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Essen: Theaterpreis «Faust» im Aalto Theater verliehen +++ Hamburg: Uraufführung von «Schwarz» am Hamburger Thalia Theater +++ Jena: Jenaer Lenz-Preis für Dramatik geht an Katharina Schmitt
Essen: Theaterpreis «Faust» im Aalto Theater verliehen
Essen (ddp). Im Essener Aalto Theater ist am Freitagabend erstmals der Deutsche Theaterpreis «Der Faust» vergeben worden. Die Auszeichnung für sein Lebenswerk erhielt der Autor und Regisseur George Tabori. Zudem wurden in acht weiteren Kategorien Auszeichnungen verliehen.
So ging der Preis für die beste Regie Schauspiel an Jürgen Gosch für «Macbeth», gespielt am Düsseldorfer Schauspielhaus. Für die beste darstellerische Leistung wurde Katharina Schüttler für die Hauptrolle in dem an der Schaubühne Berlin gezeigten Stück «Hedda Gabler» geehrt. Den Preis Beste Regie am Musiktheater teilen sich Jossi Wieler und Sergio Morabito von der Staatsoper Stuttgart für «Doktor Faustus». Die Auszeichnung für die beste Regie am Kinder- und Jugendtheater ging an Klaus Schumacher für «Mutter Afrika», aufgeführt am Deutschen Schauspielhaus Hamburg.
Die nicht dotierte Auszeichnung ist keiner Kritikerpreis, sondern versteht sich als Würdigung «von Theaterleuten für Theaterleuten». Das Land Nordrhein-Westfalen und die Kulturstiftung der Länder unterstützen den Preis mit jeweils 120 000 Euro. Der Deutsche Bühnenverein steuerte 24 000 Euro hinzu.
Der nordrhein-westfälische Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) lobte den «Faust» als «Preis der Theater und der Theaterszene selbst». Eine solche Auszeichnung sei «längst überfällig».
Hamburg: Uraufführung von «Schwarz» am Hamburger Thalia Theater
Hamburg (ddp-nrd). Das Stück «Schwarz» des Autors und Regisseurs Nuran David Calis wird heute am Hamburger Thalia Theater uraufgeführt. Das Werk ist eine Auftragsarbeit, die im Rahmen des Dramatiker-Preises des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft entstanden ist. Die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung war mit der Aufgabe verbunden, ein abendfüllendes Stück zu schreiben.
Der in Bielefeld geborene Calis drehte bereits eine Reihe von Hip-Hop-Videos und zwei Kurzfilme. Außerdem inszenierte er am Münchner Volkstheater «Romeo und Julia» mit Jugendlichen von der Straße und Hip-Hop-Gruppen. Sein erstes Theaterstück «DOG EAT DOG - Raus aus Baumheide» wurde 2003 am Thalia Theater uraufgeführt. Sein zweites Theaterstück «Dogland» ist vor kurzem als Buch erschienen.
Jena: Jenaer Lenz-Preis für Dramatik geht an Katharina Schmitt
Jena/Dötlingen (ddp-nrd). Der Jenaer Lenz-Preis für Dramatik 2006 ist an Katharina Schmitt vergeben worden. Die 27-jährige Schauspielregisseurin erhielt am Samstagabend im Theaterhaus Jena den mit 4000 Euro dotierten Preis für ihr Stück «Knock out». Es sei ein «vollendetes, dramaturgisch durchdachtes und sprachlich eigenständiges Werk» mit glasklarer Sprache und «ohne jeden Schnörkel», hieß es in der Laudatio. Das Stück wird voraussichtlich in der nächsten Spielzeit am Theaterhaus Jena uraufgeführt.
Der nach dem Dramatiker Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792) benannte Preis wird alle drei Jahre von der Stadt Jena und dem dortigen Theaterhaus ausgelobt. Rund 70 Autoren hatten sich mit Arbeiten zum Thema «Ich kämpfe» beworben. Daraus wählte die Jury Stücke von sechs Kandidaten aus, die am Samstag in Jena in einer «Langen Nacht der Autoren» präsentiert wurden.
Bereits zum zweiten Mal war der 1997 erstmals ausgeschriebene Lenz-Preis mit einer Schreibwerkstatt verbunden. Allein dafür wurden
26 Exposes eingereicht, von denen drei ausgewählt und zu Stücken verarbeitet wurden. Dafür standen jeweils 2000 Euro als Stipendien zur Verfügung.
Die in Bremen geborene Autorin lebt im niedersächsischen Dötlingen und in Prag. An der dortigen Karls-Universität studierte sie Schauspielregie und Dramaturgie und schloss als Bachelor ab. In diesem Jahr machte sie dort zudem ihren Masterabschluss als Schauspielregisseurin. Sie schrieb die Stücke «Schneefront» und «Ludwig», wurde in diesem Jahr zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen und inszenierte im Oktober ein Stück nach Texten Heinrich Heines am Goethe Institut Prag.