Rau verleiht Auszeichnungen an traditionsreiche Chöre

Die Tage der Laienmusik werden in diesem Jahr in Halle ausgerichtet. Mit zwei großen Konzerten am Wochenende werde das Laienmusizieren in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses gerückt, teilte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chorverbände als Ausrichter mit. 17 Chöre und Instrumentalensemble gestalteten das Programm.

Halle (ddp). Mehrere der Ensembles sind Preisträger deutscher und internationaler Leistungsvergleiche. Bundespräsident Johannes Rau verleiht am Sonntag die Zelter- und Pro Musica-Plakette.
Für die Auszeichnung müssen Chöre, Orchester und Volksmusikgruppen nachweisen, dass sie mindestens 100 Jahre kontinuierlich musikalisch gearbeitet haben und ihr Mitglieder Laien sind. Der Stadtsingechor Halle und der Karlsruher Mandolinen- und Gitarreverein 1903 erhalten in Halle die Ehrung. Dies geschehe symbolisch für alle fast 200 Ensembles, die im Laufe des Jahres in ihren Heimatorten ausgezeichnet.

Für den Stadtsingechor ist es nach dem ersten Preis in der Kategorie Knabenchor beim deutschen Chorwettbewerb im vergangenen Jahr bereits die zweite Würdigung seiner Leistungen innerhalb kurzer Zeit. Die Wurzeln der Sängergemeinschaft reichen bis in das Jahr 1116 zurück, als das Augustinerkloster Neuwerk vor den Toren der Stadt gegründet wurde. Die Chorschüler des Klosters mit Schulrecht waren verpflichtet, auch für die musikalischen Gottesdienste in den meisten Stadtkirchen zu sorgen.
Der Name Stadtsingechor tauchte 1565 auf, als die Pfarrschulen in das neue lutherische Gymnasium integriert wurden. Zurzeit gehören zum Knabenchor rund 100 Sänger. Das Repertoire umfasst neben Oratorien wie Händels «Messias» vor allem weltliche und geistliche Chormusik aller Epochen.