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23.2.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Otto-Mueller-Ausstellung im «Museum der Phantasie» +++ Frankfurter Schirn präsentiert politisches Jahresprogramm +++ Mehrdeutige Bilder - museum kunst palast zeigt Dalí & Co.+++ Diözese Würzburg präsentiert neues Museum am Dom - Beuys und Warhol +++ Museum Ludwig zeigt Retrospektive des «Anti-Fotokünstlers» Feldmann +++ Stadt Frankfurt ehrt ehemaligen Museumschef Ammann


Otto-Mueller-Ausstellung im «Museum der Phantasie»
Bernried (ddp-bay). In einer Sonderausstellung zeigt das Bernrieder «Museum der Phantasie» von 22. Februar bis 18. Mai Werke des Malers Otto Mueller. Schwerpunkt der Schau sind Bilder aus der Zeit von 1910 bis Ende der 20er Jahre. Von 1910 bis 1913 war Mueller Mitglied der Künstlergemeinschaft «Brücke». Die Gemälde, Aquarelle, Farbstiftzeichnungen und Lithographien stammen alle aus der Sammlung des Museumsgründers Lothar-Günther Buchheim. Dieser hatte die Werke als «Anschauungsmaterial» für sein 1963 erschienenes Buch «Otto Mueller - Leben und Werk» erstanden.
Besonders aufschlussreich für Muellers Arbeitsweise ist der Vergleich der Lithographien, die in unterschiedlichen Varianten vorliegen. So auch einzelne Exemplare der vollständig ausgestellten «Zigeunermappe» aus dem Jahr 1927. Diese Werke weisen interessante Unterschiede in der Farbgebung auf, viele wurden von Mueller mit Farbkreiden überarbeitet.

Frankfurter Schirn präsentiert politisches Jahresprogramm
Frankfurt/Main (ddp). Die Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main gibt sich dieses Jahr gleich mehrfach politisch. Auf dem Jahresprogramm, das Direktor Max Hollein am Donnerstag vorstellte, steht unter anderem eine Schau über Paul Klees Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Die Ausstellung unter dem Titel «Paul Klee: 1933» startet am 18. September. In der «Traumfabrik Kommunismus» zum diesjährigen Buchmessen-Schwerpunkt Russland geht es ab 24. September um die zweite totalitäre Diktatur des 20. Jahrhunderts.
Als nächstes beginnt am 27. März die Ausstellung «Grotesk! 130 Jahre Kunst der Frechheit», die unter anderem den Einfluss des Kabaretts auf die Kunst thematisiert. «Visionen und Utopien» zeigt ab 29. April Architekturzeichnungen. Außerdem lädt eine Aktionskunst-Ausstellung unter dem Titel «Auf eigene Gefahr» die Besucher ab 27. Juni ein, beispielsweise Nebelräume und Labyrinthe zu erkunden.
Im vergangenen Jahr kamen 258 242 Kunstliebhaber in die Schirn, rund 114 500 mehr als im Jahr 2001. Als Publikumsmagnet erwies sich vor allem die Ausstellung «Das Rätsel der Kelten vom Glauberg». Die Schau, bei der es um spektakuläre archäologische Funde aus Mittelhessen ging, sahen insgesamt knapp 103 000 Besucher. Die «Shopping»-Ausstellung über die Verbindung von Kunst und Kommerz lockte zwar insgesamt lediglich 56 300 Interessierte an, was Hollein aber mit einer sehr kurzen Ausstellungsdauer von zwei Monaten begründete.
Auf bestem Wege, eine rekordverdächtig gut besuchte Schirn-Präsentation zu werden, ist dagegen offenbar die laufende Schau mit Scherenschnitten von Henri Matisse. Bis zum 19. Februar sahen bereits mehr als 98 500 Kunstinteressierte die Ausstellung «Mit der Schere zeichnen». Hollein rechnete sie bereits jetzt zu den drei erfolgreichsten Ausstellungen in der Geschichte der Kunsthalle.

Mehrdeutige Bilder - museum kunst palast zeigt Dalí & Co.
Düsseldorf (ddp). Unter dem Titel «Das endlose Rätsel. Dalí und die Magier der Mehrdeutigkeit» zeigt das Düsseldorfer museum kunst palast ab Samstag eine umfangreiche Ausstellung. Bis zum 9. Juni sind 250 ausgewählte Werke namhafter Künstler wie Max Ernst, M. C. Escher, René Magritte, Sigmar Polke, Man Ray sowie unbekannter Künstler aus China, Indien und Afrika in Anlehnung an Salvador Dalís Werk zu sehen.
Außerdem sind die um 1900 beliebten erotischen Scherzbilder in die Ausstellung integriert. Das von Dalí 1938 geschaffene Werk «Das endlose Rätsel» gibt das Leitthema mit dem Phänomen der Mehrdeutigkeit vor, wie der Kurator der Ausstellung, Jean-Hubert Martin, am Donnerstag in Düsseldorf weiter erläuterte.
Die in der Werkschau gezeigten Dreh-, Doppel-, Vexier- und Kompositbilder spiegelten die jeweils unterschiedliche Vorgehensweise der Maler wider, betonte Martin. Dalí ist nach seinen Angaben mit 40 Werken in der Ausstellung vertreten.

Diözese Würzburg präsentiert neues Museum am Dom - Beuys und Warhol
Würzburg (ddp-bay). In zwei Wochen wird in Würzburg erstmals das neue Museum am Dom der Öffentlichkeit präsentiert. Moderne Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts steht im Mittelpunkt, wie der Tourismusverband Franken mitteilte. Die Diözese betreibt das neue Museum, das sich als «Ort der inneren Auseinandersetzung» versteht. Um Spannung zu erzeugen, soll moderne Kunst einzelnen Werken alter Meister gegenübergestellt werden.
Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Waschschüssel des Doms, die der Fußwaschung dient, findet ihr Gegenstück in der Fußwaschungs-Schüssel von Joseph Beuys. Das Gemälde «Die Anbetung der Könige» aus dem Jahr 1749 von Johann Zick hängt neben dem gleichnamigen Werk von Otto Dix. So solle vergegenwärtigt werden, dass bestimmte Bildmotive immer wieder aufgegriffen werden. Gezeigt werden unter anderem Werke von Andy Warhol und Keith Haring. Das Museum wird am 7. März eröffnet. Der Eintritt beträgt drei Euro.
http://www.museum-am-dom.de

Museum Ludwig zeigt Retrospektive des «Anti-Fotokünstlers» Feldmann
Köln (ddp-nrw). Das Werk des Düsseldorfer «Anti-Fotokünstlers» Hans-Peter Feldmann steht im Mittelpunkt einer Retrospektive, die das Kölner Museum Ludwig ab Samstag zeigt. Der 62-jährige Feldmann gilt nach Angaben des Museums als einer der wichtigsten und interessantesten Künstler der deutschen Kunstszene der 60er und 70er Jahre. Er war Vorläufer für die «appropriation art» der 80er Jahre mit eigenem und fremden Material wie privaten oder publizierten Fotos.
In seinem vier Jahrzehnte umfassenden Werk produziert Hans-Peter Feldmann keine Kunstwerke im herkömmlichen Sinne, sondern sammelt, dokumentiert und arrangiert eigene Fotografien, Amateuraufnahmen, Zeitungsbilder, Kaufhaus-Kunst und Spielzeug. Er verstehe auf diese Weise, dem banalen Alltagsgut kollektive Erinnerungen, Träume und Visionen zu entlocken, teilte das Museum weiter mit.
Eine eigens für die Ausstellung hergestellte Arbeit über die Bedeutung von Fotografien in Justizvollzugsanstalten (JVA) erweitert die Schau. Dafür sind drei Gefängniszellen aus der JVA Köln-Ossendorf originalgetreu rekonstruiert worden.
Die Ausstellung wird bis zum 15. Juni gezeigt. Öffnungszeiten: Dienstag 10.00 bis 20.00 Uhr, Mittwoch bis Freitag 10.00 bis 18.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00 bis 18.00 Uhr.
http://www.museum-ludwig.de

Stadt Frankfurt ehrt ehemaligen Museumschef Ammann
Frankfurt/Main (ddp). Der langjährige Leiter des Museums für Moderne Kunst Frankfurt am Main, Jean-Christophe Ammann, erhält die Goethe-Plakette der Stadt. Wie die Stadt am Freitag mitteilte, ehre sie damit einen «herausragenden Kunstwissenschaftler und Kunstvermittler, der national wie international höchste Anerkennung gefunden» habe. Mit seinem früheren Museum habe Ammann eine Institution «geschaffen, die heute international hohe Anerkennung findet». In der Begründung heißt es außerdem, Ammann habe zeitgenössische Künstler «in einmaliger Weise gefördert und einem großen Publikum bekannt gemacht». Die Verleihung der Plakette ist für den 28. März geplant.