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28.11.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Anklam: Kabarett gegen Rechts im Theater Anklam Schwerin: Schriftsteller Walter Kempowski mit Kulturpreis geehrt +++ Gelsenkirchen: Seniorentheaterplattform für NRW vereinbart

Anklam: Kabarett gegen Rechts im Theater Anklam
Anklam (ddp-nrd). «Kultur gegen Rechts« heißt eine Veranstaltung, zu der die Bundestagsfraktion der Grünen am 5. Dezember in das Anklamer Theater einlädt. Unter anderem werde der Kabarettist Serdar Somuncu Ausschnitte aus seinem Programm »Hitler Kebab« vorstellen, wie das Theater am Dienstag mitteilte.
Im Anschluss daran will die Bundestagsvizpräsidentin Katrin Göring-Eckardt, gemeinsam mit Dramaturg Piet Oltmann vom Bündnis »Bunt statt Braun« und weiteren Akteuren in einer Podiumsdiskussion mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Korrespondenten der »Nordkurier», Michael Seidel.

Schwerin: Schriftsteller Walter Kempowski mit Kulturpreis geehrt
Schwerin (ddp). Der Schriftsteller Walter Kempowski ist am Montag mit dem Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern für sein Lebenswerk geehrt worden. In seinen Büchern habe er der Hansestadt Rostock, ihren Bürgern und deren Schicksal in der Zeit zweier Weltkriege ein literarisches Denkmal gesetzt, sagte Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD) in Schwerin. Kempowski habe zudem den hohen Wert von Frieden und Freiheit vermittelt sowie Mut zur Zivilcourage gemacht. Kempowski konnte die Auszeichnung aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich entgegennehmen. Der Kulturpreis ist mit 10 000 Euro dotiert. Insgesamt wurden für die Auszeichnung 25 Vorschläge eingereicht.
Kempowski wurde 1929 in Rostock geboren. 1948 verurteilte ihn ein sowjetisches Militärtribunal wegen angeblicher Wirtschaftsspionage zu 25 Jahren Zuchthaus, von denen er acht Jahre in Bautzen verbüßte. Nach seiner Entlassung zog er in den Westen und arbeitete jahrelang als Dorfschullehrer, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Zu seiner mehrbändigen Deutschen Chronik zählen Romane wie «Tadellöser & Wolff» (1971), «Aus großer Zeit» (1978) und «Herzlich Willkommen» (1984). Es folgten die «Echolot»-Bücher mit Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Der Kulturpreis des Landes wird seit 1994 jedes Jahr vergeben. Er ging im vergangenen Jahr an den auf Usedom und in Berlin lebenden Maler Oskar Manigk.

Gelsenkirchen: Seniorentheaterplattform für NRW vereinbart
Das NRW KULTURsekretariat hat am 27.11. gemeinsam mit dem Consol Theater, der Stadt Gelsenkirchen und der Seniorentheaterkonferenz NRW in Gelsenkirchen die Einrichtung einer „Seniorentheaterplattform NRW“ beschlossen. Dort wird zum einen die Seniorentheaterkonferenz NRW eingebunden sein. Zum anderen erhält das Seniorentheater mit drei bis vier Aufführungen jährlich einen neuen Schwerpunkt innerhalb der Programmarbeit des Consol Theaters. Drittens sollen in Gelsenkirchen schon in Kürze Qualifizierungsmaßnahmen für Seniorentheatergruppen durchgeführt werden.
Damit entsteht eine seit längerem geplante Plattform, die Anknüpfungspunkte zu einer Anregung von Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff bietet. Auf einer vom NRW KULTURsekretariat veranstalteten Tagung zum Thema „Kultur und Alter“ in Bielefeld hatte Grosse-Brockhoff am vergangenen Donnerstag 23. November 2006 dazu aufgerufen, gemeinsam über die Einrichtung von Seniorenakademien nachzudenken. Gedacht ist dabei an die Durchführung dezentraler Akademien zur Fortbildung und Qualifizierung für Senioren im Kulturbereich sowie im Bereich kulturelle Bildung. Damit soll auch das ehrenamtliche Engagement kulturinteressierter älterer Bürgerinnen und Bürger gewürdigt und konstruktiv für die Kulturarbeit einer zunehmend alternden Gesellschaft genutzt werden.
Gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und der Kulturpolitischen Gesellschaft hat das NRW KULTURsekretariat am 23. und 24. November 2006 in Bielefeld mit großer Resonanz eine Tagung zum Thema „Kultur und Alter“ ausgerichtet. Beteiligt waren insgesamt 150 Teilnehmer und prominente Vertreter aus Kunst, Kultur und Politik. So diskutierten unter anderen Jochen Gerz, Adrienne Goehler und Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff über kulturrelevante Aspekte des demografischen Wandels. Die Tagungsergebnisse werden in Form einer Dokumentation zur Verfügung gestellt.