Hauptrubrik
Banner Full-Size

JazzFest Berlin 2007 - Spannende Reisen in die vielfältigen Welten des Jazz

Publikationsdatum
Body

Am Mittwoch, den 31. Oktober beginnt das JazzFest Berlin 2007. Bis zum 4. November werden internationale Bands mit unterschiedlichsten Stilen, Instrumenten, nationalen Eigenarten und aktuellen Traditionen zu erleben sein.

Eröffnet wird das JazzFest Berlin 2007 mit einer Wiedervereinigung der besonderen Art: El Gusto. Jüdische und muslimische Musiker kommen wieder zusammen, die in den 50er Jahren in Algerien ganz selbstverständlich gemeinsam Chaabbi gespielt haben – eine dem Jazz vergleichbare städtische Improvisationsmusik. Ein Schwerpunkt des diesjährigen JazzFest Berlin sind „miscellaneous instruments“, im Jazz eher ungebräuchliche Instrumente: die Duduk – ein traditionelles armenisches Blasinstrument – hat Didier Malherbe vom Hadouk Trio für den Jazz entdeckt. Dazu gesellt sich Loy Ehrlich mit dem Hajouj, einem nordafrikanischen Bass-Saiteninstrument. Die früher selten eingesetzte Mundharmonika, Tuba oder Akkordeon bilden die Basis von Hazmat Modine – eine mitreißende Bluesformation, Geheimtipp der New Yorker Club-Szene.

Zwei Jazzgrößen geben am Freitag ein Konzert im Haus der Berliner Festspiele: Der Klarinettist Michael Moore – ein nicht wegzudenkender Aktivposten der Europäischen Szene – hat immer wieder mit seinen kreativen Projekten in Berlin Aufmerksamkeit erregt und ist jetzt mit seinem Osiris Quintet zu Gast. Der österreichische Trompeter Michael Mantler, dessen Karriere im New York der 1960er begann und der nun in Kopenhagen und Paris lebt, hat sich zunehmend aufs Komponieren verlegt. Als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) hat er letztes Jahr einige „Concertos“ in Berlin zu Papier gebracht und, ein Werk, das dem Berliner Kammerensemble Neue Musik quasi auf den Leib geschrieben. Dabei integriert er eine ist und darüber hinaus mit einer ausgewiesenen Improvisierer- und Solisten-Schar präsentiert wird. Allerdings kann der 72jährige Posaunist Roswell Rudd aufgrund einer schweren Bronchitis nicht dabeisein. Er wird ersetzt durch den österreichischen Posaunisten Gerhard Gschlößl.

Zum Abschluss des Festivals am Sonntag steht eine der gefragtesten Saxofon-Stimmen der britischen Szene auf dem Programm: Ingrid Laubrock. Erst mit 18 begann sie auf dem Altsaxofon ihre Karriere in England und wurde wenig später, im Jahr 1999 für den „Rising Star of the Year“ nominiert. Ihre ausgefeilten Kompositionen sind ebenso packende wie fragile tonale Abenteuer, bei denen der Hörer in bizarre Klanglandschaften entführt wird. Eingeladen ist außerdem Django Bates, der höchst kreative und eigenwillige englische Komponist, Keyboarder und Tenorhorn-Spieler, der mit seiner grandiosen dänischen Big Band sStoRMChaser das JazzFest im Sturm erjagen wird. Er gehört einer Generation von Musikern an, die immer wieder längere Zeit ihren Wohnsitz wechseln, um tiefer in die nationalen Musikszenen einzutauchen. So entsteht an diesem Abend eine bunte, sinnliche und selbstbewusste Musiklandschaft des modernen vernetzten Europas.

Als Medienpartner dokumentieren ARD und Deutschlandradio für den Hörfunk sowie arte fürs Fernsehen das musikalische Geschehen. Spielorte sind in diesem Jahr neben dem Haus der Berliner Festspiele, die Clubs Quasimodo und A-Trane sowie die Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg. Das vollständige Programm und weitere Informationen finden sich online auf der Website http://www.jazzfest-berlin.de .
Musikgenre