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Neun Inszenierungen für Theatertreffen der Jugend ausgewählt +++ Figurentheater Stuttgart feiert mit Werkschau Jubiläum +++ Verlage Henschel und Seemann werden fortgeführt - Berlin hilft +++ Nietzsche im Netz - Goethe-Schiller-Archiv bietet Online-Recherche +++ Geburtshaus von Wolfgang Koeppen wird Literaturzentrum
Neun Inszenierungen für Theatertreffen der Jugend ausgewählt
Berlin (ddp-bln). Zum 24. Theatertreffen der Jugend in Berlin (23. bis 31. Mai) sind in diesem Jahr neun Produktionen aus fünf Bundesländern eingeladen. Wie die Berliner Festspiele am Dienstag mitteilten, wurden sie aus 146 Bewerbungen ausgewählt. Die ausgewählten Gruppen kommen aus Berlin, Bremen, Hessen (Darmstadt), Niedersachsen (Wilstedt) und Nordrhein-Westfalen (Bielefeld, Düsseldorf, Köln sowie zwei Mal Münster).
http://www.berlinerfestspiele.de
Figurentheater Stuttgart feiert mit Werkschau Jubiläum
Stuttgart (ddp-bwb). Mit dem Stück «Der Mantel» nach Nikolai Gogol des bulgarischen Theaters Credo wird am Mittwoch (20.30 Uhr) das Jubiläumsfestival «Was ihr wollt» des Figurentheaters Stuttgart (FITS) eröffnet. Mit dem Einzug in den Stuttgarter Tagblattturm 1983 wurde das FITS zu einem Zentrum des Figurentheaters in Deutschland. Reisende Bühnen bekamen hier erstmals einen festen Aufführungsort und konnten ihre Kunst weiter entwickeln.
Das Jubiläumsprogramm, das bis zum 12. April sieben der besten Aufführungen der vergangenen 20 Jahre beinhaltet, wurde durch rund 400 FITS-Besucher in einer Befragung aus 20 möglichen Stücken selbst zusammengestellt. Vertreten sind pantomimisches Maskentheater, fernöstliches Tanztheater, aber auch ein Stück wie «Sofie oder: Was das Leben zu bieten hat», in dem Peter Rinderknecht mit einer minimalistischen Puppe aus Holz und ein paar Schnüren auskommt. Die meisten Stimmen erhielt «Ristorante immortale», in dem fünf Schauspieler mit Masken feinsten Slapstick spielen.
http://www.figurentheater-stuttgart.de
Verlage Henschel und Seemann werden fortgeführt - Berlin hilft
Berlin (ddp-bln). Die ostdeutschen Kulturverlage Henschel, E. A. Seemann und Edition Leipzig werden weitergeführt. Seit Dienstag gehören sie dem ehemaligen Programmleiter bei Dornier, Bernd Kolf. Er werde in der neugegründeten Seemann Henschel Verlag GmbH die Programmlinien aller drei Editionshäuser beibehalten, kündigte Kolf in Berlin an. Hauptsitz des Unternehmens wird Leipzig sein.
Den Schwerpunkt - auch umsatzmäßig - sollen der Kunstverlag E. A. Seeman und die Edition Leipzig mit Kultur- und Regionalgeschichte bilden, sagte der Verleger. Henschel widmet sich weiterhin den Bereichen Theater, darstellende Kunst, Musik und Tanz. Sechs Arbeitsplätze sollen gesichert werden, darunter die der für die Verlage zuständigen Lektoren, kündigte Kolf an.
Für Henschel sei man in Berlin noch auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (PDS) wertete die Rettung der Verlage als eine «mutige Entscheidung». Das Land Berlin wolle künftig Wirtschaftsförderung stärker für Kulturunternehmen wie Verlage und Galerien öffnen, fügte Flierl hinzu. Dafür sammle eine Arbeitsgruppe derzeit Vorschläge. Für den Henschel Verlag werde es «wahrscheinlich eine Landesbürgschaft geben», sagte Flierl.
Silvius Dornier hatte die drei Kulturverlage Anfang der 90er Jahre erworben und in die Dornier-Medienholding eingegliedert. Im November vergangenen Jahres hatte die Verlagsgruppe Dornier die Schließung der Editionshäuser beschlossen.
Nietzsche im Netz - Goethe-Schiller-Archiv bietet Online-Recherche
Weimar (ddp). Briefe Friedrich Nietzsches (1844-1900) und andere historische Dokumente des Weimarer Goethe- und Schiller-Archivs können künftig im Internet gelesen werden. Auch Inhaltsangaben zu 10 000 Briefen an Goethe und den Akten der Schillerstiftung seien demnächst online weltweit abrufbar, teilte die Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen am Dienstag mit.
Die drei Datenbanken enthalten ein vollständiges Verzeichnis des Briefwechsels von Friedrich Nietzsche, für das erstmals etwa 5000 Schriftstücke digital erfasst wurden. Ein Verzeichnis enthalte die Personenakten der 1859 zur Förderung von Schriftstellern gegründeten Deutschen Schillerstiftung. Online recherchieren können Interessenten auch in den bisher sechs Bänden mit Inhaltsangaben der «Briefe an Goethe», die bis 1815 geschrieben wurden.
http://www.weimar-klassik.de
Geburtshaus von Wolfgang Koeppen wird Literaturzentrum
Greifswald (ddp-nrd). Das Geburtshaus des 1996 verstorbenen Literaten Wolfgang Koeppen in Greifswald soll als Literaturzentrum zum Treffpunkt für Kunstinteressierte werden. Nach zweijähriger Bauzeit wird das für 1,6 Millionen Euro sanierte Gebäude am Donnerstag offiziell an das «Internationale Kulturaustausch-Zentrum» als Träger übergeben, wie Vereinschef Sascha Fricke am Mittwoch mitteilte.
Neben dem im ursprünglichen Zustand erhaltenen Arbeitszimmer des Romanciers und dem Koeppen-Archiv mit dessen Privatbibliothek beherbergt das zweistöckige Bürgerhaus ein kleines Literaturcafé und einen Veranstaltungsraum mit rund 100 Plätzen. Der 1906 in Greifswald geborene Koeppen gilt als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Moderne. Zu seinen bedeutendsten Werken gehört die Romantrilogie «Tauben im Gras», «Das Treibhaus» und «Der Tod in Rom».