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Shakespeare. Spektakel in Meiningen +++ Burgtheater: Schlingensief inszeniert Jelinek
Shakespeare. Spektakel in Meiningen
Mit einem Experiment hat am Mittwochabend in Meiningen die Shakespeare-Woche begonnen. Die Besucher erwartet eine Premiere des Stückes "Wie es Euch gefällt" unter freiem Himmel im Park am Theater. Auch der See in der Gartenanlage vom Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in die Aufführung einbezogen. Das technische Team sorgte mit rund 1000 Metern Kabel für Kommunikation, Licht und Effekte auf dem etwa 20 Hektar grossen Gelände. Die Aufführung wurde zwei Jahre lang vorbereitet. Sogar die Dramaturgie wurde an der Tageszeit ausgerichtet. Hunderte Kerzen auf dem See sollten zu vorgerückter Stunde die Szenen erhellen. Die Schauspieler waren mit drahtlosen Mikrofonen ausgestattet. Das Shakespeare.Spektakel steht unter dem Motto "Die ganze Welt ist eine Bühne". Am Donnerstag wird zum Königsabend geladen. "Mächtige. Menschen. Mörder" heisst die Zusammenschau der Historien-Dramen Richard II., Heinrich IV. und Richard III, die Schauspieldirektor Karl Georg Kayer gestaltete. Passend dazu gibt es am Freitag im Foyer die Gesprächsrunde "Macht.Politik.Theater" mit Gregor Gysi, Thea Dorn und Volker Braun. John von Düffel liest ebenfalls am Freitag im Georgie´s Off. Mit Trickfilmen von Shakespeare-Stücken geht das Festival am 31. Mai zu Ende.
http://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/742400.html
Burgtheater: Schlingensief inszeniert Jelinek
orf - Der Berliner Theaterprovokateur Christoph Schlingensief wird in der kommenden Saison am Wiener Burgtheater Elfriede Jelineks neues Stück "Bambiland" inszenieren. Die Uraufführung wird voraussichtlich am 12. Dezember zu sehen sein, bestätigte man im Burgtheater gegenüber der APA eine dementsprechende Meldung in der heutigen (Freitags-)Ausgabe des "Kurier".
Die Inszenierung wird die erste große eigenständige Bühnenarbeit des hier zu Lande u. a. mit seiner Container-Aktion "Ausländer raus!" bei den Wiener Festwochen 2000 bekannt gewordenen Schlingensief in Österreich sein.
In Jelineks Stück, das während des Irak-Krieges entstanden ist, geht es um die Allmacht der Medien. Im Mittelpunkt stehen die "schuldlos-schuldigen Beobachter", das sind die Medien und die Medienkonsumenten, so das Burgtheater in einer Aussendung. Immer wieder komme die Frage auf, welche "Götter" mit dem Schicksal eines Volkes spielen, bis am Ende tatsächlich ein Gott auftritt.
Die Wiener Inszenierung sieht Schlingensief als Teil seines "Church of Fear"-Projekts. Die im März gegründete "Kirche", die der Deutsche vergangenen Sonntag im Rahmen seiner europäischen "Verkündigungsprozession" in Wien vorgestellt hat, wird Schlingensief auf der 50. Kunstbiennale in Venedig (15. Juni bis 2. November) präsentieren. Die "Church of Fear" will u. a. Kirchentage veranstalten und dazu aufrufen, dass man sich zu seiner Angst und dem Fehlen von Göttern und Ersatzgöttern offensiv bekennt.