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31.10.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Bochumer Ruhr-Uni beendet Mammutprojekt zu russischer Plakatkunst +++ Delacroix in Karlsruhe - Sonderschau zeigt 223 Werke des Malers +++ Grafikkabinett verlängert Barlach-Ausstellung


Bochumer Ruhr-Uni beendet Mammutprojekt zu russischer Plakatkunst
Bochum (ddp). In einem weltweit einzigartigen Projekt hat die Ruhr-Universität Bochum die russische Plakatkunst des 20. Jahrhunderts erforscht. Die nun abgeschlossenen Forschungsergebnisse umfassten eine Datenbank mit 3500 Plakaten, 4000 Textdokumentationen und rund 1000 Lebensläufen von Plakatkünstlern, teilte die Hochschule am Donnerstag mit. Sie wurden in einem Handbuch und auf DVD veröffentlicht.
Rund zwölf Jahre arbeiteten Forscher der Ruhr-Uni und der Russischen Staatsbibliothek Moskau an dem Mammutprojekt, das zu einem großen Teil von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanziert wurde. Mit der Arbeit werde die Entwicklung des russischen Plakats von der vorrevolutionären Zeit bis hin zur Perestrojka nachgezeichnet. Das Plakat sei in Russland und der Sowjetunion das zentrale Werbemedium für den Staat und damit politisches Leitmedium gewesen, hieß es. Insgesamt wurden mehr als 400 000 Motive veröffentlicht.

Delacroix in Karlsruhe - Sonderschau zeigt 223 Werke des Malers
Karlsruhe (ddp). Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt ab Samstag eine große Sonderausstellung von bedeutenden Werken des französischen Romantik-Malers Eugène Delacroix. Präsentiert werden insgesamt 223 Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken, wie die Kunsthalle am Donnerstag mitteilte. Delacroix (1798-1863) sei «einer der größten Koloristen der Kunstgeschichte» und ein virtuoser Zeichner gewesen. Seine Malerei habe entscheidende Impulse für die Entwicklung der Moderne gegeben. Berühmt wurde Delacroix mit fulminanten Historiengemälden.
Für die Ausstellung stellten knapp 70 öffentliche und private Leihgeber aus acht Ländern - darunter die USA, Frankreich und Großbritannien - Exponate zur Verfügung. Spitzenwerke verdankt die Kunsthalle unter anderem dem Louvre und dem Musée d´Orsay in Paris, dem Metropolitan Museum New York, der National Gallery Washington und dem British Museum in London. Die Sonderausstellung «Eugène Delacroix» ist bis 1. Februar 2004 zu sehen. Dazu ist im Kehrer-Verlag ein Katalog zum Preis von 48 Euro erschienen.
http://www.kunsthalle-karlsruhe.de

Grafikkabinett verlängert Barlach-Ausstellung
Güstrow (ddp-nrd). Barlachs wenig bekannte Seite als Zeichner beleuchtet das Güstrower Grafikkabinett noch bis zum 16. November. Die Ausstellung wurde um weitere zwei Wochen verlängert, wie die Ernst Barlach Stiftung am Donnerstag auf ddp-Anfrage mitteilte. Die Exposition sollte ursprünglich am Sonntag enden.
Die rund 70 Arbeiten sind eine Auswahl aus den Sammlungen des Ernst-Barlach-Hauses Hamburg der Reemtsma-Stiftung. Zu sehen sind unter anderem «Das russische Bauernpaar» und «Das russische Liebespaar», beide entstanden 1907 auf Barlachs Russland-Reise, sowie die Vorarbeit zu einem Holzschnitt «Unser Schuldbuch sei vernichtet» (1924/25). Sie zählen zu den wertvollsten Stücken der Hamburger Sammlung, die Hermann F. Reemtsma ab 1934 zusammentrug und die ab 1960 in den Besitz der heutigen Stiftung übergingen.
Ergänzt wird die Exposition im Ausstellungsforum durch etwa 30 Plastiken aus Güstrower Beständen. Darunter sind selten gezeigte Werke wie das Relief «Der Blinde und der Lahme» (1919, Stukko) sowie die Gipsmodelle «Schwebender Genius» (1912) und «Der Tänzer» (1923). Zur Ausstellung im Grafikkabinett «Der Zeichner Ernst Barlach» erschien ein umfangreicher Katalog zum Preis von 34 Euro. Die Ausstellung war Mitte September eröffnet worden.