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28.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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«Die Nähe ferner Klänge» - Ausstellung im Großen Waisenhaus +++ Moskauer Konzeptualismus - Ausstellung im Kupferstichkabinett +++ Kunstsammlung NRW zeigt Retrospektive von Bernd und Hilla Becher +++ Cranachs «Schmerzensmann» kehrt nach Coburg zurück


«Die Nähe ferner Klänge» - Ausstellung im Großen Waisenhaus
Potsdam (ddp-lbg). Die Ausstellung «Die Nähe ferner Klänge» ist ab heute im Potsdamer Großen Waisenhaus zu sehen. Im Mittelpunkt der Raum-, Bild- und Klanginstallation steht der zwischen 1983 und 1989 entstandene Bilderzyklus «Körper ohne Echo» des surrealistischen Malers Hartmut Lincke, eines Freundes von Salvador Dali, wie die Veranstalter mitteilten. Zur Eröffnung der Schau (17.00 Uhr) wird Kulturministerin Wanka erwartet.
Lincke setzt sich in seinen Arbeiten mit der Person und dem Werk Richard Wagners auseinander. Der Zyklus umfasst etwa 15 Zeichnungen, von denen fünf - gemeinsam mit sechs großformatigen Ölbildern - erstmals in Potsdam gezeigt werden. Brandenburgische Künstler sowie Studierende und Lehrende von Hochschulen des Landes nahmen die Arbeiten Linckes als Anregung, sich auf verschiedene Art und Weise dem «Phänomen» Wagner zu nähern.
Der Ausstellungsort ist mit Zeichnungen, Ölbildern, Fotoinszenierungen, Videoprints, einem Skulpturentwurf, einer Klanginstallation und einer zentralen Videoprojektion als «Gesamtkunstwerk» inszeniert. Das Projekt ist eine gemeinsame Initiative der Hochschule für Film und Fernsehen «Konrad Wolf» Potsdam-Babelsberg, der Fachhochschule Potsdam und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus.

Moskauer Konzeptualismus - Ausstellung im Kupferstichkabinett
Berlin (ddp-bln). Das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin präsentiert ab heute eine Ausstellung über den Moskauer Konzeptualismus. Eine Schenkung von über 50 Werken aus der Sammlung Haralampi G. Oroschakoff biete die Gelegenheit zu einer Schau, «wie sie so in Berlin noch nicht gezeigt wurde», sagte eine Sprecherin. Die Präsentation werde bereichert um Geschenke und Leihgaben des Künstlers, Verlegers und Archivars jener Bewegung der 80er und 90er Jahre, Vadim Zakharov.
Das Kupferstichkabinett widmet sich nach Darstellung der Sprecherin mit dem Underground-Phänomen des Moskauer Konzeptualismus zugleich einem wichtigen Segment postsowjetischer Kunst, das sein kreatives Potenzial aus der Spannung zwischen Konzeptkunst und deren spontaner und spielerischer Aufweichung zieht. Die vorgestellten Künstler setzten sich aus historischer Distanz in ihren Werken mit überlieferten Konzepten von Bild und Text auseinander. Zu sehen sind unter anderem Werke von Juri Albert, Sergei Anufriev, Ivan Chuikov, Juri Leiderman, Pavel Pepperstein, Viktor Pivovarov, Dmitri Prigov und Nadezda Stolpovskaja.

Kunstsammlung NRW zeigt Retrospektive von Bernd und Hilla Becher
Düsseldorf (ddp-nrw). Rund 600 Fotografien des Künstler-Ehepaars Bernd und Hilla Becher zeigt die Kunstsammlung NRW K 21 ab Freitag. Bis 12. April sind dort Aufnahmen von moderner Industriearchitektur, von fragilen Fördertürmen und kompakten Hochöfen sowie von rechteckigen Silos und kugelrunden Gasbehältern zu sehen. Seit 1961 reist das Paar mit seiner Plattenkamera, mehreren Objektiven und einer Leiter durch Europa und die USA, um jene stummen Zeitzeugen aus Holz, Stein, Stahl, Glas und Beton zu fotografieren, in denen bis vor kurzem noch gearbeitet wurde. Mit ihrer wegweisenden Arbeit haben sie zahlreiche renommierte deutsche Fotografen beeinflusst.

Cranachs «Schmerzensmann» kehrt nach Coburg zurück
Coburg/München (ddp-bay). Eine der bedeutendsten Christusdarstellungen des Mittelalters kehrt am nächsten Donnerstag ins Coburger Schloss Ehrenburg zurück. Das Holztafelgemälde «Schmerzensmann» aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren wurde zweieinhalb Jahre lang in München restauriert und erstrahlt nun in neuer Pracht.
Klimaschwankungen und vor allem wechselnde Temperaturen hatten dem um 1540 entstandenen Kunstwerk stark zugesetzt, wie die bayerische Schlösserverwaltung am Freitag mitteilte. Die Holztafel verzog sich immer wieder, und ganze Malschichten drohten dadurch für immer verloren zu gehen. In der Großen Bildergalerie in Coburg wird das Gemälde deshalb in Zukunft in einem durchsichtigen Klimakasten aufbewahrt.
Die Vermutungen, dass der «Schmerzensmann» nicht von Cranach persönlich stammt, wurden im Zuge der Restaurierungsarbeiten bestätigt. Infrarot-Aufnahmen machten unter den Farbschichten eine Vorzeichnung sichtbar. Diese wäre nach Ansicht der Kunstexperten für Cranach äußerst untypisch.