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Am gestrigen Abend endete mit dem Orchesterfinale im Fach Gitarre der erste Teil des Markneukirchner Musikwettbewerbes. Dem vorausgegangen waren 3 Auswahlprüfungen mit Pflicht- und Wahlstücken für die Teilnehmer, die ein schwieriges Programm zu bewältigen hatten.
Das Pflichtstück "Concerto del sur" von Manuel Maria Ponce (1882-1948) stellte nochmals eine echte Herausforderung dar.Die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach, unter Leitung von Musikdirektor Stefan Fraas, begleitete das Pflichtstück hervorragend.
Die internationale Fachjury ernannte zum 1. Preisträger Marcin Dylla aus Polen, 2. Preisträger wurde Juuso Nieminen aus Finnland und Ramon Carnota aus Spanien wurde zum 3. Preisträger gekürt.
Der 26-jährige Pole Marcin Dylla begann sein Musikstudium 1995 an der Musikakademie in Polen bei Professor Wanda Palacz, wechselte an die Musikakademie nach Basel und Freiburg. Zur Zeit absolviert er ein Studium am Musikkonservatorium in Maastricht bei Professor Carlo Marchione. Dylla nimmt seit 1996, teilweise mehrmals im Jahr, an internationalen Wettbewerben teil (Polen, Frankreich, Liechtenstein, Spanien, Italien, Österreich, Portugal und auf Kreta) und bisher wurde ihm immer der 1. Preis zuerkannt!
Juuso Nieminen aus Finnland wurde 1979 in Turku geboren und begann mit 9 Jahren Gitarre zu spielen. Neben Gitarre studierte er Gesang und Dirigieren, nahm an verschiedenen Meisterklassen teil, bei Lehrern wie David Russel und Alvaro Pierri, und studiert augenblicklich an der Sibelius Academy in Helsinki. Mehrmals errang der junge Musiker bisher 1. und 2. Preise bei verschiedenen internationalen Wettbewerben (Skandinavien, Italien, Portugal, Österreich und Spanien).
Ramon Carnota Mendez ist spanischer Staatsbürger und 1977 in La Coruna geboren. Er studierte unter anderem in Barcelona bei den Lehrern Alex Garrobe und Fernando Rodriquez. Mendez nahm an verschiedenen Kursen für Meisterklassen teil, wie zum Beispiel bei D. Russel, J. Clerch und J. Tomas. Bei namhaften anderen Wettbewerben, so in Spanien oder Granada, trat Mendez ebenfalls als Preisträger hervor. In Maastricht, Niederlande, absolviert Mendez zur Zeit ein Studium bei Carlo Marchione.
Der mexikanische Komponist Manuel Ponce spielte eine entscheidende Schlüsselrolle bei der Entwicklung des typisch mexikanischen Genres der Musik des 20. Jahrhunderts. Der musikalische Stil umfasst Elemente der späten Romantik, des Neuklassizismus, des Impressionismus sowie nationalistische Einflüsse, wodurch sich der Verlauf seiner formativen Jahre widerspiegelt. Bis zum Alter von 22 war er bereits Kirchenorganist, Klavierlehrer und Zeitungskritiker gewesen und hatte zusätzlich kurze Zeit am Nationalkonservatorium in Mexico City studiert. Im Laufe seines Lebens komponierte Ponce 3 bedeutende Konzerte. Im Gitarrenkonzert setzt der Komponist mexikanische Rhythmen ein (besonders im festlichen Finale), wobei jedoch das thematische Material original ist, im zweiten Satz findet man einen Anhauch eines arabischen Einflusses, was darauf hindeutet, dass beim "Süden" auch Spanien mit dazu gehört. Wie bei allen der besten Gitarrenkonzerte wird das Problem des Ausgleichs zwischen der sanften Stimme der Gitarre und der mächtigeren des Orchesters durch "konversationelle" Passagen gelöst; der Prozeß der Aufnahme besorgt den Rest.
Um diese enormen Anforderungen umzusetzen, wurde von den jungen Solisten großes Können abverlangt
Den Abschluss des XXXVIII. Internationalen Instrumentalwettbewerbes Markneukirchen bildet das "Preisträgerkonzert" am Samstag, dem 18. Mai 2003, 20.00 Uhr, in der Musikhalle Markneukirchen.