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27.10.: literatur aktuell +++ literatur

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Handbuch historischer Buchbestände wird präsentiert +++ Widerstand in der Buchbranche gegen Verkauf von Heyne an Random House

Handbuch historischer Buchbestände wird präsentiert
Leipzig (ddp-lsc). Die Volkswagenstiftung präsentiert am Mittwoch in der Universitätsbibliothek Leipzig das nun komplette «Handbuch der historischen Buchbestände». Die 47 Bände listen deutschsprachige Schriften - Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, Musikdrucke, Karten - vom Beginn des Buchdruckes bis zum Ende des 19. Jahrhunderts auf. Es weise dem Nutzer den Weg, in welcher Bibliothek er Bestände eines bestimmten Sachgebietes in welcher Größenordnung findet, teilte eine Sprecherin der Stiftung am Montag mit.
Die Arbeit an den Bänden zog sich mehr als 20 Jahre hin. Damals stellte der Herausgeber des Handbuchs, der Münsteraner Professor Bernhard Fabian, in einer Studie fest, dass die Quellenlage in den Geisteswissenschaften extrem schlecht war. Jeder Wissenschaftler müsse seine Recherchen von Null beginnen. In den folgenden zwei Jahrzehnten trug eine Heerschar von Bibliothekaren die Informationen für das Handbuch zusammen. Die Volkswagenstiftung investierte 5,5 Millionen Euro in das Projekt.
Parallel stellte die Stiftung 12,8 Millionen Euro für die Sammlung Deutscher Drucke zur Verfügung. Sechs Bibliotheken in Göttingen, Wolfenbüttel, München, Frankfurt/Main, Berlin und Leipzig konnten jeweils deutsche Druckwerke aus einer bestimmten Epoche zwischen 1450 und 1912 sammeln - eine dezentrale Nationalbibliothek entstand.

Widerstand in der Buchbranche gegen Verkauf von Heyne an Random House
München (ddp). In der Buchbranche gibt es Widerstand gegen die endgültige Übernahme des Heyne Verlages durch die zum Bertelsmann-Konzern gehörende Verlagsgruppe Random House. Der Verleger des Deutschen Taschenbuch Verlages (dtv), Wolfgang Balk, sagte dem Nachrichtenmagazin «Focus»: «Wir behalten uns den Gang vor Gericht vor.» Die Wirtschaftsmacht von Bertelsmann in der Republik sei groß, «offensichtlich auch der Zugriff auf das Kartellamt». Das sei eine «bedrückende Situation».
Der Augsburger Weltbild-Konzern kritisierte dem Magazin zufolge, dass der Anteil von weniger als 30 Prozent auf dem Markt der Unterhaltungs-Taschenbücher nicht das einzige Kriterium für die Entscheidung über eine marktbeherrschende Stellung von Random House sein dürfe.
Den Angaben zufolge hat das Bundeskartellamt eine Genehmigung des Verkaufs in Aussicht gestellt. Eine endgültige Entscheidung solle bis Ende November ergehen. Random House hatte im Januar die Verlagsgruppe Ullstein Heyne List vom Verlag Axel Springer gekauft, von der Bonner Behörde dafür aber keine Genehmigung erhalten. Anfang Oktober hatte die Bertelsmann-Verlagstochter den Verkauf der Verlagsgruppe Ullstein Econ List an das schwedische Medienunternehmen Bonnier mitgeteilt und angekündigt, jetzt nur den Kauf des Heyne-Verlags zu vollziehen.