Musik verbindet. Das zeigt einmal mehr die Konzertreihe ‚Musizieren auf dem Lande‘. Als Prof. Claudia Schmidt-Krahmer (Gesang in der Fachrichtung Lehramt) und Brita Wiederanders (Instrumentalkorrepetition) 2020 die Idee hatten, die sächsischen Schlösser und ländlichen Gemeinden mit der Musik von Studierenden zusammenzubringen, herrschte in Deutschland gerade Kontaktverbot. Corona und die Regelungen zum Schutz vor der Viruserkrankung bestimmten das öffentliche Leben. Die Menschen sehnten sich nach Begegnung und die Studierenden der Dresdner Musikhochschule nach Auftrittsmöglichkeiten – neben allen Problemen sahen die Kolleginnen auch eine potenzielle Win-Win-Situation.

Die Studierenden vor ihrem Auftritt im Kinder- und Jugendzentrum Haus Lippersdorf Pockau-Lengefeld.
V. l. n. r. 1. Reihe: Friedrich Gustav Uebe, Brita Wiederanders, Sydney Katzenellenbogen, Janni Hofmann
2. Reihe: Constantin Haufe, Karolin Uhr, Lu Ella Berndt
3. Reihe: Jacob Schauer, Fabrice Hölzel, Vincent Hübler.
Foto: privat
Musik für den ländlichen Raum
„Mit unserem Programm ‚Musizieren auf dem Lande‘ werden wir von den sächsischen Schlössern und ländlichen Gemeinden mit offenen Armen empfangen. Das freut uns sehr, denn so erhalten unsere Studierenden – vor allem der Fachrichtung Lehramt – eine interessante Auftrittsmöglichkeit im neuen Umfeld, und wir können vor Ort von der Ausbildung an unserer Musikhochschule berichten“, so Brita Wiederanders, Initiatorin der Konzertreihe.
Auf genau diesem Weg hat Sydney Katzenellenbogen den Weg zur Musikhochschule nach Dresden gefunden. „Ich komme aus Pirna und habe 2022 und 2023 Konzerte der Musikstudierenden im Schloss Seifersdorf und im Rathaus Stolpen miterlebt. Dadurch bin ich tatsächlich auf die Idee gekommen, Musik zu studieren – natürlich in Dresden“, so der 19-Jährige. Inzwischen studiert er im zweiten Semester Lehramt für Gymnasium Musik mit dem Hauptfach Akkordeon und ist selbst als Musiker im Rahmen von ‚Musizieren auf dem Lande‘ dabei.
‚Das alte Amtsgericht‘ in Stolpen, das Schloss Struppen und Schloss Thürmsdorf in der Sächsischen Schweiz, Schloss Bieberstein bei Freiberg, die Evangelisch Freikirchliche Gemeinde in Weißwasser und Schloss Seifersdorf im Seifersdorfer Tal – das sind Orte, die die Studierenden inzwischen regelmäßig für verschiedene Konzerte besuchen. „Unser Programm ist vielfältig: von Klassik über zeitgenössische Werke bis hin zu regionaler Volksmusik ist alles vertreten. Vor Ort treffen wir auf großes Interesse, eine liebevolle Organisation mit Verpflegung und viel positives Feedback“, so Katzenellenbogen.
Eine weitere Besonderheit der Konzertreihe ist die Zusammenarbeit mit den Musikschulen vor Ort. „Je nach Möglichkeit arbeiten wir mit den Schülerinnen und Schülern der regionalen Musikschulen zusammen und erarbeiten gemeinsam das Programm. Diese Verknüpfung vor Ort ist uns sehr wichtig, weil wir so gut in den Austausch mit den musikinteressierten Menschen der Region kommen können“, so Wiederanders.
Besonders gern erinnert sich Sydney Katzenellenbogen an das Adventskonzert im Kinder- und Jugendzentrum Haus Lippersdorf Pockau-Lengefeld. „Dafür gründeten fünf Musiklehramtsstudierende aus dem Erzgebirge ein Vokalensemble und studierten regionale Weihnachtslieder ein, um diese besondere Tradition zu präsentieren. Auch mein abschließender Aufruf zum Mitsingen bekannter Weihnachtslieder, von mir auf dem Akkordeon begleitet, wurde beherzt genutzt“, so Sydney Katzenellenbogen.
Wie Sydneys Beispiel zeigt, sind Studieninteressierte aus der Region Sachsen, die zukünftig als Musiklehrerinnen und -lehrer beispielsweise regionale musikalische Traditionen fortführen wollen, an der HfM Dresden herzlich willkommen. Die nächsten Konzerte finden am 15. Juni im Schloss Struppen und am 20. Juni im Alten Amtsgericht in Stolpen statt.
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