Hauptrubrik
Banner Full-Size

30.11.: kunst und architektur aktuell +++ kunst und architektur

Publikationsdatum
Body

Dessau: Saniertes Bauhaus feiert 80. Jubiläum +++ Berlin: Erste Nitsch-Retrospektive in Deutschland +++ Ahrenshoop: Strandhalle eröffnet Ausstellung zu E.T.A Hoffmann +++ München: Bayerisches Nationalmuseum zeigt Werke des Bildhauers Conrat Meit

Dessau: Saniertes Bauhaus feiert 80. Jubiläum
Dessau (ddp-lsa). Frisch saniert feiert das Bauhaus in Dessau am kommenden Wochenende sein 80. Jubiläum. Zum Jahrestag werde am 2. Dezember die Ausstellung «Ikone der Moderne» durch den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer (CDU) eröffnet, teilte die Stiftung Bauhaus mit. Im Nordflügel werden Filme, Modelle und Grafiken Einblicke in Geschichte und Gegenwart des Bauhauses und das Leben und Arbeiten am Bauhaus geben.
Eine Klang-, Film- und Fotoinstallation, verbunden mit Performances, ist unter dem Titel «Dynamik der Großstadt» im Obergeschoss des Werkstattflügels zu erleben. Bereits am 1. Dezember wird die zweitägige Konferenz «Moderner Internationalismus - Globale Weltkultur» eröffnet. Das von Walter Gropius als Hochschule für Gestaltung errichtete Bauhaus wurde am 4. Dezember 1926 eingeweiht.
Das Gebäude der weltberühmten Designerschule gilt als «gebautes Manifest der Bauhaus Ideen». 1996 wurde es in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Im selben Jahr wurde die umfassende Sanierung beschlossen, die zehn Jahre andauerte und 17 Millionen Euro kostete. Obwohl seit Baubeginn nur ein Teil der Räume besichtigt werden konnte, kamen nach Angaben der Stiftung jährlich rund 80 000 Besucher. Die Sanierung stellte weitgehend das farbige Originalbild des Hauses wieder her.

Berlin: Erste Nitsch-Retrospektive in Deutschland
Der Wiener Aktionskünstler Hermann Nitsch wird erstmals in Deutschland mit einer umfassenden Retrospektive gewürdigt. Die Berliner Nationalgalerie zeigt im Martin-Gropius-Bau eine umfassende Werkschau. Ausgestellt werden rund 300 Exponate in 18 Räumen, darunter die bekannten Schüttbilder genauso wie zahlreiche Videos, die das von Nitsch erfundene "Orgien-Mysterien-Theater" ausführlich dokumentieren.
Der 1938 in Wien geborene Nitsch gehört zu den umstrittensten Künstlern der Gegenwart. Seit den frühen 1960er Jahren führt er sein "Orgien-Mysterien-Theater" auf.
Bei seiner Performance vermischt er dabei Elemente aus Malerei, Theater, Musik und Lyrik mit liturgisch-religiösen Elementen.Die rituellen Opferhandlungen, Tierschlachtungen und das Zerstampfen von Tomaten und Trauben erinnern dabei an antike Volksfeste.
Das Hauptgewicht der Berliner Werkschau liegt zwar auf der Aktionsmalerei, gleichwertig ist aber auch das "Orgien Mysterien Theater" anhand von Foto- und Videodokumentationen, Relikten, Musik sowie Zeichnungen, Graphiken und Schriften umfassend erlebbar. Die Retrospektive ist ab Donnerstag, 30. November, geöffnet.

Ahrenshoop: Strandhalle eröffnet Ausstellung zu E.T.A Hoffmann
Kühlungsborn (ddp-nrd). Mit einem Dreiklang aus Musik, Bildkunst und Literatur eröffnet die Strandhalle Ahrenshoop am Sonntag ihre letzte Ausstellung des Jahres. Präsentiert werden Werke rund um E.T.A. Hoffmanns «Lebensansichten des Katers Murr - Biografie des Kapellmeisters Johannes Kreisler». Die Ausstellung «Kreisleriana» präsentiert sowohl Zeichnungen von Carmen Stahlschmidt als auch Musik von Robert Schumann, die sich beide von der Geschichte inspirieren ließen. Dazu gebe es gesprochene Hoffmann-Texte, kündigte Strandhallen-Leiterin Josephin Tilegant am Donnerstag an.
Zu sehen sind etwa 30 großformatige kolorierte Zeichnungen, die vor allem Katzen, Konzert- und Schmetterlingsflügel sowie Schumann-Büsten zeigen. Die Künstlerin wurde 1956 in Trier geboren und stellt erstmals in Mecklenburg-Vorpommern aus. Sie studierte Kunsterziehung in Mainz und arbeitet seit 1985 freiberuflich. Schumanns Musik wird in drei Konzerten von Hildegard Clara Enders am Piano gespielt. Charlotte Freund-Leonhardt spricht dazu humorvoll-satirische und nachdenkliche Texte von E.T.A. Hoffmann. Die «Kreisleriana» ist bis zum 30. Januar 2007 zu sehen.

München: Bayerisches Nationalmuseum zeigt Werke des Bildhauers Conrat Meit
München (ddp-bay). Im Bayerischen Nationalmuseum in München wird heute einer Sonderausstellung mit Werken des Renaissance-Bildhauers Conrat Meit eröffnet. Im Mittelpunkt der Schau stehen Meits Aktstatuen aus Holz, Alabaster und Bronze sowie seine Porträts und großplastischen Werke wie die marmorne Maria mit Kind aus Brüssel.
Meit gilt als einer der besten Bildhauer und -schnitzer der frühen Renaissance in Nordeuropa. Er war im 16. Jahrhundert Hofbildhauer der Erzherzogin Margarete von Österreich und fertigte für ihre Grabstätte in Brou nördlich von Lyon lebensgroße Putten. Vier von dort stammende Figuren sind ebenfalls in München zu sehen.
Die Ausstellungsstücke sind unter anderem Leihgaben des Pariser Louvres, des Nationalmuseums Kopenhagen und des Kunsthistorischen Museums Wien. Die Ausstellung ist bis zum 18. März 2007 zu sehen.