Es gibt Abende, auf die man sich schon lange vorher freut. Und je weiter das Ereignis entfernt ist, desto größer die Erwartungshaltung. Und dann passiert doch Unverhofftes, die Erwartungen werden noch weit übertroffen. So ein Abend war jüngst beim 18. Köstritzer Jazzfrühling im Cafè Wagner zu erleben.
Der Jazzklub Jazz im Paradies e.V. hatte die DIGITAL PRIMITIVES, eine amerikanisch -israelische Band, eingeladen. Es gelang der Band vom ersten Moment an, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. War das jetzt Jazz? Oder ist es instrumentaler Rock? Oder doch vielleicht Woldmusic? Fragen, die sich die Musiker um Cooper-Moore wohl am wenigsten stellen würden.
Es geht nur darum sich an einem magischen Ort zu treffen, an dem es für Publikum und Musiker kein unten und oben, keine Sprachbarrieren oder andere Schranken gibt. Ein Glücksgefühl machte sich breit und man war dankbar dabei gewesen zu sein. Ein Augenblick für die Ewigkeit!
Cooper Moore brachte es schlüssig auf dem Punkt: „Jazz is just a Word - Jazz ist nur ein Wort“, der Rest ist pure Lebensfreude! Ideale Partner hat der Bandlader mit den in Tel Aviv aufgewachsenen und wie Cooper-Moore in New York lebenden Saxophonisten Assif Tsahar sowie Chad Taylor am Schlagzeug gefunden. Taylor war vielen noch durch seinen fulminanten Auftritt mit dem Chicago Underground Trio in guter Erinnerung.
Der Zauber der Musik entfaltet sich im Drang musikalisch Grenzen zu überschreiten, verschiede Kulturkreise zu integrieren und das Ganze zu einem ganz eigenen Kosmos zu erweitern. Umso schöner auf ein aufgeschlossenes Publikum zu stoßen, das ein Gespür für diese Botschaft hat. Dieses war zahlreich im Cafè Wager erschienen und wurde reichlich dafür belohnt.