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27.7.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Dresden: Sommeratelier am Coselpalais mit Bildern von Michael Ernst +++ Weimar: Kunstfest zeigt zwei große Ausstellungen +++ Bremen: Osteuropa-Experte fordert Gegenleistungen im Beutekunst-Streit +++ Hamburg: Kunstmagazin veröffentlicht Studie über Frauen im Kunstbetrieb

Dresden: Sommeratelier am Coselpalais mit Bildern von Michael Ernst
»Bilder zur Musik« und andere vorwiegend in Dresden entstandene Arbeiten von Michael Ernst sind den August über im Sommeratelier am Coselpalais zu sehen. Der aus Leipzig stammende Maler und Autor – zuletzt erschien zur Leipziger Buchmesse 2005 der Gedichtband »Rabenlatein« – wird mit seiner ersten Ausstellung in Dresden, wo er seit drei Jahren die Öffentlichkeitsarbeit der Musikfestspiele betreut, das Obergeschoss im Neubau Georg-Treu-Platz 3 beziehen. In dieser lichten Penthouse-Atmosphäre präsentiert Ernst eine Auswahl abstrakter Ölgemälde als persönlichen Reflex auf musikalische Assoziationen.
Bereits im vergangenen Jahr ist die Ausstellung »Abstraktion der Töne« sehr erfolgreich in München gezeigt worden und wurde von dort zur Eröffnung der Deutschen Kulturtage im polnischen Opole übernommen. Die Präsentation »Bilder zur Musik« vereint einen Querschnitt dieser Schau mit neu entstandenen Arbeiten.
Sommeratelier am Coselpalais: Georg-Treu-Platz 3, 01067 Dresden
Geöffnet: 4. bis 31. August 2005, täglich 12 bis 20 Uhr
Vernissage: 3. August 2005 um 20 Uhr

Weimar: Kunstfest zeigt zwei große Ausstellungen
Weimar (ddp). Mit zwei großen Ausstellungen wartet das am 19. August beginnende Weimarer Kunstfest auf. Eine Schau ist den beiden Jahrhundertkünstlern Pablo Picasso (1881-1973) und Peter Cornelius (1783-1867) gewidmet, die andere Meisterwerken der Klangkunst aus dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe, wie die Veranstalter mitteilten.
In der Ausstellung «Die Erotik der Linie», die vom 22. August bis 25. September im Neuen Museum gezeigt wird, treffen Picasso und Cornelius aufeinander. Im Zentrum der Schau stehen Heroen und Götter, Nymphen und Minotauren, denen sich beide Künstler thematisch genähert haben. Die Ausstellung ist eine Kooperation des Kupferstichkabinetts und der Nationalgalerie der Staatlichen Museen Berlin mit der Klassik Stiftung Weimar.
Die aus der Sammlung des ZKM bestückte Exposition «Das digitale Bauhaus» ist vom 21. August bis 11. September in der Bauhaus-Universität zu sehen. Die Schau vereint eine Auswahl an Kunstwerken, die Entwicklungen im Bereich der digitalen Medien dokumentieren. Damit knüpft das Weimarer Kunstfest den Angaben zufolge bewusst an die immer wieder unterbrochenen «Moderne»- Bewegungen in Weimar an.
http://kunstfest.de

Bremen: Osteuropa-Experte fordert Gegenleistungen im Beutekunst-Streit
Bremen (ddp). Im Streit um die Beutekunst ist nach Ansicht des Osteuropa-Experten Wolfgang Eichwede keine Einigung in Sicht. «Ich habe keinen Anhaltspunkt, dass sich auf russischer Seite in absehbarer Zeit etwas bewegt», sagte der Leiter der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen der Nachrichtenagentur ddp. «Die russische Seite will nichts zurückgeben, und die deutsche Seite hat keinen Hebel, um Russland zu beeinflussen», betonte er.
Eichwede forderte, wenn die Bundesregierung Erfolg haben wolle, müsse sie Entgegenkommen zeigen. «Ohne Gegenleistung wird es nie etwas geben», betonte er. Auch Russland habe im Zweiten Weltkrieg viel verloren. Eine Gegenleistung könne zum Beispiel sein, dass Deutschland dem Land Ersatz für Bilder europäischer Meister aus dem 17. bis 19. Jahrhundert schenke, die in den Zarenschlössern bei St. Petersburg hingen und verschollen sind.
Der Osteuropa-Experte kritisierte, die rot-grüne Bundesregierung verstehe nichts von «Psychologie und Fingerspitzengefühl». So sei im Zuge der geplanten Rückgabe der Bremer Baldin-Blätter in Deutschland verschwiegen worden, dass Russland 20 der 364 Werke behalten sollte. Die russische Seite sei über diese Geheimniskrämerei so empört gewesen, dass das Geschäft platzte. Deutschland müsse jedoch die russische Öffentlichkeit für sich gewinnen, die bislang strikt gegen eine Rückgabe sei.
Von einer möglichen neuen Unions-geführten Bundesregierung erwartet Eichwede keine Fortschritte im Beutekunst-Streit. Er sehe mit Blick auf das Personal der Union niemanden, der sich «diesem kleinen, aber historisch sensiblen Thema mit Sachverstand widmet». Die russische Regierung werde nichts tun, bevor die neue deutsche Bundesregierung nicht eingearbeitet sei. Zudem interessiere sich das Kulturministerium in Moskau ohnehin nicht für die Beutekunst-Frage.

Hamburg: Kunstmagazin veröffentlicht Studie über Frauen im Kunstbetrieb
Hamburg (ots) - Wo bleiben die Frauen im Kunstbetrieb? Fragt art-Redakteurin Ute Thon in der August-Ausgabe des Kunstmagazins und zieht eine ernüchternde Bilanz: Von Gleichberechtigung sind sie noch meilenweit entfernt, nur wenige schaffen es, sich am Kunstmarkt zu etablieren. Das sagen auch befragte Prominente wie Christina Weiss, Arno Rink oder Elizabeth Peyton. An den Kunsthochschulen sind Frauen längst in der Überzahl, in der Praxis ist die Quote immer noch kläglich. Schlüsselpositionen in Museen und Akademien sind hauptsächlich von Männern besetzt. Männliche Künstler dominieren die großen Museumsschauen und bekommen häufiger Einzelausstellungen. Frauen hingegen sind weniger Ruhm und Geld vergönnt: Bei der Verleihung von Kunstpreisen etwa ziehen sie in der Regel den Kürzeren. Auch beim Verkauf ihrer Werke haben sie das Nachsehen und erzielen weit geringere Preise als ihre männlichen Kollegen. Frauenpower – ein alter Hut der siebziger Jahre? Das Kunstmagazin art zeigt, dass der Ruf nach Gleichberechtigung aktueller ist denn je – und nur drastische Forderungen aus der Misere helfen können.
Das komplette Zahlenmaterial der Recherche gibt es zum Download
unter http://www.art-magazin.de