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Der Deutsche Musikrat und die Neue Musik

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Ein Aufruf der Gesellschaft für Neue Musik
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Die Pressekonferenz mit dem Insolvenzverwalter des Deutschen Musikrats Ludger Westrick ließ in bezug auf Fragen der zeitgenössischen Musik manches in der Schwebe. Der Eindruck entstand, dass die Neue Musik lieber ignoriert würde, da ihre direkte gesellschaftliche Relevanz weit schwieriger auszumachen ist, als dies etwa bei publikumsstarken oder breitenwirksamen Projekten der Fall ist.

Gerade aber auf dem Gebiet des gegenwärtigen kompositorischen oder interpretatorischen Wirkens hat der Deutsche Musikrat ein Netz von Fördermaßnahmen entwickelt, so zum Beispiel die CD-Porträts junger deutscher Komponisten, dessen Wegfall oder Ausdünnung für viele Aktivitäten an der Basis das Aus oder zumindest eine merkliche Reduzierung bedeuten würden. Gerade hier aber entstand und entsteht die Stärke für ein Musikleben, dem nicht droht, von seiner Spitze her zum Absterben verurteilt zu sein. In den vielfältigen Bereichen der Neuen Musik ist ein künstlerisches Bewusstsein herangewachsen, das von Verantwortung, musikalischer Intelligenz und von beständiger Wachheit getragen ist. Vieles mag hier unscheinbarer im Stilleren und weniger medienwirksam gedeihen, aber die Nachhaltigkeit und die stets neu he- rausgeforderte Innovationslust sind umso bedeutender. Das hatte der Deutsche Musikrat bislang erkannt und befördert. Kein Event, keine groß aufgezogene Veranstaltung können dieses kontinuierliche Wirken in den künstlerischen Nervenzellen an der Basis ersetzen. Wir fordern deshalb die Staatsministerin für Kultur und Medien Christina Weiss auf, die Tragweite von Schritten zu erkennen und zu berücksichtigen, die eine Zurückstufung der Förderung von Neuer Musik durch den Deutschen Musikrat zur Folge hätte. Wir fordern eine Beibehaltung der bisherigen Fördermaßnahmen im vollen Umfang und die Freiheit von Kompetenzgetragenen Umstrukturierungen, die allein vom zeitgenössischen Musikleben und seinen sich wandelnden Bedürfnissen bestimmt werden.

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