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7.11.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Ausstellung in Münster zeigt 200 Munch-Grafiken +++ Architektur-Preis für Museum Varusschlacht +++ Rekordpreis für Klimt-"Landhaus": 29,1 Mio. Dollar


Ausstellung in Münster zeigt 200 Munch-Grafiken
Münster (ddp). Rund 200 grafische Arbeiten des norwegischen Malers Edvard Munch werden ab Sonntag im Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster gezeigt. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Donnerstag mitteilte, sind vor allem großformatige Holzschnitte, Lithographien und Radierungen zu sehen. Die Werke stammen aus dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, das nach dem Munch-Museum in Oslo weltweit die umfangreichste Sammlung an Druckgrafiken des Norwegers hat.
http://www.landesmuseum-muenster.de

Architektur-Preis für Museum Varusschlacht
Bramsche-Kalkriese (ddp-nrd). Das Museum Varusschlacht im Osnabrücker Land ist mit dem BDA-Preis Niedersachsen des Bundes Deutscher Architekten ausgezeichnet worden. Die Jury lobte die «feinfühlig und unaufdringlich inszenierte gestalterische Verknüpfung zwischen geschichtlichem Ereignis und Architektur», wie das Museum am Donnerstag mitteilte. Die bauliche Gestaltung veranschauliche das Kampfgeschehen zwischen Römern und Germanen im Jahr 9 nach Christus ebenso wie die Idee der Suche nach den Spuren der Geschichte.
Das am 21. April 2002 eröffnete Museum zur Varusschlacht in Kalkriese ist bereits mehrfach preisgekrönt worden. Es wurde mit dem Weser-Ems-Preis für Architektur und Ingenieurbau der OLB-Stiftung 2001, dem Fritz-Schumacher-Preis für Architektur und Städtebau der Alfred-Töpfer-Stiftung 2002, mit einer Nominierung für den Niedersächsischen Staatspreis 2002 und einer Auszeichnung zum Preis des Deutschen Stahlbaus 2002 bedacht. Entworfen wurde der Bau von den Züricher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer.

Rekordpreis für Klimt-"Landhaus": 29,1 Mio. Dollar
orf - Eines der Hauptwerke von Gustav Klimt, das "Landhaus am Attersee" aus dem Jahr 1914, hat am Mittwochabend (Ortszeit) bei Sotheby\'s in New York einen Rekordpreis erzielt: Das Gemälde wechselte um 29,1 Millionen Dollar (25,4 Mill. Euro) den Besitzer.
Das ist der höchste Preis, der jemals für ein Klimt-Werk erzielt wurde. Das Gemälde übertraf damit die Erwartungen, die bei 18 bis 25 Mio. Dollar (15,3 Mill. bis 21,2 Mill. Euro) gelegen waren, deutlich. Der bisherige Höchstwert, den ein Klimt-Werk erzielen konnte, war 1997 bei Christie\'s in London erreicht worden, als "Schloß Kammer am Attersee II" für 14,521.000 Pfund (damals 291 Millionen Schilling) versteigert wurde.
Das "Landhaus am Attersee" war in den Jahren des Nationalsozialismus von den Nazi-Behörden beschlagnahmt worden, später zuerst als Leihgabe und dann als Schenkung in den Besitz der Österreichischen Galerie Belvedere gelangt und schließlich im Jahr 2000 an die Erben nach Jenny Steiner restituiert worden.
Steiner hatte im Juni 1938 Wien verlassen müssen, ihr Vermögen - darunter das Bild - war zur Eintreibung der "Reichsfluchtsteuer" beschlagnahmt worden.
Der New Yorker Auktionsreigen mit Werken von Impressionisten, Vertretern der Modernen sowie der Zeitgenössischen Kunst begann mit einem Paukenschlag: Drei namhafte Künstler, der Italiener Amedeo Modigliani, der Franzose Fernand Léger und der britische Bildhauer Henry Moore, erzielten Weltrekordpreise.
Nach Angaben des Auktionshauses Christie\'s in New York wurde Modiglianis Akt "Nu couché (sur le côté gauche)" aus dem Jahr 1917 am Dienstagabend (Ortszeit) für knapp 26,9 Millionen Dollar (23,4 Millionen Euro) versteigert. Der Schätzpreis hatte bei 20 bis 25 Millionen Dollar (17,2 bis 21,6 Millionen Euro) gelegen.
Noch größer war der Gewinn für den Verkäufer von Fernand Légers "La femme en rouge et vert" (1914). Das kubistische Kunstwerk wurde für 22,4 Millionen Dollar zugeschlagen - fast dem Doppelten des geschätzten Wertes von 10 bis 15 Millionen. Moores dreigeteilte Skulptur "Three Piece Reclining Figure: Draped" (1975) fand für 6,16 Millionen Dollar (Schätzpreis 4 bis 5 Millionen) einen Liebhaber.
Höchstpreise erwarten beide großen Häuser nach dem Irak-Krieg - und der daraus resultierenden Unsicherheit vor der vergangenen Auktion - vor allem von ihren Impressionisten und Vertretern der Moderne.
Vincent van Goghs "L\'allee des Alyschamps" (1888), das Ölgemälde einer mit Pappeln gesäumten Promenade durch einen alten römischen Friedhof, will Christie\'s für wenigstens zwölf bis 18 Millionen Dollar versteigern. Ein Aquarell des Meisters, "Le pont de Langlois a Arles", beziffert das Auktionshaus auf sechs bis acht Millionen Dollar.
Dieses Bild von der Zugbrücke von Arles war seit 1928 im Besitz der gleichen Familie und dadurch 75 Jahre nicht auf dem Markt. Sotheby\'s versteigert Mittwochabend (Ortszeit) van Goghs Landschaftszeichnung "La moisson en Provence". Sie hatte 1997 bei einer Auktion in London den Rekordpreis von 14,7 Millionen Dollar eingebracht.
Zu den Spitzenangeboten der Nachkriegs- und Zeitgenössischen Kunst, die Christie\'s und Sotheby\'s am Dienstag und Mittwoch der kommenden Woche versteigern, gehören Jasper Johns "Gray Numbers" (1957) zum Schätzpreis von fünf bis sieben Millionen Dollar und Mark Rothkos "Untitled" (1963) für vier bis sechs Millionen Dollar.
Im Wettstreit um solche Prunkstücke haben beide Auktionshäuser in diesem Herbst nicht nur Preisgarantien gegeben, sondern den Verkäufern erstmals sogar Anteile an der Kommission versprochen.
Unter den Verkäufern von Malereien und Skulpturen im Millionenwert sind der ehemalige Tennisstar John McEnroe, Casinobesitzer Stephen Wynn aus Las Vegas, der aus Österreich gebürtige Finanzier Wolfgang Flöttl und das französische Unternehmen LVMH Möet Hennessy Louis Vuitton.
Christie\'s bietet den Nachlass von Dorothy Miller an, der ersten Kuratorin des Museum of Modern Art und einer Schirmherrin von Mark Rothko, Jackson Pollock, Frank Stella und Jasper Johns. Dafür gewann Sotheby\'s die Sammlung der New Yorker Philanthropin Vera List mit Werken von Agnes Martin und Edward Ruscha.
Den Schlusspunkt der Auktionen setzt das kleinere New Yorker Auktionshaus Phillips, de Pury & Luxembourg am 13. November mit Werken von Künstlern der 1980er und 90er Jahre wie Damien Hirst, Sarah Lucas und Maurizio Cattelan.
Quelle: orf