutsche Kinder-Theater-Fest. In der thüringischen Stadt spielten Kinder für Kinder, sagte Festivalleiter Frank Grünert am Montag der Nachrichtenagentur ddp. Grünert ist Vize-Chef des Bundes Deutscher Amateurtheater und Vorsitzender des Thüringer Amateur-Theater-Verbandes, die das Fest vom 28. bis 30. Oktober veranstalten. Zwar gebe es Theaterfestivals, die sich an die Jüngsten wenden, doch würden diese von Jugendlichen und Erwachsenen für Kinder gemacht.
Acht bis zehn Kinder-Theater-Gruppen aus der ganzen Bundesrepublik sowie dem deutschsprachigen Ausland sollen eingeladen werden. Dem Titel des Festivals entsprechend werde Wert auf fantastisches Theater gelegt, betonte Grünert. Kurze Szenen und Etüden seien ebenso willkommen wie Theaterstücke mit einer maximalen Länge von 60 Minuten. Auch bei den Inhalten gebe es keine Einschränkungen. Zukunftsvisionen und Märchen seien ebenso gefragt wie Tanztheater oder musikalische Spiele.
Ergänzt werden die Stücke und Szenen von theater- und spielpädagogischen Werkstätten sowie einer auswertenden Gesprächsrunde der Kinder untereinander. Daneben gibt es Gespräche mit Experten über das Gezeigte sowie ein Kolloquium «Kinder spielen Theater».
Grünert geht davon aus, dass das Kinder-Theater-Fest wie der seit 1994 ebenfalls in Rudolstadt beheimatete Europäische Amateur-Theater-Tag - künftig im Rhythmus von zwei Jahren veranstaltet werde. Allerdings sei die Finanzierung noch nicht geklärt. Er könne sich jedoch neben Stiftungen und Sponsoren unter anderem eine Beteiligung von Thüringens Kunstministerium und dem Bundesfamilienministerium vorstellen.
http://www.tat-online.de

Jena: Theaterhaus bringt Franz Molnars «Liliom» auf die Bühne
Jena (ddp-lth). Das Theaterhaus Jena bringt «Liliom» von Franz Molnar (1878-1952) auf die Bühne. Die Premiere der Vorstadtlegende in sieben Bildern sei für den 18. März geplant, teilte das Theater mit. Das Stück, das bei seiner Uraufführung 1909 in Budapest durchfiel und seinen Siegeszug erst 1912 mit der deutschsprachigen Erstaufführung in Wien begann, kommt in einer Inszenierung von Aureliusz Smigiel und der Ausstattung von Magdalena Musial auf die Jenaer Bühne.
Erzählt wird die Geschichte von Liliom, der sich in das Dienstmädchen Julie verliebt hat und deshalb von seiner Arbeitgeberin und eifersüchtigen Geliebten entlassen wird. Aus Frust über die verlorene Anstellung schlägt er Julie. Als diese ein Kind erwartet, fühlt Liliom Verantwortung und will für die Familie sorgen. Ein Freund verspricht ihm das schnelle Geld durch einen Raubüberfall. Als dieser missglückt, ersticht sich Liliom. Nach 16 Jahren Fegefeuer darf er für einen Tag zurück auf die Erde, um seinem Kind unerkannt etwas Gutes zu tun. Doch er vergibt seine Chance, schlägt die Tochter versehentlich. Fortan muss er bis ans Ende seiner Tage in der Hölle schmoren.
«Liliom» gilt als das berühmteste Stück ungarischer Literatur. Die Vorlage Molnars bestand nicht nur auf der Bühne. 1934 wurde sie von Fritz Lang verfilmt, 1956 kam sie in den USA, wo Molnar begraben ist, als Musical heraus. Hans Albers wurde in der Titelrolle 1931 und 1946 in Berlin vom Publikum gefeiert, auch Helmut Lohner brillierte darin. Rainer Werner Fassbinder brachte das Stück 1972 in Bochum auf die Bühne.
http://www.theaterhaus-jena.de