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Chorszene & Laienmusik

Blick zurück und nach vorne

2026 feiert das Nürnberger Musikfest ION seinen 75. Geburtstag

Vom 19. Juni bis 5. Juli 2026 findet die kommende Ausgabe des Nürnberger Musikfests ION statt. Das Fes­tival, das 1951 als Internationale Orgelwoche der Stadt Nürnberg gegründet wurde, feiert dann seinen 75. Geburtstag. Für Intendant Moritz Puschke und Dramaturg Oliver Geisler ist dies ein Anlass, zurück und nach vorne zu blicken. „Damals gab es einen echten Willen in der Stadt, sich mit einem solchen Fes­tival im Sinne der Völkerverständigung neu auszurichten“, reflektiert Puschke im Gespräch mit der nmz die Gründungsphase. „Das war wirklich mutig, da lag eine echte Vision zugrunde.“ Wie Geisler aus der Archiv­recherche erfuhr, spielten die Nürnberger Musiker anfangs umsonst, damit die ausländischen Künstler bezahlt werden konnten.

jmk
Ausgabe
12/01-2025/26 – 74. Jahrgang

Mit dem Programm 2026 ziehen die Macher ein Stückweit Bilanz ihrer Tätigkeit seit 2019, setzen aber auch neue Impulse. Einige Künstler:innen kehren nach Nürnberg zurück, darunter Anna Prohaska, Cameron Carpenter, das Stegreif Orches­ter oder der Stuttgarter Kammerchor unter Frieder Bernius. Dessen Aufführung des „Paulus“ von Felix Mendelssohn Bartholdy reiht sich ein in einer Serie großer Werke der Chormusik: Der Universitätschor München und die Staatsphilharmonie Nürnberg interpretieren unter der Leitung von Roland Böer das Stabat mater von Antonín Dvorák, der RIAS Kammerchor Berlin und die Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Jus­tin Doyle sind zum Abschluss mit Bachs h-Moll-Messe zu Gast. Weitere Chorakzente setzt das Musikfest ION beispielsweise mit den King’s Singers, Tenebrae, der Cappella Sollertia und dem Windsbacher Knabenchor.

Über Genre-Grenzen hinaus blickt das Festival unter anderem mit drei Abenden für George Harrison, die Stefanie Hempel exklusiv für Nürnberg entwickelt hat.

Fortgeführt werden die Teilhabe-Projekte „SingBach“ mit rund 200 Nürnberger Kindern aus 3. und 4. Klassen unter der Leitung von Friedhilde Trüün und das Mitsingkonzert: Ingrid Kasper dirigiert Höhepunkte aus Händels „Messiah“ mit großem Orchester und Solist:innen.

Als neues Element kommt zum Auftakt die Große Nürnberger Musik­nacht von BR Klassik und Musikfest ION mit dem israelischen Männer-Sopran Maayan Licht, dem britischen Künstlerkollektiv Solomon’s Knot und dem Männerensemble Chanticleer hinzu. jmk

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