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Experten stellen zunehmend Stimmschäden bei Kindern fest

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Unsere Kinder singen zu tief: Beeinflußt vom zeitgenössischen Musikgeschmack, vor allem von Pop-Idolen, gefährden sie ihre Stimmbänder, stellten die Gesangspädagogen Christina Wartenberg und Thomaskantor Georg Christoph Biller in Leipzig fest.

Die Schädigung der Stimmqualität beginnt schon im Kleinkindalter. In Kindergärten beispielsweise sänge man viel zu tief, weil die Erzieherinnen ungenügend ausgebildet seien. «Notwendig ist eine grundlegende Musikausbildung für Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen», forderte Christina Wartenberg, Professorin an der Leipziger Musikhochschule. Aber leider sei Musik das erste Fach an den Schulen sei, das wegfalle. «Dabei kann Singfreude bei Kindern nur geweckt werden, wenn sie sehr jung sind.»

Stattdessen werde die Stimme durch Schreien in der Disko oder der Umwelt ruiniert. «Die stimmliche Entwicklung von Kindern ist völlig desorientiert, weil keine Balance besteht», meinte Georg Christoph Biller. Sie werde durch falsche Imitation und Lärm überbeansprucht, aber gleichzeitig unterfordert. «Das Reden ist aus der Mode gekommen, da in der Kommunikation mehr konsumiert als produziert wird».
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