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2.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Weiteres Gutachten für «Beutekunst»-Grafiken +++ Nürnberg will sich wieder als Dürer-Stadt etablieren


Weiteres Gutachten für «Beutekunst»-Grafiken
Im Konflikt um die ursprünglich für Ende März geplante Rückgabe der «Beutekunst»-Grafiken an die Bremer Kunsthalle will Russland ein weiteres Gutachten erstellen lassen. Kulturminister Michail Schwydkoi äußerte in Moskau seine Hoffnung, damit den Widerstand in der Staatsduma gegen eine Rückgabe der so genannten Baldin-Sammlung zu überwinden. Nähere Angaben zum Gutachten wurden zunächst nicht gemacht.
Bei einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Kulturausschusses der Staatsduma, Nikolai Gubenko, bekräftigte Schwydkoi, eine Rückgabe sei nur gegen Entschädigung möglich. Der einflussreiche Kulturpolitiker Gubenko hatte unter anderem moniert, viele der am Ende des Zweiten Weltkrieges nach Moskau gebrachten Werke seien nicht eindeutig der Bremer Kunsthalle zuzuordnen.

Nürnberg will sich wieder als Dürer-Stadt etablieren
Nürnberg (ddp-bay). Nürnberg will sich wieder als Dürer-Stadt etablieren. Anlässlich seines 475. Todestages am Sonntag schlägt die Stadt dabei «neue, ungewöhnliche Wege» ein, wie Kulturreferentin Julia Lehner der Nachrichtenagentur ddp sagte. Geplant sind neben dem bereits bestehenden Dürer-Markt und dem zweiten Dürer-Ball eine Kranzniederlegung am Sonntag auf Dürers Grab auf dem St. Johannis Friedhof sowie eine Stadtführung auf Dürers Spuren. «Wir wollen den Bürgern Dürer wieder ins Gedächtnis rufen», betonte Lehner. Der große Sohn der Stadt sei in den vergangenen Jahrzehnten vernachlässigt worden und zu sehr in den Hintergrund geraten, kritisiert sie. Besondere «Dürer-Events» sollen dies nun ändern. Denn Dürer sei «der Superstar Nürnbergs».
Die Stadt besitzt nach Angaben Lehners mehr als 400 Dürer-Werke. Dies ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt seines Schaffens. Sein umfangreiches Werk, darunter Bilder, Graphiken, Zeichnungen und Holzschnitte, sind von Nürnberg aus in aller Welt verstreut: Sie hängen in der Alten Pinakothek in München, im New Yorker Museum of Modern Art, im Pariser Louvre, im spanischen Nationalmuseum Prado in Madrid und in der Florenzer Uffizien-Sammlung. Doch Lehner ist stolz auf die 400 Dürer-Werke, die in seiner Heimatstadt verblieben sind: «Das ist ein Fundus, mit dem wir wuchern können, und diese Sammlung kann auch keine andere Stadt aufweisen.»
Für den Sommer kündigte Lehner eine große Dürer-Attraktion an: Im August entsteht auf dem zentralen Nürnberger Hauptmarkt eine 2500 Quadratmeter große künstliche Grünfläche aus mehr als 5000 in verschiedenen Grüntönen lackierten Kunststoff-Hasen. Die Installation «Das große Hasenstück» des Professors der Akademie der Bildenden Künste und Konzeptkünstlers, Ottmar Hörl, erinnert an das vor 500 Jahren entstandene Gemälde «Das große Rasenstück». Das moderne Projekt soll nach Worten Lehners zeigen, dass Dürer - «einer der innovativsten Künstler seiner Zeit» - noch immer modern ist. «Neue Medien und Dürer schließen sich nicht aus», sagte die Kulturreferentin. Mit seiner Kreativität hätte Dürer bereits vor fünf Jahrhunderten Impulse für die unterschiedlichsten Bereiche gegeben. Ein Beweis dafür, dass von Dürer nach wie vor eine große Faszination ausgeht, zeigten die Besucherzahlen des Dürer-Museums, mit denen sie «sehr zufrieden» sei: «Jährlich besuchen 55 000 Menschen das Museum.»