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Bestes deutsches Musikvideo in Oberhausen ausgezeichnet +++ Schmid-Ospach - Filmproduktion leidet an Zurückhaltung der Banken
Bestes deutsches Musikvideo in Oberhausen ausgezeichnet
Oberhausen (ddp-nrw). Der MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo geht in diesem Jahr gleich an zwei Regisseure. Die mit je 2500 Euro dotierte Auszeichnung erhielten Markus Wambsganss für das Video «Perpendicular/Vector» und Sandeep Mehta für «It Never was You». Der 5. MuVi-Preis wurde am Samstag zum 5. Mal auf den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen vergeben.
Die Musik zu dem Clip «Perpendicular/Vector» lieferte nach Angaben der Kurzfilmtage das Anti-Pop Consortium, während die Musik zum zweiten ausgezeichneten Clip «It Never Was You» von Thomas Brinkmann stammt.
Bei der Vergabe des MuVi-Online Publikumspreises kam ebenfalls der Regisseur Markus Wambsganss für «Perpendicular/Vector» auf den ersten Platz. Platz zwei und drei belegten Mark Sikora für «Midnight Black Earth» und Benjamin Quabeck für «Mein Sein».
Schmid-Ospach - Filmproduktion leidet an Zurückhaltung der Banken
Düsseldorf (ddp-nrw). Die anhaltende Krise bei den TV-Produktionsfirmen greift auch auf die Herstellung von Kinofilmen über. «Das ist ein System von kommunizierenden Röhren. Wenn Firmen keine TV-Movies fürs Privatfernsehen produzieren können, fehlt ihnen die Kraft, Kinofilme zu finanzieren», sagte der Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, Michael Schmid-Ospach, der Nachrichtenagentur ddp in Düsseldorf. Er warnte aber zugleich vor zu großem Pessimismus.
«Es gibt Licht und Schatten», betonte der Filmstiftungs-Chef. So hätten in den vergangenen Monaten Produktionsfirmen schließen müssen. Zugleich seien aber neue, viel versprechende Unternehmen gegründet worden. Probleme bereitet den Filmproduzenten nach Angaben von Schmid-Ospach besonders eine «Zurückhaltung auf hohem Niveau» bei den Banken. Diese seien insbesondere durch die Einbrüche am Neuen Markt sehr skeptisch geworden bei der Finanzierung von Filmprojekten. Aus einem «blinden Vertrauen» habe sich eine «übertriebene Zurückhaltung» entwickelt, die selbst gestandenen Produzenten Probleme bereite.
Eine der Hauptaufgaben für die Filmstiftung müsse daher sein, mit der Förderung ein «stabiler Faktor» in der Branche zu bleiben, betonte Schmid-Ospach. Auch so erfolgreiche Produktionen wie der von der Filmstiftung unterstützte Kassenhit «Good bye, Lenin!» seien ohne staatliche Fördermittel nicht denkbar gewesen, weil Erfolg an der Kinokasse nicht planbar und mit einem großen Risiko für die Filmschaffende verknüpft sei. «In der Filmbranche liegen Friedhofs- und Goldgräberstimmung nahe bei einander», so Schmid-Ospach.
Aus diesem Grund arbeite die Filmstiftung derzeit an neuen Modellen zur Zwischenfinanzierung. Dazu gehörten auch Überlegungen des Landes für neue Bürgschaftsmodelle. Hierbei stehe die Filmstiftung beratend zur Seite, erläuterte Schmid-Ospach.
Die Filmförderung hat sich nach seiner Ansicht in den vergangenen Jahren ausgezahlt. So sei die Anzahl der Drehtage in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt worden. Das Land sei zwar kein «gewachsener» Standort für Film wie Berlin oder München. Die Filmstiftung habe sich mit ihrer Finanzkraft und ihrem «Know-how» aber zu einem der wichtigen Faktoren für die deutsche Filmlandschaft entwickelt.