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24.6.: theater aktuell +++ theater

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Gießen: Hessische Theatertage mit 20 Ensembles +++ Remscheid: Teo Otto Theater wird 50 +++ Herxheim: 20 Jahre freies Theater Chawwerusch +++ Gera: 13. Festival «Alles Theater»


Gießen: Hessische Theatertage mit 20 Ensembles
Gießen (ddp-hes). In den kommenden neun Tagen soll Gießen zum Zentrum der Theatervielfalt in Hessen werden. Die Ausrichterstadt der 20. Hessischen Theatertage geht dabei neue Wege. Aus dem Theaterfestival wird ein Stadtfest. So sind bis zum 3. Juli neben großen Bühnen auch kleine Schaufenster der örtlichen Einzelhändler Schauplatz von Aufführungen. «Die Menschen sollen unverhofft an jeder Ecke über Theater stolpern», sagt Ulrike Steffel, die Sprecherin des Festivals, das unter dem Motto «Schaulust» steht.
Etwa 20 Gießener Einzelhändler haben ihre Schaufenster für die ungewöhnlichen Auftritte des Theaternachwuchs zur Verfügung gestellt. Neben diesen Kleinoden werden die Theatertage aber auch zum Stelldichein der großen Schauspielhäuser. Die Staatstheater Darmstadt, Kassel und Wiesbaden, das Schauspiel Frankfurt und das Landestheater Marburg gewähren Einblicke in ihre Spielpläne. Nicht weniger als 20 renommierte Ensembles werden große Inszenierungen aufführen.
Als Höhepunkte des Festivals sieht Steffel die «Frankfurter Verlobung» von Matthias Beltz, den Klassiker Faust I und die Premiere des Monteverdi-Stückes «Die Krönung der Poppea», das am 26. Juni im Gießener Musiktheater mit klassischen Instrumenten aufgeführt wird. «Die Karten für diese drei Veranstaltungen sind schon relativ knapp», sagt Steffel.
Keine Eintrittskarten brauchen die Besucher für einen weiteren Höhepunkt des Festivals am 26. Juni: Das Barockfest mit Musik auf klassischen Instrumenten wird Spaziergänger an vielen Orten in der Gießener Innenstadt für drei Stunden in seinen Bann ziehen. Neben dem «Barock-Spaziergang» und den zahlreichen Aufführungen locken noch eine dramatisierte Busfahrt, ein musikwissenschaftliches Kolloquium, ein Open-Air-Konzert, Diskussionen und «loungige Jazzkonzerte» nach Gießen.
http://www.hessische-theatertage.de

Remscheid: Teo Otto Theater wird 50
Remscheid (ddp-nrw). Zu seinem 50. Geburtstag präsentiert das Remscheider Teo Otto Theater die gesamte Saison 2004/2005 lang Highlights aus den verschiedenen Bereichen der Bühnenkunst. Auftakt der Jubiläumssaison ist am 10. September ein Ball im Stil der 50er Jahre, wie das Theater am Donnerstag mitteilte. Gaststars des Abends sind Götz Alsmann mit seiner Show «Tabu» sowie der Entertainer Chris Howland. Als Höhepunkt der Saison ist im Juni kommenden Jahres eine Theaternacht geplant.
Zum zweiten Mal ist das Theater im Herbst einziger deutscher Partner des europäischen Festivals «Temps d\'images - Zeit der Bilder», das vom Fernsehsender Arte initiiert wurde und in fünf europäischen Ländern stattfindet. Das Theater zeigt unter anderem als Premiere «99% Unknown» des «Cirkus Cirkör», eine zeitgenössische Zirkusproduktion aus Schweden.

Herxheim: 20 Jahre freies Theater Chawwerusch
Herxheim (ddp-rps). 149 Mitwirkende haben in 20 Jahren an einer der 50 Produktionen des freien Theaters «Chawwerusch» mitgewirkt. Das Theater mit dem Motto «komisch, tragisch, herzlich» besteht aus den sechs Mitgliedern Walter Menzlaw (Regisseur), Felix S. Felix und Ben Hergl (künstlerische Leitung), Monika Kleebauer (Geschäftsführung), Klaus Barth (technische Leitung) und Thomas Kölsch. Bis auf Walter Menzlaw stehen alle auch als Schauspieler auf der Bühne.
Die freie Theatergruppe gründet sich an Silvester 1983. Erstes Projekt war die Wandertheater-Produktion «Vom wilden Odenwald und armen Leuten», mit der die Truppe durch den Odenwald zog - zu Fuß und mit Handkarren. Bereits im Dezember 1984 mietete Chawwerusch den ehemaligen Tanzsaal über dem Bayrischen Hof im pfälzischen Herxheim. Offizieller Sitz des Theaters bleibt aber bis 1989 Darmstadt, dann zieht die gesamte Truppe komplett nach Herxheim um. Die Spielstätte wird um- und ausgebaut und 1993 unter dem Namen «TheaterSaal» als feste Spielstätte des Chawwerusch-Theaters eröffnet.
Die Somertourneen von Juni bis September bleiben daneben ein Markenzeichen der Theatergruppe, die Stücke wechseln im zweijährigen Rhythmus. Aufführungsorte sind Schul-, Innen-, Kloster und Bauernhöfe, Burgen, Ruinen, Fußgängerzonen, Wiesen, Dorf- und Parkplätze sowie das Hambacher Schloss als inzwischen traditioneller Startpunkt der Sommertournee.
2003 sahen insgesamt 20 396 Zuschauer eine Produktion von Chawwerusch im TheaterSaal oder auf Tour. Das Jubiläumsstück «Die Köomödiantin» ist die 50. Eigenproduktion des freien Theaters. Zum Jubiläum ist außerdem das Buch «Chawwerusch - Theater von A bis Z» von Ro Tritschler im Plöger-Verlag erschienen.
http://www.chawwerusch.de

Gera: 13. Festival «Alles Theater»
Gera (ddp-lth). Das 13. Festival «Alles Theater» ist am ersten Juli-Wochenende in Gera zu erleben. Er hoffe, dass die «13» eine Glückszahl werde, sagte der designierte Generalintendant des Theaters Altenburg-Gera, Eberhard Kneipel, am Donnerstag in Gera und warb für ein dreitägiges «Feuerwerk aus Bühnenkunst, Performance, Musik, Tanz und kreativen Spielereien».
Den umfangreichsten Part der insgesamt mehr als 70 Veranstaltungen liefert das Theater selbst. Mit der Komödie «Cyrano» und dem Ballett «Ein Sommernachtstraum» gehören die jüngsten Inszenierungen ebenso dazu wie ein Konzert mit Filmschlagern. «Wir räumen das Haus aus», betonte Kneipel. Schließlich seien neben den Ensembles von Schauspiel-, Puppenspiel- und Musiktheater und der Philharmonie auch die TheaterFabrik Gera, die Jugendkunstschule Altenburg, das Extraballett sowie Pyrotechniker, Masken- und Kostümbildner mit von der Partie.
Sie alle tragen dazu bei, dass sich der historische Küchengarten zwischen Jugendstiltheater und barocker Orangerie vom 2. bis 4. Juli einmal mehr in eine einzige große Bühne verwandelt. Dort können die Besucher - im vergangenen Jahr waren es mehr als 15 000 - rund 750 regionale Profi- und Amateurkünstler gemeinsam mit international renommierten Bühnenkollegen in Aktion erleben. Die Gruppen und Solisten kommen aus Deutschland, Australien, Spanien, Tschechien und den USA.
Zum Festivalreigen steuern nicht nur originelle Theatergruppen und Performancekünstler, etwa die Straßentheater «Discipulos de Morales» aus Spanien, «Bedlam Oz» aus Australien und «DoDoMo» aus Köln, ihre Arbeiten bei. Mit von der Partie sind auch regionale Gruppen und Einrichtungen. So lässt die Geraer Kunstsammlung ein imaginäres «Schloss im Zaubergarten» erstehen, wobei die Besucher selbst als Zauberer aktiv werden können. Allen Fußballfans steht zudem am 4. Juli der Konzertsaal offen, wo das Endspiel der Europameisterschaft auf einer Großleinwand übertragen wird.
Für das Geraer Open-Air -Festival «Alles Theater» stehen 80 000 Euro zur Verfügung. 12 000 Euro davon schießt das Land Thüringen zu. Ein Viertel der Kosten trägt die Stadt Gera als Veranstalter. Der Rest muss bei gleichbleibenden Eintrittspreisen eingespielt werden. http://www.allestheater.gera.de