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24.5.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Neuer Kunstpreis «blueOrange» mit 77 000 Euro dotiert +++ Konferenz zu illegalem Kunsthandel und Raubgrabungen in Berlin +++ Nürnberg belebt Tradition der Künstlerkolonien in Schloss Almoshof +++ Frühwerk von Otto Piene in Siegen zu sehen +++ «Subjektive Fotografie» und Haderer-Karikaturen im Schloss Oberhausen +++ Eurpäische Künstler zeigen Arbeiten über das Leben in Brandenburg

Neuer Kunstpreis «blueOrange» mit 77 000 Euro dotiert
Berlin (ddp). Mit dem «blueOrange» haben die Volks- und Raiffeisenbanken einen neuen Kunstpreis ausgelobt. Die mit 77 000 Euro verbundene Auszeichnung werde der höchstdotierte Kunstpreis in Deutschland sein, teilte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken am Donnerstag in Berlin mit. Er soll erstmals 2004 und dann alle zwei Jahre an eine «international herausragende Künstlerpersönlichkeit» vergeben werden.
Von der Preissumme sind 7000 Euro für die Förderung eines Nachwuchskünstlers bestimmt, den der Preisträger benennen kann. Ziel der Verleihung sei es, «Gegenwartskunst auf höchstem Niveau einem großen Publikum nahe zu bringen».
Zur siebenköpfigen Jury des «blueOrange» gehören unter anderen Klaus Biesenbach, Chefkurator des Museums of Modern Art in New York, und Daniel Birnbaum, Rektor der Städelschule in Frankfurt am Main. Die Jury wählt in den nächsten Wochen sieben Favoriten für dem Preis aus. Über diese Kandidaten soll bis zum Jahresende im Internet und in anderen Medien öffentlich diskutiert werden. Die Entscheidung fällt im Februar 2004. Die Preisverleihung mit Ausstellung ist im Herbst 2004 in Berlin.

Konferenz zu illegalem Kunsthandel und Raubgrabungen in Berlin
Berlin (ddp-bln). Eine internationale Konferenz zu illegalem Kunsthandel und Raubgrabungen beginnt heute in Berlin. Bis Sonntag diskutieren Experten aus dem In- und Ausland über das Thema «Illegale Archäologie? Über zukünftige Probleme bei unerlaubtem Antikentransfer», wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitteilte.
Die Ereignisse im Irak hätten gezeigt, wie gefährdet Kunstschätze in politischen Krisengebieten seien. Illegaler Kunsthandel und insbesondere Raubgrabungen seien aber «keineswegs auf diese Regionen und diese Zeiten beschränkt».
Die Konferenz wolle Strategien für politisches Handeln entwickeln, kündigten die Veranstalter an. Sie ziele aber vor allem darauf, «ein breites öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen, wie groß die durch Raubgrabungen und illegalen Kunsthandel verursachten Zerstörungen sind und wie schwer wiegend sich die Verluste auf die Erforschung vergangener Kulturen auswirken».

Nürnberg belebt Tradition der Künstlerkolonien in Schloss Almoshof
Nürnberg (ddp-bay). Die Stadt Nürnberg will an die Tradition der Künstlerkolonien aus dem 19. und 20. Jahrhundert anknüpfen. Im Schloss Almoshof soll zukünftig alle zwei Jahre eine internationale Künstlerkolonie Station machen. Für jeweils 14 Tage werden Künstler aus aller Welt eingeladen, um «in der Auseinandersetzung miteinander und mit der Umgebung» zu arbeiten, wie die Stadt am Freitag mitteilte. In der unmittelbaren Nähe des Schlosses war von 1934 bis 1936 die erste Nürnberger Künstlerkolonie beheimatet. Die ersten 16 Künstler werden den Adelssitz am 24. Juni beziehen. Die Auswahl der Künstler erfolgte nach Kriterien wie künstlerische Qualifikation, Präsenz im Herkunftsland und kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Zeitthemen. Sie kommen aus den Bereichen Malerei, Objekt- und Aktionskunst, experimenteller Film, Video, Fotografie und Bildhauerei und sind zum einen Teil in Nürnbergs Partnerstädten, zum anderen Teil in Ländern wie Bulgarien, Brasilien, Rumänien, Kanada oder Frankreich sowie den USA zu Hause.

«Die Sonne kommt näher» - Frühwerk von Otto Piene in Siegen zu sehen
Siegen (ddp-nrw). Mit der Ausstellung «Die Sonne kommt näher» präsentiert das Siegener Museum für Gegenwartskunst erstmals das Frühwerk von Otto Piene. Seine «intermedialen Rauminstallationen» machten Piene zu einem der Erneuerer der Kunst der 50er und 60er Jahre, wie das Museum am Freitag mitteilte.
Der 1928 im westfälischen Laasphe geborene Piene zählt zu der Generation, die nach dem Krieg nach neuen künstlerischen Wegen aus der traditionellen Malerei suchte. Der Mitbegründer der Gruppe ZERO entwickelte in den 60er Jahren Rauminstallationen mit mechanisierten und programmierten Lichtplastiken. Doch zunächst hatte Piene das Licht in «möglichst vollkommener Reinheit» in monochromen, gelben und weißen Rasterbildern dargestellt. Hier entdeckte er, dass sich «die Energie des Lichts auf rätselhafte Weise über dem Feld des Bildes in vitale Energie des Sehenden verwandelt», hieß es.
Mit 35 frühen Rauchzeichnungen, Raster- und Feuerbilder sowie zwei großen Lichtrauminstallationen stellt das Museum für Gegenwartskunst Siegen zentrale Werkphasen von Piene vor. Neben der großen Lichtarbeit «Geschichte des Feuers» von 1968-71, die seit langem erstmals wieder gezeigt werden kann, wird Piene für die Ausstellung die Lichtperformance «Proliferation of the Sun» von 1967 als Lichtinstallation rekonstruieren. Damit könne die eindrucksvolle Klang-Farbinstallation erstmalig für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden, hieß es. Die Ausstellung ist bis zum 7. September zu sehen.

«Subjektive Fotografie» und Haderer-Karikaturen im Schloss Oberhausen
Oberhausen (ddp-nrw). Bilder von Man Ray, Bayer und Otto Steinerts sind von Samstag bis zum 7. September in der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen zu sehen. Unter dem Titel «Subjektive Fotografie» zeigen die Bilder den «individualisierten» Blick auf Objekte und Motive, wie das Schloss Oberhausen am Freitag mitteilte.
Ebenfalls bis zum 7. September zeigt die Ludwig Galerie die Ausstellung «Unser täglicher Wahnsinn» des Karikaturisten Gerhard Haderer. Die am Samstag beginnende Schau umfasst 140 Original-Zeichnungen Haderers, der in Deutschland besonders durch seine Arbeit für den «Stern» bekannt geworden ist. Präsentiert wird auch die Bildergeschichte «Das Leben des Jesus», die im vergangenen Jahr in Österreich für einen Skandal sorgte.
Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr.

Eurpäische Künstler zeigen Arbeiten über das Leben in Brandenburg
Potsdam (ddp-lbg). Auf der Freundschaftsinsel in Potsdam ist seit Donnerstag die Ausstellung «Inseln der Utopien - Zeit für Visionen in Potsdam und dem Havelland» zu sehen. 35 europäische Künstler zeigen dabei Arbeiten, die sich auf die Landschaft, das Leben und die Menschen in Brandenburg beziehen, sagte eine Sprecherin der Stadt Potsdam am Donnerstag. Die Arbeiten nehmen auch Bezug auf das Wirken von Peter Joseph Lennés, Karl Friedrich Schinkel, Otto Lilienthal und Karl Foerster.
Die Visionäre vergangener Zeiten hätten es verstanden, Tradition und modernes Gedankengut miteinander zu verknüpfen, hieß es. Nun wollten die Künstler mit ihren Werken die Menschen heute auffordern, Fantasie und Kreativität zu nutzen, um Inseln zu schaffen «auf denen Visionen realisiert werden können». Neben der Freundschaftsinsel sind zahlreiche andere Installationen, Skulpturen und Objekte auch an anderen Orten in Brandenburg zu sehen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.inseln-der-utopien.de und www.utopiefloss.de.