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23.1.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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München: Online-Magazin des GI fördert deutsche Literatur im Ausland +++ Bremen: Kresnik-Stück «Die Zehn Gebote» uraufgeführt +++ Bautzen: Deutsche Erstaufführung - «Widersacherinnen» +++ Bischofswerda: Ausstellung in zu Heinrich Böll


München: Online-Magazin des GI fördert deutsche Literatur im Ausland
München (ddp). Mit dem neuen Online-Magazin «Litrix.de - German Literatur Online» will das Goethe-Institut die Rezeption deutscher Literatur im Ausland fördern. Das Magazin bietet nach Angaben des Instituts vom Donnerstag Auszüge aus Neuerscheinungen, Probeübersetzungen und aktuelle Informationen zum deutschen Buchmarkt. Das von der Kulturstiftung des Bundes initiierte und geförderte Projekt richte sich vor allem an Verleger, Lektoren und Übersetzer im Ausland. Träger und Sitz des Projekts ist das Goethe-Institut in München, Kooperationspartner ist die Frankfurter Buchmesse.
Litrix.de präsentiert den Angaben zufolge jährlich etwa dreißig aktuelle Titel in Probeübersetzungen aus den Bereichen Belletristik, Sachbuch sowie Kinder- und Jugendbuch. Außerdem sind Hintergrundinformationen zu Autoren, Titeln und Verlagen zu finden. Dazu kommen Rezensionen, allgemeine Artikel zur Gegenwartsliteratur, Presseberichte und Links zu den behandelten Themen.
Das Online-Magazin erscheint auf deutsch und englisch sowie in einer jährlich wechselnden Schwerpunktsprache. Die Schwerpunktregion des Jahres 2004 ist passend zum Ehrengast «Arabische Welt» der diesjährigen Frankfurter Buchmesse der arabischsprachige Raum.

Bremen: Kresnik-Stück «Die Zehn Gebote» uraufgeführt
Bremen (ddp-nrd). Begleitet von einer Mahnwache ist am Donnerstagabend das umstrittene Theaterstück «Die Zehn Gebote» von Johann Kresnik in der Bremer Friedenskirche uraufgeführt worden. Das Publikum spendete nach der rund eineinhalbstündigen Aufführung minutenlangen begeisterten Applaus. Um das Stück hatte es wochenlang hitzige Diskussionen gegeben, weil Kresnik nackte Frauen auftreten lässt. Der Theatermacher war deswegen mit seiner Inszenierung auch aus dem Dom geflogen, wo das Stück ursprünglich aufgeführt werden sollte.
Mit der Mahnwache vor der Friedenskirche protestierte eine Handvoll Kritiker gegen das Stück, das ihrer Ansicht nach nichts in einem Gotteshaus zu suchen habe. In «Die Zehn Gebote» geht es um einen Fremden, der Zuflucht in einer Kirche sucht. Dort trifft er auf eine ihm unbekannte Gesellschaft, die ihm Ablehnung entgegenbringt. Die Rolle des Fremden spielt der erst kürzlich aus der Haft entlassene Schauspieler Günther Kaufmann.
Das Stück ist eine politische Collage, in der die Gebote auf die heutige Zeit übertragen werden. Kresnik will nach eigenen Worten zeigen, was Gebote wie «Du sollst nicht töten» oder «Du sollst nicht falsch Zeugnis reden» in Zeiten von Irak-Krieg und Politikerlügen bedeuten. Dokumentarische Zitate von US-Präsident George W. Busch und der Terroristen Mohammed Atta und Ulrike Meinhof kommen dabei ebenso vor wie Texte von Fassbinder, Müller und Pasolini.

Bautzen: Deutsche Erstaufführung - «Widersacherinnen»
Bautzen (ddp-lsc). Gerard Bagardies Stück «Widersacherinnen» erlebt heute seine deutsche Erstaufführung im Bautzener Burgtheater. Oberspielleiter Michael Funke hat das 2002 in Frankreich uraufgeführte Stück für das Deutsch-Sorbische Volkstheater inszeniert. Die Spielstätte wolle sich mit der brisanten Produktion in die Diskussion über Generationskonflikt, Staatsverschuldung und Globalisierung einbringen, teilte das Theater mit.
Das Stück versetzt die Zuschauer nach Paris im Jahre 2050. Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Die Europäische Union hat in den Mitgliedsländern eine Vertretung eingerichtet, offizielle Amtssprache ist Englisch. Frankreich befindet am Rande eines Bürgerkrieges. Eine Vertreterin der revoltierenden Jugendbewegung und die konservative Präsidentin der Föderation stehen sich als Widersacherinnen gegenüber.

Bischofswerda: Ausstellung in zu Heinrich Böll
Dresden (ddp-lsc). Eine Ausstellung über Leben und Werk Heinrich Bölls ist ab heute in Bischofswerda zu sehen. Die Schau im «Museum & Galerie Bischofswerda» gibt auf rund 40 Tafeln ein Überblick über das Schaffen des deutschen Schriftstellers und Literatur-Nobelpreisträgers, wie das Bildungswerk Weiterdenken der Heinrich-Böll-Stiftung in Dresden mitteilte. Zu der Ausstellung erscheint den Angaben zufolge ein Katalog sowie eine Dokumentation mit dem Titel «Heinrich Böll und die DDR». Die Schau hat bis 7. März geöffnet.