Basdorf - Für Freunde des französischen Chansons ist Basdorf eine feste Adresse: Jedes Jahr im September kommen in dem Wandlitzer Ortsteil Musiker aus Frankreich, Deutschland und anderen Ländern zu einer Hommage an den großen Georges Brassens (1921-1981) zusammen.
Der Auftakt zum 16. Chanson-Festival Brassens in Basdorf ist am nächsten Donnerstagabend (12. September) im Hotel Barnimer Hof. Das Festival erinnert daran, dass der Chansonnier Brassens als junger Mann während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1943 und 1944 ein Jahr als Zwangsarbeiter in Basdorf lebte und arbeitete. Dort schrieb er auch seine ersten Lieder. Das Festival findet seit 2004 jedes Jahr statt. Die Musiker, die schon fast zu einer großen Familie zusammengewachsen sind, wohnen während des gesamten Festivals in Basdorf zusammen.
Aus Frankreich kommen wieder alte Basdorf-Bekannte wie Michel Maestro aus Nérac, Alain Laurent aus Lille oder Cathy Fernandez und Michel Vivoux aus Villeneuve d'Aveyron. Unter den deutschen Künstlern findet sich Jan Degenhardt, der Brassens-Lieder in der Übersetzung seines Vaters Franz Josef Degenhardt (1931-2011) singt, sowie der als «singender Bürgermeister» bekannte Basdorfer Ortsvorsteher Peter Liebehenschel.
Brassens auf Arabisch bietet der syrische Flüchtling Walid Habash dar, der Israeli Ittai Rosenbaum begleitet ihn am Flügel. Aus Polen kommt Justyna Bacz, die Schweiz ist mit dem Geiger Giovanni Reber vertreten.
Die weiteste Anreise hat die Chopin-Preisträgerin Catalina Claro aus Santiago de Chile. Ehrenpräsident des Festivals ist Gerhard Kismann aus Rimbach im Odenwald. Der 85-Jährige war Brassens' Gärtner und langjähriger Freund und nahm den Franzosen 1967 mit auf eine Reise durch den Süden und Südwesten Deutschlands.