Hauptrubrik
Banner Full-Size

28.10.: film und medien aktuell +++ filmfestival

Publikationsdatum
Body

Tschechische Trickfilmtage in Halle +++ Russischer Filmemacher Elem Klimow tot


Tschechische Trickfilmtage in Halle
Halle (ddp). Anhänger des Trickfilms kommen derzeit in Halle an der Saale auf ihre Kosten. Während der «3 Tage des Tschechischen Trickfilms» stellen ausgewählte Autoren ihre Werke vor. Das Programm biete neben rein zeichnerischen Werken Puppentrickfilme, Streifen in einer Kombination aus Wirklichkeit und Zeichenanimation sowie Puppentrick- und 3-D-Filme, sagte Organisatorin Barbara Salamoun am Montag.
Salamoun bezeichnete die Trickfilmtage als Versuch, Erwachsene in die zeichnerische und bewegte Welt des tschechischen Animationsfilmes einzuführen. Diese sei von Träumen, Realität, Ernst, Erotik, Humor und manchmal auch Grusel gekennzeichnet. Die Filmtage vereinten all jene Künstler, die vom Szenario über die Regie bis zur Endfertigung alles in einer Hand haben. Sie seien mehrfach international ausgezeichnet und in der weltweiten Szene des Trickfilms bekannte Künstler.
Unter den Teilnehmern befindet sich mit Gene Deitch ein amerikanischer Trickfilmkünstler, der seit Jahren in Prag lebt. Für seinen Trickfilm «Munro» bekam er den «Oscar». Vlasta Pospisilova animierte unter anderen die Puppe des Herrn Tau. Michaela Pavlatova bekam für den achtminütigen Streifen «Words, Words, Words» den höchsten internationalen Filmpreis.
Das Festival, das im kommenden Jahr neu aufgelegt werden soll, wird von der Hochschule für Kunst und Design - Burg Giebichenstein, der Fernseh Akademie Mitteldeutschland, des Animationsstudio Motion Works Halle sowie der Stadt Prag unterstützt.
http://www.burg-halle.de

Russischer Filmemacher Elem Klimow tot
Der Regisseur Elem Klimow ist tot. Russischen Medien zufolge starb der 70-jährige am Sonntag in einem Moskauer Krankenhaus.
Klimow zählte in den 80-er Jahren neben Andrej Tarkowski zu den international bekanntesten sowjetischen Filmemachern. Zu seinen wichtigsten Filmen zählt "Abschied von Matjora" (1983) nach einem Roman von Valentin Rasputin. Die Geschichte von einem Dorf, welches einem Stausee weichen muss, ist ein düsteres Gleichnis über den Umgang der Menschen mit ihrem Planten und ihrer Seele. Der Film war ursprünglich von Klimows Frau begonnen worden. Nach ihrem Unfalltod 1979 setzte Klimow die Arbeit fort.
Internationale Beachtung fand er auch mit "Geh und sieh" (1985) und "Agonie" (1981). Ersterer erzählt die Auslöschung eines weißrussischen Dorfes durch deutsche Truppen aus der Sicht eines Jungen. Letzterer handelt von den letzten Jahren der Romanows und ihres umstrittenen Zarenberaters Grigori Rasputin.
Der 1933 in Stalingrad geborene Klimow war erst nach einem abgeschlossenen Studium am Luftfahrtinstitut zum Film gekommen. Ende der 50-er Jahre schrieb er sich an der Filmhochschule ein und studierte bei Michail Romm ("Der gewöhnliche Faschismus"). Zudem schloss er dort Freundschaft mit Andrej Tarkowski.
Im Gegensatz zu Tarkowski blieb Klimow aber im Land. Unter Michail Gorbatschow wurde er 1986 gar Erster Sekretär des Verbandes der Filmschaffenden der UdSSR. Nach der Wende wurde es ruhiger um Klimow. In den letzten Jahren kehrte er zu einem Ausgangsthema seines Filmschaffens zurück. Gemeinsam mit seinem Bruder German arbeitete er an einem groß angelegten Dokumentarfilmprojekt mit dem Namen "Sport und Kino". Schon 1971 hatte Klimow eine Vorlage seines Bruders für seinen Dokumentarfilm "Sport, Sport, Sport" genutzt.
Quelle: http://www.mdr.de/kultur/film/1012692.html