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9.4.: bildende kunst aktuell +++ bildende kunst

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Ostdeutsche Galerie zeigt Graphik-Erwerbungen von Lovis Corinth +++ Passau zeigt Bilder der österreichischen Gruppe «Wirklichkeiten» +++ Dokumente einer «sterbenden Welt» - Landtag zeigt Archiv aus dem Getto


Ostdeutsche Galerie zeigt Graphik-Erwerbungen von Lovis Corinth
Regensburg (ddp-bay). Bislang nicht gezeigte Druckgraphiken von Lovis Corinth sind ab Freitag im Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg zu sehen. Die Kaltnadel-Arbeiten wurden im vergangenen Jahr aus einer Privatsammlung erworben, wie eine Sprecherin des Museums sagte. Neben Skizzenblättern und Probedrucken befänden sich darunter auch sechs Selbstbildnisse aus der Zeit von 1912 bis 1924, die Corinths schonungslose Selbstsicht nach seinem Schlaganfall bis zu seinem Tod veranschaulichten.
Neben seinem beachtlichen malerischen Werk hinterließ der gebürtige Ostpreuße ein mehr als 900 Stücke umfassendes druckgraphisches Oeuvre. Die Ausstellung dauert bis 25. Mai.
http://www.mog-regensburg.de

Passau zeigt Bilder der österreichischen Gruppe «Wirklichkeiten»
Passau (ddp-bay). Eine Rückschau auf die legendäre österreichische Künstlergruppe «Wirklichkeiten» zeigt ab Freitag das Passauer Museum Moderner Kunst. Unter dem Titel «Lob der Malerei» sei eine «kunterbunte Abnormitätenschau» mit 38 Gemälden und zwei Graphikmappen aus der Zeit von 1966 bis 1975 zu sehen, sagte Kuratorin Uta Spies. Mit ihren unverblümt lebenslustigen Werken provozierten die sechs Künstler der 1968 formierten Gruppe die damalige Malerszene der Alpenrepublik, in der Minimalismus und phantastischer Realismus vorherrschten. Zusammengehalten wurden die «Wirklichkeiten» von dem Kunsthistoriker Otto Breicha, der bei der Vernissage am Donnerstag (19.00 Uhr) spricht. Die Ausstellung ist bis 15. Juni zu sehen.
http://www.mmk-passau.de

Dokumente einer «sterbenden Welt» - Landtag zeigt Archiv aus dem Getto
Düsseldorf (ddp-nrw). Im Düsseldorfer Landtag ist seit Mittwoch eine Ausstellung über das Leben von Juden im Warschauer Getto zu sehen. Die Wanderausstellung «Oneg Schabbat - Das Untergrundarchiv des Warschauer Gettos» dokumentiert noch bis Ende April in rund 100 Exponaten und Kurzfilmen das alltägliche Leben und Überleben sowie die Vernichtung der Juden während der Nazi-Diktatur. Anlass der von der DGB-Arbeitsgemeinschaft «Arbeit und Leben» organisierten Schau ist der 60. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Getto, der blutig niedergeschlagen worden war.
Landtagsvizepräsident Helmut Linssen (CDU) sagte bei der Eröffnung, die Ausstellung erinnere an die «mutigen Menschen», die im Warschauer Getto Widerstand geleistet hatten. Ohne das Archiv wüsste die Nachwelt nichts über die Aktionen der deutschen Dienststellen zur schrittweisen Ausrottung der Juden, aber auch nichts über die kulturellen Bemühungen der Verfolgten, ein «Überleben zu ermöglichen und ein Stück Menschlichkeit zu sichern».
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, nannte die Ausstellung «ein erschütterndes Zeugnis einer sterbenden Welt». Die Welt dürfe nie vergessen, wohin «Barbarei und Menschenverachtung» führten.
«Oneg Schabbat» war der Tarnname einer Gruppe von Intellektuellen um den Historiker Emanuel Ringelblum, die die Dokumente im Geheimen gesammelt, ausgewertet und archiviert hatten. Die Ausstellung ist erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und soll über zwei Jahre in ganz Nordrhein-Westfalen gezeigt werden.