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8.3.: film und medien aktuell +++ film und medien

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Frankfurt/Main: Preis für das «Hörspiel des Jahres 2003» für MDR-Produktion +++ Hannover: Erster deutscher Digitalspielfilm entstand in Hannover +++ Berlin: Schlöndorff will künftig mehr Theater machen

Frankfurt/Main: Preis für das «Hörspiel des Jahres 2003» für MDR-Produktion
Frankfurt/Main (ddp). Die Hörspiel-Produktion des MDR «Kein Brief gestern, keiner heute» hat am Sonntag in Frankfurt am Main den Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste für das «Hörspiel des Jahres 2003» bekommen. Die beim MDR entstandene Collage handelt von der Liebe des Schriftstellers Franz Kafka zu der Berliner Prokuristin Felice Bauer. Zur Preisverleihung und Präsentation des Hörspiels kamen neben dem Produktionsteam auch die Sprecher Jürgen Holtz, Regina Lemnitz und Markus Meyer.
Ihre Entscheidung begründete die Jury der Akademie damit, die Kafka-Collage besteche durch eine stilsichere und wirkungsvolle Konfrontation verschiedener Originaltexte. Indem der Autor Matthias Baxtmann in seinem Hörspiel-Debüt Ausschnitte aus Briefen, Tagebuchnotizen und Erzählwerken miteinander verbinde, lasse er die Figur des Dichters außerordentlich plastisch werden.
Seit 1977 hört und beurteilt Monat für Monat eine jährlich neu gebildete Jury alle Ursendungen von Hörspielen und wählt das interessanteste Hörspiel des Monats. Aus den zwölf Monatssiegern kürt die Jury im Anschluss das Hörspiel des Jahres.
http://www.darstellendekuenste.de

Hannover: Erster deutscher Digitalspielfilm entstand in Hannover
Hannover (ddp-nrd). Die gesamte deutsche Filmbranche blickt in diesem Tagen nach Hannover. Dort feiert am 18. März mit «Back to Gaya» der erste ausschließlich am Computer entstandene Spielfilm der Republik seine Uraufführung. Vier Jahre lang haben Regisseur Lenard F. Krawinkel («Sumo Bruno») und seine Mitstreiter bei der Produktionsfirma Ambient Entertainment in der niedersächsischen Landeshauptstadt an dem Abenteuer um die Bewohner des Fantasie-Reiches Gaya gearbeitet.
Neben dem deutschen Stammteam waren an dem Projekt auch internationale Filmgrößen wie die Autoren von «Das große Krabbeln», Bob Shaw und Don McEnery, sowie der Oscar-prämierte Produzent Jeremy Thomas («Der letzte Kaiser») beteiligt. Als Synchronsprecher gewann das Team Michael «Bully» Herbig und Vanessa Petruo, Ex-Mitglied der Popgruppe «No Angels».

Berlin: Schlöndorff will künftig mehr Theater machen
Berlin (ddp). Filmemacher Volker Schlöndorff will sich im Theater «ein zweites Standbein schaffen». Schlöndorff, der zurzeit im Berliner Renaissance-Theater Eric-Emmanuel Schmitts Stück «Enigma» inszeniert, sagte der «Berliner Morgenpost» (Sonntagausgabe), «ich möchte nicht, dass diese Theaterarbeit eine Eintagsfliege bleibt». Der 64-Jährige fügte hinzu, er wolle auch nicht mehr nach Amerika gehen, sondern in Deutschland arbeiten.
An dem Stück «Enigma» habe ihn gereizt, dass es Boulevard sei, verriet Schlöndorff. Er habe nie gewagt, im Kino Komödie zu machen. Nun könne er sich diesem Genre «auf die alten Tage noch auf leisen Sohlen nähern».
Über die Möglichkeiten für Filmschaffende in Deutschland sagte Schlöndorff, «es gibt keine deutsche Filmindustrie». Zurzeit könne man hier so gut vom Fernsehen leben, warum solle sich da jemand auf das Risikogeschäft Film einlassen. Er glaube allerdings, dass Berlin langfristig eine Zukunft als Filmstadt habe. Mit der EU-Osterweiterung passten sich die Löhne an, dann werde auch Deutschland wieder interessant.