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Kabinett beschließt Novelle zum Filmförderungsgesetz +++ Bayerischer Fernsehpreis 2003 verliehen +++ Schröder besorgt über Lage der Zeitungen +++ Überraschung in Cannes: Palme für "Elephant"
Kabinett beschließt Novelle zum FilmförderungsgesetzDie Bundesregierung hat am 21. Mai 2003 dem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingebrachten Entwurf der Novelle zum Filmförderungsgesetz zugestimmt. Staatsministerin Christina Weiss erklärte dazu: "Dieses Gesetz ist ein Erfolg der Branche und der Politik. Es gibt wenige Gesetze, die aus einer so intensiven, offenen und konstruktiven Diskussion zwischen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung hervorgegangen sind."
Ziel des Gesetzes ist, die Rahmenbedingungen für Kinofilmproduktionen und die Absatzförderung für deutsche Filme weiter zu verbessern. Im Mittelpunkt des Entwurfs stehen Verbesserungen des Fördersystems, insbesondere der Ausbau der automatischen Referenzfilm- und Absatzförderung.
Um die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen, sieht der Entwurf eine Anhebung der Filmabgabe gestaffelt nach Umsatzgrenzen vor. Die Kinoabgabe steigt auf zukünftig rund 2,7 Prozent des Bruttoumsatzes, die Videoabgabe auf durchschnittlich 2,2 Prozent des Nettoumsatzes. Die Fernsehveranstalter haben eine Verdopplung ihrer freiwilligen Leistungen auf rund 22,4 Millionen Euro zugesagt. Damit steigen die Einnahmen und das Fördervolumen der Filmförderanstalt voraussichtlich um über 40 Prozent von 46,2 Millionen Euro auf rund 64,7 Millionen Euro.
Kulturstaatsministerin Weiss ist überzeugt, dass die gefundenen Lösungen die Interessen der Branche und ihre derzeitige Marktlage fair berücksichtigen: "Die zahlreichen Stellungnahmen, die zum Referentenentwurf eingegangen sind, haben - trotz Nuancen im Detail - bestätigt, dass die Richtung stimmt. Ich bin sicher, dass mit dem heutigen Beschluss entscheidende und unbedingt erfolgversprechende Signale und Impulse für den deutschen Film und die Filmwirtschaft ausgehen."
Das geänderte Filmförderungsgesetz soll am 01. Januar 2004 in Kraft treten.
Quelle:
http://www.bundesregierung.de/index-,413.487792/Kabinett-beschliesst-No…
s. auch: http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=4630
Bayerischer Fernsehpreis 2003 verliehen
München (ddp-bay). Der Bayerische Fernsehpreis ist am Freitagabend im Münchner Prinzregententheater verliehen worden. Zu den diesjährigen Preisträgern zählen die Schauspieler Götz George, Hannelore Hoger, Rebecca Immanuel und Christoph M. Orth, Anke Engelke sowie die Moderatoren Maybrit Illner und Peter Kloeppel. «Derrick»-Darsteller Horst Tappert und die Redaktion der «Tagesschau» erhielten je einen Sonderpreis. Der Regisseur und Autor Helmut Dietl wurde mit dem Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten für sein Lebenswerk ausgezeichnet. «Er schuf Momente wunderbar absurder Melancholie», sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU). Dietl sei ein ganz großer unter den deutsche Fernsehschaffenden.
Moderiert wurde die Verleihung von den Schauspielern Michaela May und Udo Wachtveitl. Zu den musikalischen Höhepunkten zählten die Auftritte der No Angels und Nigel Kennedy. Die in diesem Jahr mit insgesamt 140 000 Euro dotierten «Blauen Panther» vergab die bayerische Staatsregierung zum mittlerweile 15. Mal, um außerordentliche künstlerische und journalistische Leistungen im Fernsehen zu würdigen. Eine unabhängige Jury wählte aus mehr als 300 Vorschlägen die 21 Preisträger aus.
Schröder besorgt über Lage der Zeitungen
Hamburg (ddp). Die Bundesregierung ist nach Angaben von Kanzler Gerhard Schröder (SPD) besorgt über die wirtschaftliche Lage der Tageszeitungen in Deutschland. Einbrüche bei der Werbung und die Konkurrenz durch das Internet machten den Zeitungen zunehmend zu schaffen, sagte Schröder am Samstag bei einer Veranstaltung der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche in Hamburg. «Wir sollten darüber reden, welche politischen Rahmenbedingungen gesetzt werden müssen, damit sie überleben können», betonte Schröder. Die Bundesregierung sei bereit, mit Verlegern, Herausgebern und Journalisten darüber zu sprechen. «Das kann aber nicht bedeuten, dass wir Subventionstöpfe aufmachen», fügte er hinzu.
Das Gespräch über die Zukunft der Zeitungen sollte möglichst schnell in Gang kommen, betonte Schröder. Es gebe vor allem strukturelle Probleme. Darum müsse überprüft werden, ob der rechtliche Rahmen ausreiche, um die Zeitungsvielfalt in Deutschland zu erhalten. «Da müssen wir sehen, ob das Kartellrecht heute noch passt», betonte der Kanzler. Die Vielfalt der Zeitungen in Deutschland sei einzigartig in Europa und müsse erhalten werden. In die geplanten Gespräche sollten aber nicht nur die Großverlage einbezogen werden, sondern ebenso die kleineren.
Überraschung in Cannes: Palme für "Elephant"
mdr - Der Film "Elephant" ist bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden. In dem Streifen versucht der amerikanische Regisseurs Gus Van Sant, Bedingungen zu untersuchen, die zu Gewalt und Massakern an amerikanischen High-Schools führen können. Er beobachtet die Stimmung an den Schulen und beschäftigt sich mit verschiedenen Schülertypen. Der Film wurde mit jugendlichen Laiendarstellern gedreht. Van Sant, der schon mit anderen Jugendgeschichten wie "Good Will Hunting" überzeugen konnte, nahm auch den Preis für die beste Regie entgegen.
Der Grosse Preis für den zweitbesten Film ging an den türkischen Regisseur Nuri Bilge Ceylan. Sein Streifen "Uzak" handelt von einem arbeitslosen Mann vom Land, der zu seinem Cousin in die Stadt zieht. Die beiden Hauptdarsteller, Muzaffer Özdemir und Mehmet Emin Toprak, wurden auch mit dem Preis des besten Darstellers geehrt. Toprak konnte die Auszeichnung jedoch nicht mehr entgegennehmen - er kam bei einem Autounfall ums Leben. Der Kanadier Denys Arcand konnte sich über den Drehbuchpreis für seinen Film "Les invasions barbares" freuen. Er überzeugte die Jury vor allem mit seinen geschliffenen und gesellschaftskritischen Dialogen; seine Hauptdarstellerin Marie-Josee Croze qualifizierte sich für die Rolle einer jungen Drogenabhängigen als beste Schauspielerin. Den Jurypreis erhielt die iranische Regisseurin Samira Machmalbaf für ihr Werk "At Five In The Afternoon". Es ist bereits ihr dritter Film, der in Cannes gezeigt wurde. Die Auszeichnung für das Erstlingswerk ging an den dänischen Regisseur Christoffer Bö für den Streifen "Reconstruction". Leer ging der als grosser Favorit gehandelte Film "Dogville" des Dänen Lars von Trier aus. Hier spielte Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman mit. Unter den 20 Filmen aus der ganzen Welt, die für den Wettbewerb zugelassen wurden, war auch in diesem Jahr kein deutscher Beitrag.
Quelle: http://www.mdr.de/kultur/film/737462.html