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«BuchBasel» eröffnet

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Die «BuchBasel» wurde auf Initiative von Matthyas Jenny ins Leben gerufen und ist die erste internationale Buch- und Medienmesse der Stadt. Vom 2. bis 4. Mai nimmt sie nicht nur die Messehallen in Beschlag, sondern strahlt mit rund 200 Lesungen und Talkrunden in die ganze Stadt aus.

Basel (ddp). Die «BuchBasel» findet vom 2. bis 4. Mai in Halle 3 der Messe Basel statt.
Nur unverbesserliche Lokalpatrioten würden Basel das Prädikat einer Literaturstadt verleihen. Zu wenige einflussreiche Verlage und - von ein paar Ausnahmen abgesehen - zu viele Autoren, die über einen Insider-Bonus nicht hinauswachsen. Ein unbeugsamer Basler aber hört nicht auf, den widrigen Umständen zu trotzen: Matthyas Jenny, Vater der Schriftstellerin Zoë Jenny. Alle Jahre wieder produziert der umtriebige Kleinverleger mit dem großen Herz für das geschriebene Wort Literatur-Events - quasi aus dem Nichts und mit Mut zum Flop. Auf seine Initiative geht auch die «BuchBasel» zurück, die erste internationale Buch- und Medienmesse der Stadt. Vom 2. bis 4. Mai nimmt sie nicht nur die Messehallen in Beschlag, sondern strahlt mit rund 200 Lesungen und Talkrunden in die ganze Stadt aus.

Dass Basel schon längst eine Buchmesse braucht, daran zweifelt der Initiator keine Sekunde. «Basel war einmal eine berühmte Druckerstadt. Große Schriftsteller haben hier gewirkt, denken Sie nur an Erasmus von Rotterdam», beschwört Jenny die Historie. Ihn wundere nur, «dass niemand vorher auf die Idee gekommen ist». Der 1945 geborene Basler ist kein Fantast, er weiß, was er tut. Mit der Messe Schweiz hat er den Marktführer des Landes für sein Projekt gewonnen. Jenny weiß auch, wovon er spricht. Er kennt den Literaturzirkus von allen Seiten - als Autor und Verleger, als Promoter der Tochter und Ex-Marketingleiter eines Buchdiscounters, und als Konsument. «Ich lese jeden Tag ein Buch», sagt er.

Mit der neuen Messe verknüpft Jenny einen Literaturmarathon: Unter dem Motto «Europa erzählt» lesen, streiten und signieren über 160 Autoren. Neben deutschen Autoren wie Wolfgang Hilbig, Thomas Rosenlöcher, Georg Klein und Klaus Theweleit wird die Crème der Schweizer Gegenwartsliteratur ihr Heimspiel geben: von Adolf Muschg bis Paul Nizon, von der Lyrikerin Ruth Schweikert bis zum Dramatiker Lukas Bärfuss. Außerdem finden sich mit György Dalos, Zsuzsanna Gahse und Ilma Rakusa namhafte Grenzgänger zwischen der osteuropäischen und der deutschsprachigen Literatur in Basel ein.

Ob seine Buchmesse zum kleinen Bruder von Frankfurt und Leipzig heranwachsen wird, lässt Jenny offen. «Das wird sich entwickeln», meint er vorsichtig. Darüber werde die Publikumsgunst entscheiden. Hauptsache sei, die Lust auf Literatur werde geweckt, auch durch das
parallele Kinder- und Jugendbuchfestival.

Die Finanzierung der «BuchBasel» ist für drei Jahre gesichert. Doch die Besucherzahlen im Premierenjahr werden wegweisend für die Zukunft sein: Noch zögern Marktriesen vom Schlage Suhrkamp, Fischer, Dumont oder Hanser mit einer Zusage. Sie wollen abwarten, ob sich die Reise lohnt. Dennoch ist reichlich Qualität vor Ort. Das Messegeschehen umfasst knapp 270 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz - darunter Eichborn, List, Propyläen, Ullstein, Kiepenheuer & Witsch. Das Spektrum ist breit gefächert: Neben Belletristik sind Sachbücher, Antiquarisches, Kalender und Hörbücher zu entdecken.

«BuchBasel» ist freitags und samstags von 9.30 Uhr bis 19.00 Uhr, am Sonntag von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Tageskarten gibt es zum Preis von zwölf Schweizer Franken.

http://www.buchbasel.ch , http://www.literaturfestivalbasel.ch , http://www.jugendbuchfestival.ch