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8.1.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Wuppertaler Museum zeigt Werke von Giorgio Morandi +++ Schuster sieht in Humboldt-Forum würdige Lösung für Berlins Stadtmitte +++ Frankfurt ehrt Zeichner und Maler Adolf Schröter +++ Sonderausstellung zum 20. Todestag von Niemeyer-Holstein +++ Neues Ausstellungshaus für Düsseldorfer Kunstakademie +++ «Himmelreich» zeigt in diesem Jahr 15 Ausstellungen +++ Görlitzer Museum zeigt heimgekehrte Schätze


Wuppertaler Museum zeigt Werke von Giorgio Morandi
Wuppertal (ddp-nrw). Im Wuppertaler Von der Heydt-Museum sind ab Sonntag Werke des italienischen Malers Giorgio Morandi zu sehen. Anlässlich des 40. Todestages des Künstlers bietet die Ausstellung mit 65 Gemälden und 70 graphischen Blättern eine große Retrospektive seiner Werke, wie das Museum am Donnerstag mitteilte.
In der Ausstellung mit dem Titel «Giorgio Morandi. Natura Morta 1914 - 1964» sind ausschließlich Stillleben des Künstlers zu sehen. Die Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion ließ Morandi berühmt werden. In der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts gilt er als Einzelgänger, der unabhängig von Kunstrichtungen und Stilentwicklungen der Moderne seine eigenständige und unverwechselbare Form fand.
Immer wiederkehrende anspruchslose Gegenstände aus seinem Atelier wie Flaschen, Vasen, Krüge, Schüsseln, Kannen und Tassen überzeugen in Morandis Gemälden durch die Reduktion des Bildgedankens auf die primären Elemente des Malerischen. Einfachheit, Klarheit und eine harmonisch geschlossene Ordnung der Bildarchitektur prägen das Werk des Bologneser Künstlers.
Das Von der Heydt-Museum zeigt außerdem Arbeiten von zeitgenössischen Künstlern wie Sean Scully und Tony Cragg, die sich mit dem Werk des Italieners intensiv auseinandergesetzt haben. Die Ausstellung ist bis zum 7. März zu sehen und dienstags bis sonntags von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Am Donnerstags ist die Ausstellung bis 20.00 Uhr zu sehen. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet fünf Euro.

Schuster sieht in Humboldt-Forum würdige Lösung für Berlins Stadtmitte
Berlin (ddp-bln). Der Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-Klaus Schuster, setzt sich nachdrücklich für eine Nutzung des Schloss-Areals in der Mitte der Hauptstadt als Humboldt-Forum ein. Diese vom Bundestag beschlossene kulturelle Nutzung als Humboldt-Forum für die außereuropäischen Sammlungen sei «die bisher einzig überzeugende, würdige Lösung für die einstige Stadtmitte», sagte Schuster der Tageszeitung «Die Welt» (Donnerstagausgabe). Zugleich äußerte er sich überzeugt, dass dies auch realisiert werde.
Schuster betonte, dass die außereuropäischen Sammlungen auf eine neue, zeitgemäße Weise präsentiert werden müssten. Sie seien «ein großartiges Pfund», mit dem man wuchern müsse. Den Politikern in Deutschland sei nicht klar, «welchen Reichtum, welchen ungeheuren Schatz an Wirkungsmöglichkeiten sie gerade auf internationalem Feld mit den Staatlichen Museen zu Berlin haben», betonte Schuster.
Zugleich verwies der Generaldirektor auf das Beispiel Frankreichs, wo gerade ein zweiter Louvre für die außereuropäischen Künste und Kulturen im Herzen von Paris gebaut werde. «Das Schloss-Areal ist der Platz für diesen außereuropäischen Louvre in Deutschland», sagte Schuster. Er fügte hinzu: «Wenn wir mit dem Humboldt-Forum noch nicht auf das Schloss-Areal dürfen, machen wir es eben in Dahlem - und zwar so dringlich wie nur möglich.»

Frankfurt ehrt Zeichner und Maler Adolf Schröter
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Mit einer Retrospektive wird der vor 100 Jahren in Frankfurt (Oder) geborene Künstler Adolf Schröter (1904-1997) geehrt. Die Ausstellung über den Maler und Zeichner werde vom 27. April bis 13. Juni im Museum Viadrina zu sehen sein, kündigte die Stadtverwaltung am Mittwoch an. Der 93-jährig verstorbene Professor würde am Freitag seinen 100. Geburtstag feiern.
In seinen Bildern und Holzschnitten habe Schröter die Liebe zur Heimatregion bekundet, heißt es weiter. Später sei er für seine virtuose Pinselführung bei japanischen und chinesischen Tuschezeichnungen bekannt geworden. Zudem habe er sich früh für die Rückführung der Marienkirchfenster eingesetzt. Für die jetzige Restaurierung der Glasmalereien seien seine in den 30er Jahren gefertigten Zeichnungen der Fenster und von ihm gerettete Fotos sehr wertvoll.
Bereits in den 20er Jahren zeigte Schröter erste Werke in der Städtischen Kunsthalle Frankfurt. In den Wirren des Krieges habe er in Marburg eine neue Heimat gefunden. Schon 1984 und 2000 waren dort Retrospektiven seiner Werke gezeigt worden.

Sonderausstellung zum 20. Todestag von Niemeyer-Holstein
Lüttenort/Stade (ddp). Mit Sonderausstellungen anlässlich des 20. Todestages des Usedomer Malers Otto Niemeyer-Holstein (1896-1984) will die Gedenkstätte in Lüttenort in diesem Jahr noch wenig bekannte Arbeiten des Impressionisten vorstellen. Im Schwedenspeichermuseum im niedersächsischen Stade werde dazu am 23. Januar eine Werkschau mit Handzeichnungen eröffnet, sagte die Leiterin der Usedomer Gedenkstätte, Franka Keil, am Mittwoch in Lüttenort. Die Ausstellung soll von April an in Berlin und ab Oktober in Schwerin zu sehen sein.
Gezeigt werden rund 80 Arbeiten, darunter frühe Blätter aus dem Jahr 1918 sowie Kohlezeichnungen aus der späten Schaffensperiode der 70er und 80er Jahre. Dabei handelt es sich um Landschaftsdarstellungen, Stilleben, Bildnisse sowie Aktdarstellungen. Im Unterschied zu so genannten akademischen Malern, die Skizzen meist als Vorstufe für Malereien betrachteten, habe sich Niemeyer-Holstein erst spät ausgiebig mit Zeichnungen befasst, sagte Keil.
Otto Niemeyer-Holstein lebte von 1933 bis zu seinem Tod auf seinem Anwesen auf Usedom. Seiner testamentarischen Verfügung entsprechend wurde sein Atelier 1985 in ein Museum umgewandelt. Die Ausstellung wurde nach der Wende ausgebaut. Die noch von dem Maler selbst zusammengestellte Schau gilt als die umfangreichste Werksammlung Niemeyer-Holsteins.

Neues Ausstellungshaus für Düsseldorfer Kunstakademie
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Kunstakademie Düsseldorf bekommt bald ein eigenes Ausstellungshaus. Für rund 1,1 Millionen Euro soll dazu eine «Akademie-Galerie» im Erdgeschoss eines aus dem Jahr 1882 stammenden denkmalgeschützten Gebäudes am Burgplatz entstehen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. In dem Geschoss war zuletzt das Amt für Einwohnerwesen untergebracht.
Voraussichtlich im September kann die Akademie dann auf der 625 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche ihre Sammlung - insbesondere Bestände aus dem 15. bis 19. Jahrhundert - zeigen. Die Kosten für den Umbau trägt das Land. Die Stadt stellt das Gebäude mietfrei zur Verfügung.

«Himmelreich» zeigt in diesem Jahr 15 Ausstellungen
Magdeburg (ddp-lsa). Die Magdeburger Galerie «Himmelreich» eröffnet heute ihr Ausstellungsjahr 2004. Zum Auftakt werden Plastiken der Magdeburger Bildhauerin Cathleen Meier und Bilder der Grafikerin Susanne Theumer aus Höhnstedt gezeigt. 15 Expositionen stehen insgesamt im Vorhabenkatalog, wie die Galerieleiterin Jutta Landgraf der Nachrichtenagentur ddp sagte.
Eine der Höhepunkte des neuen Programms ist im Sommer eine Präsentation mit Plakaten des Hallenser Grafikers Helmut Brade. Er war im vergangenen Jahr mit dem Landeskunstpreis von Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden.
Der Verband Bildender Künstler der Region Magdeburg plant für Juni zum zehnten Mal ein gemeinsames thematisches Projekt. Es gilt 2004 der Vorbereitung des 1200-jährigen Gründungsjubiläums von Magdeburg und steht unter dem Leitthema «Bilder einer Stadt».

Görlitzer Museum zeigt heimgekehrte Schätze
Görlitz (ddp-lsc). Das Kulturhistorische Museum in Görlitz präsentiert am Freitag heimgekehrte Schätze. Nach rund 60 Jahren hat die Einrichtung 96 Grafiken zurück erhalten, die 1943/44 zusammen mit zahlreichen anderen Kunstwerken zum Schutz vor Luftangriffen ausgelagert worden waren. Die Blätter befanden sich zuletzt in Besitz eines Londoner Privatmannes, der vor etwa einem Jahr die Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur darüber informiert hatte, teilte die Stadtverwaltung mit. Der Mann hatte die Grafiken aus einer Erbschaft übernommen und war durch die Eigentumsstempel auf die Neißestadt aufmerksam geworden. Nur wenige der einst in Sicherheit gebrachten Stücke kamen nach dem Zweiten Weltkrieg ins Görlitzer Museum zurück.
Unter den jetzt heimgekehrten Werken befinden sich barocke Kupferstiche und Holzschnitte mit Darstellungen italienischer Meister. 63 Arbeiten stammen von dem 1742 in Görlitz geborenen Kupferstechers und Radierers Christian Gottlieb Geyser. Er galt auf diesem Gebiet als einer der führenden sächsischen Künstler in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
http://www.museum-goerlitz.de