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"Good By, Lenin!" bester eropäischer Film 2003 +++ Ministerpräsident Wulff: Rundfunk-Strukturreform und Gebührenfrage voneinander trennen
Ausserdem wurde Bruhl zusammen mit Wolfgang Becker und Katrin Sass mit drei Publikumspreisen bedacht. Der melancholisch-satirische Film über die untergegangene DDR war in insgesamt fünf Kategorien für den "europäischen Oscar" nominiert. Diesen Titel gewann noch kein deutscher Film, seit der Preis 1988 erstmals vergeben wurde. Als beste europäische Schauspielerin wurde die Britin Charlotte Rampling für ihre Rolle in dem Film "Swimming Pool" des Franzosen François Ozon ausgezeichnet. Den Fassbinder-Preis der Europäischen Filmakademie als "Entdeckung des Jahres" erhielt der russische Film "Vozvraschenie" von Andrei Zvyagintsev.
Der Däne Lars von Trier erhielt den Preis als bester Regisseur für seinen Film "Dogville". In dieser Kategorie konkurrierte er unter anderem mit Wolfgang Becker, dem Briten Michael Winterbottom ("In This World") und der Spanierin Isabel Coixet (Mi Vida sin Mi/"My Life Without Me"). Für sein Lebenswerk wurde in diesem Jahr der französische Meisterregisseur Claude Chabrol geehrt. Bereits vor dem Fest stand auch der Gewinner des "Preises der Kritik 2003 - Prix Fipresci" fest. Er geht an den italienischen Film "Buongiorno, Notte" von Marco Bellocchio. Den gemeinsam mit dem Kultursender Arte vergebenen Dokumentarfilmpreis erhält der französische Streifen "S21 - La machine de mort Khmere" von Rithy Panh.
Zur Verleihung des Europäischen Filmpreises 2003 fanden sich prominente Gäste vor allem aus der Filmbranche in Berlin ein. Über den roten Teppich vor der Treptower Arena schritten unter anderen die Schauspieler Jeanne Moreau, die Regisseure Tom Tykwer und Wim Wenders, der auch Präsident der European Film Academy ist, sowie Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit. Der von der European Film Academy ausgerichtete Preis wurde zum 16. Mal vergeben.
Quelle: tagesschau.de/mdr.de
http://www.mdr.de/kultur/1089643.html
Ministerpräsident Wulff: Rundfunk-Strukturreform und Gebührenfrage voneinander trennen
Hamburg (ots) - Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff setzt sich für eine Trennung der Debatte um eine Strukturreform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vom Verfahren zur Festsetzung der Rundfunkgebühr ein. Beim Jahresempfang des NDR am Freitag (5. Dezember) in Hannover sagte Wulff: "Ich möchte mich nicht ohne weiteres in den Chor derjenigen einreihen, die die Möglichkeit einer Rundfunkgebührenerhöhung von vornherein ausschließen und zugleich radikale Einschnitte beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk fordern. Ich gehöre aber auch nicht zu denjenigen, die Vorschlägen einer Strukturreform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von vornherein ablehnend gegenüberstehen. Wir müssen beide Themenbereiche voneinander trennen und in der gebotenen Sachlichkeit diskutieren", so Wulff.
NDR Intendant und ARD-Vorsitzender Prof. Jobst Plog betonte in seiner Rede auf dem Jahresempfang des Landesfunkhauses Niedersachsen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Reformfähigkeit in der Vergangenheit unter Beweis gestellt hat. "Dies weiß man gerade im Norden mit seinem Vier-Länder-Sender NDR und seiner ausgewogenen Mischung von landesspezifischen und übergreifenden Programmangeboten", so Plog. Die ARD werde sich auch jetzt einer Debatte über eine Strukturreform nicht verschließen. Plog erneuerte zugleich seine Mahnung, dabei die gebotene Trennung von der Frage der Gebührenfindung einzuhalten. "Niedersachsen hält sich an das verfassungsmäßige Verfahren zur Gebührenfindung und hat sich nicht in den populistischen Vorstoß einiger Länder hineinziehen lassen. Dafür danke ich Ministerpräsident Wulff ausdrücklich", so Plog.
Mehr als 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Medien und Sport waren am Freitag der Einladung von Intendant Plog und Landesfunkhaus-Direktor Dr. Arno Beyer in den Großen Sendesaal des Landesfunkhauses am Maschsee gefolgt. Funkhaus-Chef Beyer freute sich in seiner Grußadresse über die gestiegene Präsenz des NDR in Niedersachsen: "Noch nie gab es so viel Hörfunk und Fernsehen aus Niedersachsen wie heute. Und noch nie waren unsere Programme beim Publikum so akzeptiert. Die großen Investitionen des NDR in Niedersachsen haben sich für alle gelohnt."