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Festivaliden

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Das Bild vom Tonkünstler, ganz allein und einsam in seiner Klause, Musik suchend, vielleicht findend, ohne Rücksicht auf Umwelt und Hörer, stimmte wohl nie so ganz richtig und passt heute auch immer weniger angesichts der vielen lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Festivals und Kurse, auf denen sich die komponierende Zunft zu Haufe tummelt, verschiedenste Konzerte, Vorträge und Seminare gibt oder hört, sich austauscht, gegenseitig belobigt oder stresst, Kontakte zu Veranstaltern, Musikern, Journalisten, Redakteuren pflegt und vermutlich – mit welch positiven oder negativen Folgen für die Musik? – in nicht unbeträchtlichem Maße Anregungen zu neuen Stücken aussendet und empfängt.

Dasselbe ereignet sich auch diesen Sommer wieder, zum Beispiel bei den 42. Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt vom 7. bis 22. August und vielerorts bei zahlreichen größeren und kleineren Musikfestivals.

In Köln veranstaltet die Galerie Haferkamp vom 5. bis 13. Juli das Festival „KlangRaum – RaumKlang“ mit konzertanten Klanginstallationen und interaktiven Performances mit Laptop, Video, Instrumenten.

Im finnischen Viitasaari erklingen beim Festival „Musickin Aika“ vom 8. bis 13. Juli ein knappes Dutzend Uraufführungen vorwiegend finnischer Komponisten und am 15. Juli beim britischen „Cheltenham International Festival of Music“ erstmals Roxanna Panufniks Liederzyklus „If I Don´t Know“.

Die neu gegründete Frankfurter Gesellschaft für Neue Musik veranstaltet am 14. Juli 2004 in der Dresdner Bank ihr erstes Konzert mit neuen Schlagzeugkompositionen von Gerhard Müller-Hornbach und Bernd Thewes und das Klavier-Festival Ruhr bringt im Harenberg City-Center Dortmund neue Klavierwerke von Beat Furrer am 23. Juli, Olga Neuwirth am 24. Juli und Johannes Maria Staud am 4. August 2004.

Bei den 7. Stockhausen-Kursen in Kürten werden vom 31. Juli bis zum 8. August mehrere Uraufführungen zu hören sein, darunter das Schluss-Stück „Sonntags-Abschied“ aus des Meisters monumentaler „Licht“-Heptalogie. Zur gleichen Zeit bringen die „Sommerlichen Musiktage Hitzacker“ unter dem Motto „Italienische Reisen“ im Eröffnungskonzert von Johannes Harneit eine Bearbeitung von Hector Berlioz´ „Harold en Italie“ für Kammerensemble und Viola. Und schließlich erklingt beim „Schleswig-Holstein Musik Festival“ am 28. August von Charlotte Seither ein neues Werk für Stimme und Klavier nach Texten von Franz Kafka.

Weitere Uraufführungen

2.7.: Georg Kröll, Appassionato, morendo für Violoncello, St. Maria im Capitol Köln
3.7.: Johannes Wallmann, Der blaue Klang für mehrere Vokal- und Orchestergruppen, Gartenreich Wörlitz
8.7.: Erkki-Sven Tüür, Casa Tania für Violoncello und Klavier, Osnabrück
9.7.: Vykintas Baltakas und Georg Friedrich Haas, Neue Werke, musica viva, Herkulessaal München
Heiner Goebbels, Neues Orchesterwerk, Jahrhunderthalle Bochum
10.7.: Bernd Franke, lines für Stimme und Ensemble, Göttingen
14.7.: Jörg Mainka, Voyeur, Musiktheater, Forum Römercastell, Stuttgart-Bad Cannstatt
11.8.: Manfred Trojahn, Scardanelli-Gesänge (Die Aussicht – Der Winter – Der Frühling – Der Sommer – Der Herbst – Der Mensch), Bad Reichenhall Sommerfestival AlpenKlassik

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