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v.l.n.r.: Kulturdirektorin Margot Nazzal, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Franz Harnoncourt, Rektor Martin Rummel. Foto: Land OÖ/Mayrhofer
v.l.n.r.: Kulturdirektorin Margot Nazzal, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Franz Harnoncourt, Rektor Martin Rummel. Foto: Land OÖ/Mayrhofer
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Gründung des Nikolaus Harnoncourt Zentrums

Untertitel
Anton Bruckner Privatuniversität
Publikationsdatum
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Der Anton Bruckner Privatuniversität ist es gelungen, gemeinsam mit der Familie von Nikolaus Harnoncourt die Gründung eines ihm gewidmeten Zentrums zu vereinbaren. Mit dem Nikolaus Harnoncourt Zentrum wird das Leben und Werk des herausragenden Dirigenten und Musikforschers gesichert und der umfangreiche Nachlass künftig an der ABPU digitalisiert sowie wissenschaftlich aufgearbeitet.

2024 wäre Nikolaus Harnoncourt 95 Jahre alt geworden. Sein Lebensweg hat ihn von seiner Geburtsstadt Berlin über Graz und Wien letztendlich nach St. Georgen im Attergau geführt, von wo aus er musikalisch und künstlerisch weltweit seine wegweisende Wirkung entfaltet hat. Nikolaus Harnoncourt war eine herausragend-inspirierende künstlerische Persönlichkeit von Weltruhm, dabei immer auch ein engagierter und beherzter Förderer des künstlerischen Nachwuchses.

Sieben Jahre nach seinem Tod ist es der ABPU gelungen, den künstlerischen Nachlass des umfassend interessierten Musikers Nikolaus Harnoncourts durch die Gründung des ihm gewidmeten Zentrums nachhaltig zu sichern. Das Zentrum garantiert, dass Leben und Werk Nikolaus Harnoncourts künftig weiter wirken.

Meilenstein der universitären Entwicklung

Für die ABPU stellt die Ansiedelung dieses kulturellen Erbes und die daraus resultierenden Arbeitsfelder eine substanzielle Aufwertung im wissenschaftlichen Bereich dar. „Das Nikolaus Harnoncourt Zentrum sieht sich als ‚Fackelträger‘ der Harnoncourtschen universellen Gedankenwelten und wagt die Betrachtung größerer Zusammenhänge anhand der Entwicklung der letzten Jahrhunderte, um einen Ausblick auf die Zukunft zu wagen. Es dient nicht nur der Bewahrung des Erbes einer das 20. Jahrhundert prägenden Musikerpersönlichkeit, sondern wird als Alleinstellungsmerkmal der Anton Bruckner Privatuniversität ein interdisziplinäres Bildungsideal widerspiegeln, das seinesgleichen sucht. Ich bin froh und stolz, dass dieser wichtige Entwicklungsschritt für unsere junge Universität unseren Anspruch, in der internationalen Topliga tertiärer Institutionen angesiedelt zu sein, nachhaltig bestätigt“, so Rektor Martin Rummel.

Nikolaus Harnoncourts nicht nur künstlerischer, sondern sein gesamtes Leben und Werk dokumentierender Nachlass besteht aus audiovisuellen Medien, circa 50 Regalmetern Notenmaterial sowie knapp zwei Kubikmetern Korrespondenzen, Essays, Notizen zu Werken und zur Aufführungspraxis, Vortragsmanuskripten sowie Material zu seiner jahrelangen universitären Lehre. Auch im Sinne seiner kürzlich verstorbenen Ehefrau Alice Harnoncourt hat die Familie diesen Nachlass in digitaler Form inklusive aller nicht-kommerziellen Werknutzungsrechte und der damit verbundenen Rechte an Namen und Bild und für die exklusive Auswertung zur weiteren Verwendung der ABPU angeboten. „Mit der Gründung des Nikolaus Harnoncourt Zentrums kann das umfangreiche Schaffen Nikolaus Harnoncourts aufgearbeitet, sein Wissen für die Nachwelt verfügbar und seine künstlerischen und kulturphilosophischen Impulse weiter wirksam und lebendig bleiben. Nikolaus Harnoncourt hat in seinem umfassenden Lebenswerk die Aufführungspraxis sogenannter alter Musik grundlegend revolutioniert und die Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer Musiker maßgeblich beeinflusst. Er hat ein umfangreiches Wissen über Stimmungen, Phrasierungen, Artikulation, Instrumentenkunde, eine zuvor unbekannte Breite historischer Quellen und unendlich viel mehr erarbeitet und dokumentiert“, so Franz Harnoncourt in Vertretung der Familie.

Erfassung,  Digitalisierung und wissenschaftliche Aufarbeitung

Im Vorfeld der Gründung wurde bereits der Nachlass von Nikolaus Harnoncourt gesichtet um inhaltliche, rechtliche und technische Fragen zur digitalen Archivierung sowie der Archivnutzung des Materials zu evaluieren. Basierend darauf erfolgte im März 2023 die offizielle Gründung des Nikolaus Harnoncourt Zentrums an der ABPU.  Zentrale Aufgaben des Zentrums werden die Erfassung und Digitalisierung des Nachlasses sein. Ziel der Digitalisierung ist dabei die langfristige und möglichst vollständige Sicherung und Verschlagwortung des kulturellen Erbes, wofür die ABPU mit dem Oberösterreichischen Landesarchiv und für den audiovisuellen Teil auch mit der Österreichischen Mediathek kooperieren wird. In weiterer Folge wird sich das NHZ der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Nachlasses durch Forschungsprojekte und (internationale) Kooperationen widmen. Zugleich versteht sich das Zentrum als kulturphilosophische Denkwerkstatt. In Zusammenarbeit mit anderen Universitäten und dem oberösterreichischen Landesmusikschulwerk wird das Zentrum, um Nikolaus Harnoncourts Bildungsgedanken in der Ausbildung zu verankern, auch für künftige Generationen zugänglich gemacht. Aktuell wird an der ABPU an den organisatorischen Maßnahmen zur Einrichtung des NHZ gearbeitet, um in den nächsten Monaten die Umsetzung realisieren zu können. Ausdruck der besonderen Verbindung der ABPU zum Erbe von Nikolaus und Alice Harnoncourt ist zudem die Umbenennung der Hausadresse der Universität: So ist der Platz vor der Anton Bruckner Privatuniversität nach Alice Harnoncourt benannt worden.

www.bruckneruni.ac.at

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