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Unbekannte Goya-Gemälde entdeckt

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Wenige Wochen vor seinem 175. Todestag sind in Spanien offenbar zwei bislang unbekannte Ölgemälde von Francisco de Goya aufgetaucht. Die beiden etwa 64 mal 52 Zentimeter großen unsignierten Bilder zeigen religiöse Motive.

mdr - Sie sollen um 1787 in der neoklassizistischen Phase des Künstlers entstanden sein.
Wie das spanische Auktionshaus Alcalá Subastas am Mittwoch mitteilte, wurden die Gemälde per Zufall in einem Privathaus entdeckt. Die vermeintlich gewöhnlichen Bilder hätten dort den Flur und das Schlafzimmer geziert. Experten und Gutachter des Prado-Museums, das die größte Goya-Sammlung hat, haben dem Auktionshaus zufolge die Echtheit der Bilder bestätigt. Nach ihrer Ansicht waren die Gemälde möglicherweise Teil eines dreiteiligen Altarbildes, das seinerzeit von einem Nonnenkloster in Auftrag gegeben wurde.
Die Bilder sollen nun Anfang Mai versteigert werden. Ihr Wert wird auf fünf Millionen Euro geschätzt. Fachleute gehen aber davon aus, das weit mehr für sie erzielt wird und möglicherweise der Staat über das Prado-Museum von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen wird.
Die Bilder waren vor einem Monat von Mitarbeitern des Auktionshauses in der mehr als 100 Jahre alten Privatsammlung einer Madrider Familie entdeckt worden, die eigentlich ein anderes Gemälde auf seinen Wert untersuchen lassen wollte. In früheren Gutachten waren die vermeintlich unbedeutenden Werke auf nur 1500 Euro geschätzt worden.
Goya war der Erste Hofmaler im Madrid Karls IV. Der aus Fuendetodos bei Saragossa stammende Künstler wurde vor allem für seine Porträts der Königsfamilie und seine zeitkritischen Bilder, in denen er Elend, Not und Krieg festhielt, berühmt.