Bis heute spielt das IFF eine zentrale Rolle. Namen wie Igor Levit oder Joana Mallwitz verdanken dieser Institution entscheidende Impulse auf dem Weg ins internationale Konzertleben und so treten beide Künstler:innen auch im Dezember im Rahmen des Jubiläums auf. Beim Matinéekonzert auf Schloss Landestrost, Teil der 25. Sommerakademie, widmete der NDR eine Dokumentation der erst 12-jährigen Cellistin Charlotte Melkonian, die bereits in der Carnegie Hall und der Elbphilharmonie Hamburg aufgetreten ist.
IFF-Leiter Prof. Martin Brauß entwickelt das Institut stetig weiter. In der Sommerakademie und der wöchentlichen Ausbildung im Semester setzt er auf Vielfalt: Neben Kammermusik- und Orchesterkonzerten der Studierenden, die solistisch mit einem Profiorchester auftreten können, stehen immer auch neue Formen der musikalischen Qualifizierung im Vordergrund. Studierende tanzen Choreografien, singen gemeinsam im Chor, komponieren und arrangieren genreübergreifend, improvisieren mit dem Gründungsmitglied des Ensemble Modern, Dietmar Wiesner, und lernen das Dirigat – stets begleitet von Brauß selbst, der die Jugendlichen auch persönlich berät, welche Studien- und Berufswege sich eröffnen können.
Zum Jubiläum kam eine neue Facette hinzu. Unter dem Motto „Mach mit – werde zur Inspiration für andere und entdecke das Lehren als eine weitere musikalische Bühne“, fand erstmals auch ein Workshop mit pädagogischem Schwerpunkt statt. Studierende des IFF erarbeiteten instrumentalpädagogische Grundlagen des Unterrichtens und gaben beim Young Professional-Tag am 21. September, organisiert von der Professorin Catrin Smorra und der Dozentin Susanne Busch, Musikschulkindern aus Niedersachsen im Alter zwischen 9 und 13 Jahren Instrumentalunterricht. Gemeinsam wurde im Anschluss ein Ungarischer Tanz von Brahms mit augenzwinkernden Jazz-Zitaten musiziert und natürlich von einem IFFler dirigiert. Professionell begleitet wurde dieses Projekt von Gesa Riedel (Autorin dieses Textes), einer Dozentin aus der künstlerisch pädagogischen Abteilung der HMTMH, die auch das Notenmaterial für diesen Tag unter pädagogischen Aspekten erstellte. „In einer Welt, in der Musik immer wieder neue Ausdrucksformen findet, braucht es junge, inspirierte Musiker:innen, die die Leidenschaft für Musik weitergeben können“, so Martin Brauß.
Auch die Studienlage weist in diese Richtung. Die von der Rektorenkonferenz Deutscher Musikhochschulen beauftragte MULEM-EX-Studie hat gezeigt, dass die Zahl der Studienanfänger:innen für das Lehramt Musik stark zurückgeht – teils um bis zu 40 Prozent. Mit der derzeit an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden laufenden MIKADO-Studie sollen nun weitere Erkenntnisse zum Nachwuchsmangel im künstlerisch-pädagogischen Bereich gewonnen werden. Vor diesem Hintergrund bekommt die Verbindung von Exzellenz- und Pädagogikförderung besonderes Gewicht.
Während München mit der Young Academy auf die Perspektive setzt, auch solche Kinder und Jugendliche zu fördern, die sich für ein künstlerisch-pädagogisches Studium interessieren, erweitert auch das IFF im Jubiläumsjahr sein Angebot in diese Richtung. So ist das Institut auch 25 Jahre nach seiner Gründung am Puls der Zeit.