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Unter zunehmend starker internationaler Konkurrenz machten im vergangenen Jahr wieder eine Reihe junger Musikerinnen und Musiker aus Deutschland bzw. mit deutscher Staatsangehörige auf sich aufmerksam. Dies geht aus den von der Weltföderation erfassten Daten aus rund 50 ihrer derzeit 113 internationalen Profi-Wettbewerbe hervor.
Top-Musiker mit ihren ersten Preisen sind der Pianist Severin von Eckarstein (beim Königin-Elisabeth-Wettbewerb Brüssel), der Cellist Julian Steckel (Lutoslawski-Wettbewerb Warschau), der Kontrabassist Nabil Shehata (ARD-Wettbewerb München), das deutsch-japanische Bariton-Klavier-Duo Peter Schöne und Norie Takahashi (Schubert und die Moderne Graz) sowie der Deutsch-Schweizer Trompeter Giuliano Sommerhalder (1. Preis in Prag, 2. Preise in München und Paris).
Auf zweiten Plätzen fanden sich die Geiger Erik Schummann (Sion, ferner 5. Preis beim Thibaud-Wettbewerb Paris), das Bariton-Klavier-Duo Michael Nagy und Anette Fischer-Lichdi (Schubert-Wettbewerb Graz) und der Geiger Andreas Janke (Spohr-Wettbewerb Freiburg, dazu ein 3. Preis in Prag).
An dritter Stelle der jeweiligen Preis-Skala finden wir Johannes Wiedecke (im Girardi-Gesangswettbewerb Coburg), die Geiger Jose Blumenschein (Spohr, Freiburg), Dimiter Ivanov (Gorizia) und David Schultheiss (Violinwettbewerb Markneukirchen), das deutsch-russische Flöte-Klavier-Duo Britta Jacobs und Mikhail Mordvinov (Schubert Graz), den Sänger Günter Papendell (ARD) und die Organisten Helene von Rechenberg und Thomas Petersen (Pachelbel Nürnberg).
130 Klavierwettbewerbe des vergangenen Jahres hat der holländische Forscher Gustav A Alink-Argerich beobachtet. Dabei lassen sich zehn erfolgreiche Pianisten aus Deutschland ausmachen, neben Severin von Eckardstein beim Elisabeth-Wettbewerb Brüssel drei weitere erste Preisträger: Marlena Maciejkowicz beim Brahms-Wettbewerb in Pörtschach, Tristan Pfaff (in Pyla s/mer) und Ingmar Schwindt (in Minerbio). Ausgezeichnet wurden ferner Riko Gatzke in Finale Ligure, Henrike Bruggen beim Piano Campus in Pontoise, Lukas Klotz in Gussago und Gerd Luecker beim Concorso Val Tidone.
Zwei weitere deutsche Namen verdienen Erwähnung: Herbert Schuh war einer der drei Finalisten in Vevey, wo der traditionelle einzige Preis im Clara Haskil Concours diesmal dann doch nicht vergeben wurde, und im Königin Elisabeth-Wettbewerb erreichte Konrad Maria Engel immerhin das Semifinale.
Top-Liste des Sängernachwuchses 2003
Erstplazierte weltweit
Aus 15 führenden internationalen Gesangswettbewerben für Oper und Konzert, die ihre Aufgabe im Karrierestart junger Spitzenbegabungen sehen, gingen im vergangenen Jahr die folgenden Vokalisten als Erste Preisträger hervor. Deutscher Sängernachwuchs ist hier nur einmal vertreten. Auch auf anderen Preisplätzen sind Vokalsolisten aus Deutschland 2003 nur spärlich zu finden.
Die ersten Plätze belegten beim Wettbewerb in
Athen Maria-Callas Grand prix: Irina Lungu (Russland) und Hye-Soon Sonn (Süd-Korea, lebt in Deutschland)
Barcelona Maria Canals: Inesa Sinkevych (Israel)
Barcelona Francisco Viñas: Caterina-Cellia Costea (Sopran, Rumänien)
Belgrad: Snezana Savicic (Sopran, Serbien-Montenegro) und Igor Durlovski (Baß, Mazedonien)
Bilbao: Micaela Carosi (Sopran, Italien) und Serhiy Mahera (Baß, Ucraine)
Bern Concours Nicati: Agata Zubel-Moc (Sopran, Polen)
Bukarest G. Enescu 2. Preis: Teodora Gheoerghiu (Rumänien)
Coburg A. Girardi: Dong Wong Kim (Korea)
Graz Schubert und die Moderne: Klavier-Gesang-Duo Anette Fischer-Lichdi mit Michael Nagy (Bariton, Deutschland)
Gütersloh Neue Stimmen: Countertenor Franco Fagioli (Countertenor, Argentinien)
Hamamatsu Shizuoka: Hyun Ju Park (Korea)
Marseille: Latonia Moore (Sopran, USA) und Byung Woo Kong (Bariton, Süd-Korea)
München ARD: Marina Prudenskaja (Russland) und Gérard Kim (Korea, beide in Deutschland lebend)
Oslo Reine Sonja: Olga Mykytenko (Sopran, Ukraine)
Verviers: Joni Henson (Sopran, Kanada).