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4.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Findungskommission für documenta 2007 berufen +++ Große Lucas-Cranach-Ausstellung in Hamburg +++ «Mouth open, teeth showing» - Werke der Sammlung Schürmann in Siegen +++ «Der Blaue Reiter» beschließt das Jubiläumsjahr in Ludwigshafen +++ «Herbarium der Blicke» - Werke neuer Mitglieder der Künstlerbundes


Findungskommission für documenta 2007 berufen
Kassel (ddp). Für die documenta 12 haben die Vorbereitungen begonnen. Wie documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld am Freitag mitteilte, wird die nächste internationale Ausstellung für zeitgenössische Kunst vom 16. Juni bis 23. September 2007 in Kassel stattfinden.
Der Aufsichtsrat der documenta GmbH hat eine internationale Findungskommission berufen. Sie soll Vorschläge für die künstlerische Leitung der documenta 12 erarbeiten. In der Kommission arbeiten «ausgewiesene Kenner der zeitgenössischen Bildenden Kunst mit unabhängiger Meinung und internationalen Erfahrungen», sagte Leifeld.
Zu dem Gremium gehören Iwona Blazwick, Direktorin Whitechapel Art Gallery London; Rene Block, Künstlerischer Leiter Kunsthalle Fridericianum Kassel; Manuel J. Borja-Villel, Direktor MACBA (Museu dArt de Contemporani de Barcelona); Susanne Ghez, Direktorin Renaissance Society Chicago; Ulrike Groos, Künstlerische Leiterin Kunsthalle Düsseldorf; Gavin Jantjes, Künstlerischer Leiter Henie Onstad Art Center Oslo; Shinji Kohmoto, Senior Curator National Museum of Modern Art Kyoto und Anda Rottenberg, Direktorin Kunsthalle Zacheta Warschau (bis 2001).
http://www.documenta.de

Große Lucas-Cranach-Ausstellung in Hamburg
Hamburg (ddp). Mit einer umfassenden Ausstellung ehrt das Bucerius Kunst Forum in Hamburg Lucas Cranach (1472-1553). Zu sehen sind ab Sonntag in der Schau «Lucas Cranach. Glaube, Mythologie und Moderne» mehr als 80 Werke, darunter 60 Gemälde auf Holz sowie eine Auswahl von Zeichnungen und Druckgrafiken. «Wir nehmen den 450. Todestag des Malers zum Anlass, nach langer Zeit endlich wieder in Deutschland eine große, das Lebenswerk überblickende Ausstellung zu zeigen», sagte Heinz Spielmann, künstlerischer Leiter des privaten Bucerius Kunst Forums am Donnerstag. Zu sehen ist die Schau bis zum 13. Juli.
Die Leihgaben der Schau stammen aus großen europäischen Museen wie der Eremitage in St. Petersburg, den Uffizien in Florenz, dem Louvre in Paris und der National Gallery in London. Die in Hamburg ausgestellten Werke umfassen einen Zeitraum von 1506 bis 1550. Zu sehen sind viele Porträts, aber auch religiöse und mythologische Bilder, wie etwa «Venus und Amor», «Das Urteil des Paris» und immer wieder «Lucretia» in vielen Variationen.
Den Werken Cranachs werden in der Ausstellung 24 Arbeiten von Künstlern der Moderne gegenübergestellt. «Diese belegen die Faszination, die Cranach auf die Maler des 20. Jahrhunderts ausgeübt hat», sagte Spielmann. In einem eigenen Raum sind Holzschnitte und Zeichnungen Ernst Ludwig Kirchners, Blätter von Pablo Picasso und Alberto Giacometti sowie Gemälde und Radierungen von Paul Wunderlich zu sehen.
Zur Cranach-Ausstellung ist ein Katalog mit Abbildungen aller 100 Exponate der Schau erschienen.
(www.buceriuskunstforum.de; www.cranach.de)

«Mouth open, teeth showing» - Werke der Sammlung Schürmann in Siegen
Siegen (ddp). Unter dem Titel «Mouth open, teeth showing» zeigt das Museum für Gegenwartskunst in Siegen ab Freitag bedeutende Werke aus der Sammlung Schürmann. Präsentiert werden Arbeiten von Sylvie Fleury, Franz West, Zoe Leonhard und Paul Mc Carthy aus dem Besitz des Aachener Sammlerpaares Gaby und Wilhelm Schürmann.
Die Ausstellung bringe vier künstlerische Positionen aus zwei Generationen zusammen, erläuterte eine Museumssprecherin am Donnerstag in Siegen. Dabei würden die unterschiedlichen Künstlerpositionen mit ihren Installationen und Bildern der Frage nachgehen, wie Identitäten, Normen, Rituale und Mythen gebildet werden. Die zwei Generationen träten dabei in einen «fruchtbaren Dialog».
Unter anderem sind in der Ausstellung Leonhards Installation mit 60 Puppen zu sehen. Sie sind nach strengem Raster aufgestellt und erinnern an eine «Armee aufbegehrender Spielzeuge».

«Der Blaue Reiter» beschließt das Jubiläumsjahr in Ludwigshafen
Ludwigshafen (ddp-swe). Mit der Ausstellung «Der Blaue Reiter - Die Befreiung der Farbe» will die Stadt Ludwigshafen im November die Feierlichkeiten zum 150. Jubiläum ihrer Gründung ausklingen lassen. Die gemeinsam mit dem Chemiekonzern BASF organisierte Ausstellung sei «ein erneuter Beweis für die hervorragende Kooperation der Stadt und BASF», sagte Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg am Donnerstag in Ludwigshafen. Die Ausstellung soll am 9. November im Wilhelm-Hack-Museum eröffnet werden.
Die Schau zeigt den Angaben zufolge über 180 Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skulpturen und Druckgraphiken von 13 bekannten Malern der Künstlergruppe «Der Blaue Reiter», die vor allem in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wirkte. Der Stil der Künstler des «Blauen Reiters» zeichnete sich vor allem durch ein Aufbruchstreben zu einer neuen Kunst aus, die den Materialismus der Vergangenheit hinter sich lassen will. Die Werke stammen von insgesamt über 90 Leihgebern aus dem In- und Ausland.
Zum inneren Zirkel des «Blauen Reiters» gehörten unter anderem Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke, Alfred Kubin, Gabriele Münter, Heinrich Campendonk, Marianne Werefkin und Paul Klee. Der Name «Blauer Reiter» leitet sich von einem gleichnamigen Bild von Kandinsky aus dem Jahr 1903 ab. Insgesamt entstanden die Werke, die in Ludwigshafen gezeigt werden sollen, in der Zeit vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu den 20er Jahren.
In der Ausstellung werden die Werke den Angaben zufolge nicht nach Künstlern gegliedert sein, sondern nach thematischen Schwerpunkten wie Porträts, Tierdarstellungen, Landschaftsbilder, Stillleben oder religiöse Themen. Die Ausstellung soll nach ihrer Eröffnung im November bis zum 29. Februar 2004 geöffnet bleiben.
http://www.blauer-reiter.de

«Herbarium der Blicke» - Werke neuer Mitglieder der Künstlerbundes
Bonn (ddp). In der Ausstellung «Herbarium der Blicke» zeigt die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland ab Freitag Arbeiten der neu aufgenommen Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes. Ingesamt sind Werke von 40 der 100 in den vergangenen vier Jahren aufgenommenen Künstler zu sehen, wie die Kuratorin Camill Leberer am Donnerstag in Bonn sagte. Dabei werde das Verhältnis von Kunst und Natur erörtert. Im Vordergrund stehe das Prozesshafte im künstlerischen Schaffensprozess.
Um die Vielfalt der Arbeiten zu gliedern, wurde ein Ausstellungskonzept entwickelt, das auf zwei Säulen basiert. Ein Teil der Schau konzentriere sich auf das Medium Zeichnung. Der zweite Teil basiere auf die Einzelpräsentation plastischer Arbeiten, Malerei, Fotografie, Videokunst und Installationen von 14 ausgewählten Künstlern.
Der Deutsche Künstlerbund wurde 1903 in Weimar gegründet. Nachdem er 1936 von Nationalsozialisten aufgelöst wurde, hatte er sich 1950 in Berlin neu gegründet. Derzeit sind rund 500 Künstler im Bund zusammengeschlossen.