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AG Kino ermittelt Hitliste der deutschen Filmkunstkinos +++ 6000 sehen Regensburger Kurzfilmwoche - Rekord an Filmen und Preisen
AG Kino ermittelt Hitliste der deutschen Filmkunstkinos
Berlin (ddp). Gute Nachrichten für die Freunde anspruchsvoller Filme: Sie können sich künftig an einer eigenen Filmhitliste orientieren. Die AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater ermittelt die «Arthouse Charts», eine eigene Zusammenstellung der besucherstärksten Filme in den deutschen Filmkunstkinos, sagte die Leiterin der Verbandsgeschäftsstelle in Berlin, Eva Matlok, am Mittwoch auf ddp-Anfrage.
Die «Arthouse-Charts» repräsentieren das aktuelle Programm der Filmkunstkino in Deutschland und sollen eine größere Aufmerksamkeit auf anspruchsvolle Filme im Kinomarkt lenken. Die Hitliste wird jede Woche auf der Internetseite www.programmkino.de bekannt gegeben.
Nach Angaben von Matlok wird die aus 15 Titeln bestehende Hitliste vom Vorstand der AG Kino - Gilde der deutschen Filmkunsttheater aus dem vorhandenen Datenmaterial über die Zuschauerzahlen der aktuellen Kinofilme zusammengestellt. Im Schnitt entfallen etwa zehn Prozent des deutschen Kinofilmmarktes auf Filmkunstproduktionen. In den konventionellen Kinohitlisten tauchen die meisten anspruchsvollen Filme aber gar nicht auf. «Diese Filme finden damit auch nicht die ihnen gebührende Beachtung», sagte Matlock.
Im Unterschied zu den meist amerikanischen Blockbuster-Filmen liefen viele internationale Filmkunstfilme in den Mitgliedskinos des Verbands erfahrungsgemäß «sehr langfristig und konstant», fügte Matlok hinzu. Um auch solchen Filmen eine größere Öffentlichkeit zu verschaffen, umfasse die Arthouse-Hitliste 15 Titel, während die herkömmlichen kommerziellen Charts nur zehn Filme nennen.
Spitzenreiter in der aktuellen Filmkunsthitliste ist der Film «Luther» vor «Das Wunder von Bern». Es folgen «L\'Auberge Espagnole - Barcelona für ein Jahr», «Kops» und «Herr Lehmann».
6000 sehen Regensburger Kurzfilmwoche - Rekord an Filmen und Preisen
Regensburg (ddp-bay). Mit neun Filmpreisen und der Rekordzahl von 330 gezeigten Werken ist am Mittwochabend die 10. Regensburger Kurzfilmwoche zu Ende gegangen. Den mit 3000 Euro dotierten Kurzfilmpreis des Bayerischen Rundfunks erhielt der russische Regisseur Mikhail Jeleznikov für seinen dokumentarischen Film «Skazki Na Bolote», der seine Heimatstadt St. Petersburg und die Geschichte der Sowjetunion aus der Sicht eines Kindes zeigt. Mit etwa 6000 Besuchern präsentierte sich die Kurzfilmwoche erneut als eines der größten deutschen Festivals des Genres.
Den nur in diesem Jahr vergebenen und mit 6000 Euro prämierten «Jameson Short Film Award» erhielt Hajo Schomerus für seinen Film «Ich und das Universum». Darin lässt er eine Stewardess, einen Baggerführer, einen Möbelhändler und einen Millionär über das Thema Schwerkraft sprechen. Den Förderpreis des Film-Fernseh-Fonds Bayern (1500 Euro) für einen im Freistaat produzierten Film vergab die Jury an Adam Neumann für sein Werk «Vergessen». Neumann zeige «das packende Porträt einer gelangweilten Jugend in einer katholischen Kleinstadt und ihre verzweifelte Suche nach intensiven Gefühlen», hieß es zur Begründung der Jury.
Der BMW-Kurzfilmpreis (1500 Euro) ging an «Auf historischer
Mission - Eine Gutenachtgeschichte», in der Andreas Hell die Geschichte der DDR auf humorvolle Weise erzählt. Den Max-Bresele-Gedächtnispreis (500 Euro) für einen politisch relevanten Film erhielt Dagie Brundert für ihre filmische Sommerreise durch das Havelland mit dem Titel «Kleiner Havelländischer Hauptkanal». Mit dem Kurzfilmpreis der Stadt Regensburg (1000 Euro) wurde der Film «Grauzone» des österreichischen Regisseurs Karl Bretschneider ausgezeichnet. Publikumspreise mit jeweils 250 Euro gingen an Peter Vogt für seinen polnischen Kurzfilm «Kontroler» und an Susanne Quester für «Finow». Den mit 500 Euro dotierten Regionalpreis bekam der Regensburger Filmemacher Stefan Hofmarksrichter für seinen Einminüter «Rue du Paradis» über die Problematik des Zusammenlebens von Mensch und Auto.
Die «Länderschau» war in diesem Jahr dem schwedischen Kurzfilm gewidmet. Darin wurde ein Abriss von fast einem Jahrhundert schwedischer Filmgeschichte gezeigt, darunter frühe Werbefilme von Ingmar Bergman. Das Programm habe gezeigt, dass der schwedische Kurzfilm auf keinen Fall nur kühl, karg und todernst sei, sagte eine Festivalsprecherin. Weitere Schwerpunkte waren Kurzfilme zum Thema Geld sowie zwei Werkschauen zu Kurzfilmen der beiden polnischen Regisseure Roman Polanksi und Krysztof Kieslowski. Zwei Filmblöcke präsentierten außerdem aktuelle Musikvideos und als besondere Spezialität so genannte Plattenfilme, bei denen Discjockeys zu Filmen live und spontan die Musik vertonten.
http://www.regensburger-kurzfilmwoche.de