Hauptrubrik
Banner Full-Size

24.4.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

Publikationsdatum
Body

Shakespeare-Tage in Bochum gestartet +++ Düsteres Geheimnis - Uraufführung von «Zementgarten» in Lübeck +++ «Löwenzahn Kinder Lexikon» Verkaufsrenner bei Nachschlagewerken +++ «Harry-Potter»-Verlag Bloomsbury neuer Partner des Berlin Verlages


Shakespeare-Tage in Bochum gestartet
Bochum/Weimar (ddp-nrw). Mit der Aktualität und Bedeutung des wohl größten englischen Dichters befassen sich seit Donnerstag die Shakespeare-Tage in Bochum. Unter dem Titel «Theater der Leidenschaften» wollen rund 300 Teilnehmer aktuelle Ergebnisse der Shakespeare-Forschung austauschen und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Theater vorantreiben. Bei dem viertägigen Treffen stehen nach Angaben der in Weimar ansässigen Deutschen Shakespeare-Gesellschaft unter anderem Vorträge und Diskussionen sowie die Besuche regionaler Shakespeare-Inszenierungen auf dem Programm.
«William Shakespeare ist in Deutschland nach wie vor der meistgespielte Dramatiker. Er fasziniert ungebrochen, weil er in seinen Stücken Fragen stellt, die auch heute noch aktuell sind», sagte der Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft, Andreas Höfele, zur Eröffnung der Tage. Der wahrscheinlich 1564 geborene englische Dramatiker habe ein Menschenbild auf die Bühne gebracht, das erstmals das Individuum in den Mittelpunkt der Handlung gestellt habe. Moderne Themen wie Autorität, Macht oder Legitimation von Herrschaft seien in den Werken wegweisend formuliert worden.
In diesem Jahr blickt die 1864 gegründete Deutsche Shakespeare-Gesellschaft zudem auf ihre vor zehn Jahren vollzogene Wiedervereinigung zurück. Am 23. April 1993 - anlässlich des Geburts- und Sterbetages des Dramatikers - waren die Teilgesellschaften nach einer 30 Jahre dauernden deutsch-deutschen Trennung wieder zusammengekommen. «Wir haben es geschafft, wieder zu einer Shakespeare-Gesellschaft zu werden. Mit der Entscheidung, Weimar zu unserem Sitz zu machen, haben wir zudem ein gegenläufiges Zeichen gesetzt», erklärte Höfele. Andere Institutionen hätten sich nach Berlin oder Bonn orientiert, die Shakespeare-Gesellschaft habe dagegen Weimar zur gesamtdeutschen Repräsentanz erwählt.
Die Shakespeare-Tage finden jedes Jahr abwechselnd in Bochum, wo von 1963 bis 1993 die westdeutsche Shakespeare-Gesellschaft ihren Sitz hatte, und Weimar statt. Im kommenden Jahr soll das Thema «Shakespeare - Goethe - Schiller» behandelt werden. Die Gesellschaft hat derzeit nach eigenen Angaben etwa 2500 Mitglieder.
http://www.shakespeare-gesellschaft.de

Düsteres Geheimnis - Uraufführung von «Zementgarten» in Lübeck
Lübeck (ddp). Das Schauspielhaus in Lübeck bringt einen Literaturklassiker aus den 70er Jahren als Uraufführung auf die Bühne. Am Freitag feiert «Der Zementgarten» des englischen Kultautors Ian McEwan in der Regie von Tanja Coppola Premiere in den Kammerspielen. Das österreichische Autorenteam Wolfgang Schmid und Martin F. Wall hat McEwans Roman für die Bühne adaptiert.
Die vier Geschwister Tom, Sue, Jack und Julie leben nach dem Tod ihrer Eltern allein und in selbst gewählter Abgeschiedenheit. Sie verbringen die Tage, wie es ihnen gefällt und frei von jeder Bevormundung. Kein Außenstehender stört die Anarchie ihres Lebens. Doch die Idylle trügt, denn die Geschwister zeigen auffällige Verhaltensformen: Tom trägt am liebsten Mädchenkleider, Jack trinkt viel und lebt in einer von Comicfiguren bevölkerten Fantasiewelt, Sue hat Bulimie.
Der elternlose Zustand wird zum Albtraum, gegen den sich nur Julie, die älteste der Geschwister stemmt. Und über allem liegt ein düsteres Geheimnis, das sich im Garten spiegelt. Der Vater hat ihn einst zementiert, kein Grashalm, keine Blume durchbrechen den Beton. Und irgendwo steht eine mit Zement ausgegossene Kiste, der ein süßlicher Geruch entströmt.
http://www.theaterluebeck.de

«Löwenzahn Kinder Lexikon» Verkaufsrenner bei Nachschlagewerken
München (ddp). Das «Löwenzahn Kinder Lexikon» ist einer Erhebung von «buchreport.express» zufolge das meistverkaufte «Nachschlagewerk für Kinder und Jugendliche». Wie der Axel Juncker Verlag am Donnerstag in München mitteilte, belegt der Band, der das Wissen aus der ZDF-Kindersendung «Löwenzahn» bündelt, in der aktuellen Ausgabe des «buchreport.express» den Kindertitel Platz 1. Ausgewertet wurden die Verkaufszahlen von 250 Buchhandlungen. Die TV-Sendung «Löwenzahn» geht seit mehr als 20 Jahren Rätseln aus Natur, Umwelt und Technik auf den Grund. Das dazugehörige Kinderlexikon erklärt die Welt den Angaben zufolge in 147 Geschichten aus 9 Fachgebieten, darunter Erde und Weltall, Tiere und Verkehr. 1400 Stichwörter - von Aliens bis Zündkerzen - sind in einem Stichwort-Alphabet zu finden. Kindgerechte Experimente, etwa für eine «Do-it-yourself-Mondfinsternis», machen das Wissen praktisch erfahrbar.
Auf den Erhebung von «buchreport.express» beruhen auch die wöchentlichen Bestseller-Listen des Magazins «Spiegel» (Hardcover) und der Zeitschrift «Gong» (Taschenbuch).
(Löwenzahn Kinder Lexikon, Axel Juncker Verlag, München, 288 Seiten, ISBN: 3-558-72081-4, 9,95 Euro)

«Harry-Potter»-Verlag Bloomsbury neuer Partner des Berlin Verlages
Berlin (ddp). Der Berlin Verlag hat sich mit dem Londoner Verlagshaus Bloomsbury zusammengeschlossen. Der Verleger und Gründer des Berlin Verlages, Arnulf Conradi, werde sein Haus aber weiterhin leiten und volle verlegerische Freiheit haben, teilte der Berliner Verlag am Mittwoch mit. Conradi werde auch Anteilseigner von Bloomsbury, der «zu den bedeutendsten und angesehensten britischen Verlagen» zähle. Unter anderem ist Bloomsbury die Verlagsheimat der «Harry-Potter»-Bücher. Der Berlin Verlag hatte bis vor kurzem zum Verbund der Random House Gruppe gehört.
Conradi betonte, er halte Bloomsbury «für einen idealen Partner». Die beiden Verlage wiesen in ihren Programmen «ein verblüffendes Ausmaß an Überschneidung» auf. Sie hätten viele Autoren gemeinsam, darunter Nadine Gordimer und Margaret Atwood.
Elisabeth Ruge, die den Verlag 1994 gemeinsam mit Arnulf Conradi gründete, wird im Berlin Verlag den Angaben zufolge nun ein Kinderbuchprogramm ins Leben rufen. Dabei werde sie eng mit den Kinderbuchlektoraten Bloomsburys in England und den USA zusammenarbeiten, aber auch neue Autoren und Illustratoren in Deutschland suchen.
Die Reaktion der Autoren auf den Zusammenschluss war den Angaben zufolge «durchweg positiv». Unter anderen hätten Nadine Gordimer, Margaret Atwood, Richard Ford, Péter Esterházy und Péter Nádas mit «Zufriedenheit und Zustimmung» reagiert.
Im Berlin Verlag erscheinen pro Jahr etwa 40 Titel. Ein Schwerpunkt des Verlages bildet die internationale Literatur mit Bücher aus den USA, Russland, Kanada, Israel, Italien, Japan, Australien, Frankreich und England.