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6.7.: film und medien aktuell +++ film aktuell

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Berlin: Deutsch-kanadisches Filmabkommen unterzeichnet +++ Hamburg: «Schlag ins Gesicht» - Wenders droht mit Abwanderung aus Hamburg +++ Frankfurt/M. : Über 53 000 Besucher sahen Kubrick-Ausstellung +++ Düsseldorf: Filmstiftung NRW fördert Kannibalen-Film


Berlin: Deutsch-kanadisches Filmabkommen unterzeichnet
Deutschland und Kanada haben in Ottawa das Abkommen über audiovisuelle Beziehungen unterzeichnet. Der Abschluss des Abkommens zeige, dass die internationale Kooperation im audiovisuellen Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Das Abkommens soll deutsch-kanadische Koproduktionen im audiovisuellen Bereich (insbesondere Kino-, Fernseh- und Videofilme) erleichtern und intensivieren. Filme, die gemeinsam von deutschen und kanadischen Koproduzenten im Rahmen dieses Abkommens hergestellt werden, gelten als nationale Filme. Damit kommen deutsche und kanadische Koproduzenten in den vollen Genuss aller Vergünstigungen, die der Filmindustrie in jedem der beiden Länder zur Verfügung stehen. Entscheidend ist, dass die Beteiligung der jeweiligen Produzenten aus Deutschland und Kanada zwischen 20 und 80 Prozent der Gesamtkosten des Films liegen kann. Dieser finanziellen Beteiligung soll grundsätzlich eine künstlerische, darstellerische und technische Beteiligung entsprechen. Daneben wird eine Gemischte Kommission eingerichtet, die aus Regierungsvertretern und Vertretern der Film-, Fernseh- und Videowirtschaft besteht und die in regelmäßigen Abständen die Anwendung und Entwicklung dieses Abkommens überprüfen wird.
Quelle: bundesregierung.de

Hamburg: «Schlag ins Gesicht» - Wenders droht mit Abwanderung aus Hamburg
Hamburg (ddp). Angesichts der geplanten drastischen Mittelkürzung für die Hamburger Filmförderung droht Starregisseur Wim Wenders mit der Abwanderung seiner Firma aus der Hansestadt. Als Folge der «erheblichen Etatkürzung» werde es nicht ausbleiben, «dass auch wir unsere Entscheidung, in Hamburg zu bleiben, noch einmal überdenken müssen», heißt es in einem offenen Brief des Filmemachers und seines Partners Peter Schwartzkopff an Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU), Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) und Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU).
Der Beschluss, die Mittel für die Hamburger Filmförderung im Doppelhaushalt 2005/2006 zu halbieren, ist laut Wenders «mehr als nur ein Schlag ins Gesicht all derer, die seit Jahren dem Film- und Medienstandort Hamburg treu geblieben sind oder sich in jüngster Zeit dazu entschlossen haben, mit ihren Aktivitäten diesem Medienstandort mehr Bedeutung zu geben». Der Regisseur gründete vor zwei Jahren gemeinsam mit Schwartzkopff in Hamburg die Firma Reverse Angle Production. Außerdem nahm der renommierte Filmemacher im vergangenen Jahr eine Professur an der Hamburger Hochschule für bildende Künste an.
Er habe gehofft, auf lange Sicht die Filmschaffenden an den Standort Hamburg binden zu können und die Reverse Angle Production zur Heimat für junge deutsche und internationale Filmemacher zu entwickeln. «Mit Ihrer Entscheidung haben Sie all diese Pläne und Hoffnungen mit einem Schlag zunichte gemacht», kritisiert Wenders. Er appellierte an die Politiker der Hansestadt, ihre Entscheidung zu revidieren.

Frankfurt/M.: Über 53 000 Besucher sahen Kubrick-Ausstellung
Frankfurt/Main (ddp-hes). Das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main hat zum Abschluss der dreimonatigen Stanley-Kubrick-Ausstellung ein positives Fazit gezogen. Mit über 53 000 Besuchern hätten sich Ausstellung und Filmreihe zu einer der erfolgreichsten Präsentationen in der 20-jährigen Geschichte des Hauses entwickelt, sagte Vize-Museumsdirektor Hans-Peter Reichmann am Montag. Allein am Sonntag, dem letzten Ausstellungstag, seien noch einmal 1200 Besucher gezählt worden.
Die Ausstellung zu dem berühmten amerikanischen Filmregisseur zieht nun weiter nach Berlin. Dort wird sie vom 19. Januar bis 11. April kommenden Jahres im Martin-Gropius-Bau zu sehen sein. Weitere Stationen im europäischen Ausland sind geplant. (www.stanleykubrick.de; www.deutsches-filmmuseum.de)

Düsseldorf: Filmstiftung NRW fördert Kannibalen-Film
Düsseldorf (ddp-hes). Die Filmstiftung des Landes Nordrhein-Westfalen will den geplanten Film über den «Kannibalen von Rotenburg» finanziell unterstützen. Der Film von Regisseur Rosa von Praunheim mit dem Titel «Dein Herz in meinem Hirn» solle mit insgesamt 20 000 Euro gefördert werden, teilte die Filmstiftung am Montag in Düsseldorf mit. Der Film basiert auf den Schilderungen des im Januar 2004 wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilten Armin M.
In einer ersten Reaktion kritisierte die hessische CDU die Unterstützung des Films. «Hierdurch wird einem perversen Straftäter ein Denkmal gesetzt», sagte CDU-Rechtsexperte Axel Wintermeyer in Wiesbaden. Regisseur von Praunheim hatte im Dezember 2003 angekündigt, einen Film über Kannibalismus zu drehen, da er sich schon seit Jahren mit dem Thema beschäftige.