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Galina Ustwolskaja. Foto: Archiv
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Leidenschaft und Besessenheit

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Musik von Galina Ustwolskaja: Beim musica viva-Saisonstart und im Schwere Reiter
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In diesem Jahr wäre die russische Komponistin Galina Ustwolskaja 100 Jahre alt geworden. Beim musica viva-Sonderkonzert führen die Musikerinnen und Musiker des Symphonieorchesters des BR die auf internationalen Konzertbühnen nur selten zu erlebende Ensemble-Trilogie „Triade“ auf: Die groß dimensionierte und höchst expressive „Triade“, ein Ausnahmewerk ersten Ranges, entstand in den Jahren 1970 bis 1975 und besteht aus den Sätzen „Dona nobis pacem“, „Dies irae“ und dem „Benedictus qui venit“.

Lesen Sie dazu einen Auszug aus einem Nachruf von Reinhard Schulz auf Galina Ustwolskaja, die am 22. Dezember 2006 in St. Petersburg gestorben ist (nmz 2/2006):

„Immer greller und immer reduzierter wurden in den letzten Werken die klanglichen Materialien: sei es die irrsinnige Konfrontation von Tuba und Piccolo (Composition Nr. 1 – Dona nobis pacem) oder die nicht minder dras­tische von acht Kontrabässen und einem mit dem Hammer malträtierten Holzkubus (Composition Nr. 2 – Dies irae). Es gab in der Geschichte wohl noch nie eine Musik, die auf so direkte Art betroffen macht. Allenfalls der ganz späte Schubert in seinen letzten Liedern oder einige Passagen von Mahler ließen einen vergleichbar ungehemmten Einfall von Schicksalsgewalt ahnen. Doch bei Ustwolskaja wird niederschmetternd klar: Es gibt kein Entkommen. Musik blüht nicht mehr auf, sondern blickt einzig auf ihre Ruinen zurück.“

Der Cellist Nicolas Altstaedt eröffnet den Konzertabend mit Solowerken von Henri Dutilleux und Johann Sebastian Bach. Das Sonderkonzert findet am Donnerstag, 21. November 2019 um 20.00 Uhr im Herkulessaal der Münchner Residenz statt.

Das Schwere Reiter in München widmet Galina Ustwolskaja am 6. und 7. Dezember ein Festival. Das Münchner Kammerorchester spielt ihr Konzert für Klavier, Streichorchester und Pauken (1946), das Oktett für 2 Oboen, 4 Violinen, Pauken und Klavier (1950) sowie das Duett für Violine und Klavier (1964). Die Pianistin Sabine Liebner führt die Klaviersonaten Ustwolskajas (1947–1988) auf.

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