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Halle Kunstverein stellt Joachim John vor +++ Chemnitz: Feminin - Frauenbilder der Klassischen Moderne +++ Stuttgart: Werkschau von Ferdinand Hodler +++ Wuppertal: «Virtuelles Zentrum der verfolgen Künste» ist online
Halle: Kunstverein stellt Joachim John vor
Halle (ddp-lsa). Mit Zeichnungen und Druckgrafik des Mecklenburger Künstlers Joachim John eröffnet der Hallesche Kunstverein am Samstag in der Opernhaus-Galerie seine diesjährige Ausstellungsfolge. «Don Carlos und andere Gestalten...» ist der Titel der Schau, wie der Kunstverein mitteilte.
Der 1933 in Decin geborene und seit 1977 in Mecklenburg lebende Zeichner und Grafiker ist in den vergangenen Jahrzehnten in erster Linie durch seine Illustrationen zu literarischen Arbeiten bekannt geworden. Vor allem mit der menschlichen Figur beschäftigt er sich dabei. Johns Werke seien freie Fantasien zu der jeweiligen literarischen Vorlage, sagte Kunstvereinschef Hans-Georg Sehrt der Nachrichtenagentur ddp. Witz und Ironie bezeichnete er als Kennzeichen des Künstlers. Die Folge zu Don Carlos, die der halleschen Ausstellung den Namen gab, sei im Zusammenhang mit der Premiere der gleichnamigen Oper des Mecklenburgischen Staatstheaters anlässlich der Schlossfestspiele Schwerin 2003 entstanden.
Weil John nicht nur malt, sondern auch selbst literarisch tätig wurde und eigene Schriften und Hörspiele herausbrachte, ist während der bis zum 14. März laufenden Ausstellung im halleschen Opernhaus auch eine Lesung vorgesehen. Der Termin steht noch nicht fest.
Chemnitz: Feminin - Frauenbilder der Klassischen Moderne
Chemnitz (ddp). Frauenbildnisse der Klassischen Moderne sind ab Sonntag in einer Sonderausstellung der Kunstsammlungen Chemnitz zu sehen. Unter dem Titel «Feminin» werden 60 Gemälde und Zeichnungen aus Privatbesitz gezeigt, wie das Museum mitteilte. Neben Meistern jener Kunstepoche wie Emil Nolde, Oskar Kokoschka, Marc Chagall oder Henri Matisse dominiere der dem Thema Maler und Modell besonders zugetane Pablo Picasso mit mehr als 30 Originalen.
Die Kunstsammlungen Chemnitz haben bereits 2002/03 mit der Ausstellung «Picasso und die Frauen» sowie im vergangenen Jahr mit einer Werkschau von Picassos zeitweiliger Lebensgefährtin Francoise Gilot die Verbindung von Frauen und Kunst in den Mittelpunkt gerückt. Zeitgleich mit «Feminin» sind noch bis 29. Februar Bildwerke und Arbeiten auf Papier des in Chemnitz geborenen Bildhauers Richard Scheibe sowie als einziger Präsentation in Ostdeutschland die Afrika-Sammlung von Georg Baselitz zu sehen.
http://www.chemnitz.de/kunstsammlungen
Stuttgart: Werkschau von Ferdinand Hodler
Stuttgart (ddp). Ferdinand Hodler, ein Wegbereiter der Malerei der Moderne, wird von Freitag bis zum 12. April mit einer Werkschau in der Galerie der Stadt Stuttgart gewürdigt. Mehr als 30 teilweise selten gezeigte Gemälde, ergänzt um einige Bleistiftskizzen und eine Skulptur, verdeutlichen den künstlerischen Weg des Schweizers (1853 - 1918), der zwar immer ein gegenständlicher Maler blieb, dem es aber, als er zu seinem persönlichen Ausdruck gefunden hatte, nicht mehr um Abbildung, sondern um den grundlegenden Rhythmus und die Harmonie der Formen ging.
Obwohl er am Genfer See lebte und arbeitete, war Hodler nach den Worten der stellvertretenden Galerieleiterin Karin Schick zu Lebzeiten vor allem in Deutschland und Österreich bekannt und geschätzt. Seinen Durchbruch erlebte er mit einer Ausstellung der Wiener Secession 1904, bei der 31 seiner Gemälde gezeigt wurden. Schon etwa ab 1890 hatte Hodler seinen Stil gefunden. Landschaften und Figuren sowie deren kompositorische Wechselwirkungen waren sein wichtigstes Sujet. Dabei arbeitete er Körper durch starke Konturen vor flächigem Hintergrund heraus. Viele Bilder werden in Stuttgart ohne Glas gezeigt, sodass Hodlers kräftiger, pastoser Farbauftrag deutlich zu sehen ist.
In seinen Bildern suchte und betonte er ähnliche und parallele Formen, die er gern in extremen Querformaten herausarbeitete. Oft platziert er Frauen in graziler, tänzerischer Bewegung in die reduzierten Landschaften.
Gerafft wird Hodlers malerische Entwicklung an Hand von fünf Selbstporträts gezeigt, die in einem Zeitraum von 25 Jahren entstanden - sie reicht von einer altmeisterlichen Darstellung (1892) bis zu einem Bild in freier, expressionistischer Gestaltung (1917). Einen weiteren Schwerpunkt bildet seine Beschäftigung mit dem Todeskampf seiner Geliebten Valentine Godé-Darel, die 1915 an Unterleibskrebs starb. Obwohl er ihr Sterben mit präzisem Blick auf der Leinwand festhielt, überhöhte er sie zugleich ins Symbolhafte und Allgemeingültige.
http://www.swo.de/kunstmuseumstuttgart1.html
Wuppertal: «Virtuelles Zentrum der verfolgen Künste» ist online
Wuppertal (ddp). Ein «Virtuelles Zentrum der verfolgten Künste» bereichert seit Donnerstag die deutsche Museumslandschaft. Das Internetprojekt wolle eine «andere Form der Erinnerungsarbeit» ermöglichen, teilten die Initiatoren in Wuppertal mit. Es handle sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt der Else-Lasker-Schüler-Stiftung «Verbrannte und verbannte Dichter/Künstler» und des Museums Baden, dem Kunst-Museum der Stadt Solingen.
Als prominente Patinnen konnten die Schauspielerinnen Veronica Ferres, Angela Winkler sowie Hannelore und Nina Hoger gewonnen werden. In dem Internetportal sollen Biografien von verfolgten Dichtern, Journalisten, Malern und Musikern, Architekten, Sportlern, Filmemachern und Fotografen sowie Natur- und Geisteswissenschaftlern veröffentlicht werden.
http://www.exil-archiv.de