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19.09.: musikschul-presseschau +++ musikschul-presseschau...

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+++ Chemnitz: Plan: Musikschule drastisch teurer +++ Freinsheim: Musikschule wird dicht gemacht - Reaktionen der Betroffenen +++ Sulzbach-Rosenberg: Eine Schule mit "echten" Noten +++

Chemnitz: Plan: Musikschule drastisch teurer: Etwa 1000 Eltern betroffen: Einrichtung dreht Gebührenschraube bis zu 45 Prozent an - Stadtrat entscheidet noch
Mit einer teilweise drastischen Gebührenerhöhung will die Städtische Musikschule ab Februar 2003 den Eltern tiefer in die Tasche greifen. So soll der 30-minütige Einzelunterricht künftig anstelle derzeitiger 247 dann im Jahr 360 Euro kosten. Das ist eine 45-prozentige Erhöhung. Beim Unterricht über eine Dreiviertelstunde ist ein Anstieg um 37 Prozent angedacht - von 368 auf 504 Euro. Diese beiden Einnahmepositionen betreffen etwa 900 der insgesamt 1350 Musikschüler. Offiziell will sich keiner dazu äußern - abgesegnet wurden die Zahlen offenbar aber schon im Juli in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters (DOB). Der Plan soll zudem am 10. Oktober im Kulturausschuss beraten werden.
Die Preiserhöhungen, von denen etwa 1000 Eltern betroffen sind, sollen der Musikschule nach heutiger Planung und bei gleichbleibender Schülerzahl etwa 70.000 Euro Mehreinnahmen bescheren - was den Kostendeckungsgrad der Einrichtung auf 26 Prozent steigern würde (derzeit 21 Prozent). Zum Vergleich: Der durchschnittlich erwirtschaftete Eigenanteil aller sächsischen Musikschulen liegt bei 30 Prozent.

Betroffen von den Erhöhungen sollen nach „Freie Presse“ vorliegenden Informationen auch die etwa 35 Behinderten sein. Für sie wird anstelle einer bisherigen 100-prozentigen Ermäßigung dies ab Februar 2003 auf 80 Prozent heruntergeschraubt. Betroffen ist dadurch besonders das behindertenintegrierte Ensemble „Motus“.

Interessant ist zudem auch die Rechnung, wie künftig Familien mit mehreren Kindern in den Genuss von Ermäßigungen kommen sollen. Beispiel zwei Kinder einer Familie: Derzeit werden diese in der Musikschule mit je zehn Prozent entlastet, künftig soll es nur noch für das zweite Kind eine Entlastung von 15 Prozent geben.

Weitere Preisänderungen:

Unterricht: Partnerunterricht (45 Minuten): von 236 auf 288 Euro (Anstieg: 22 Prozent); Tanzunterricht: von 205 Euro auf 240 Euro (Anstieg: 17 Prozent); Instrumente: Entgelte für Instrumente für Benutzer der Musikschule steigen im Schnitt um 8,5 Prozent, für Fremdnutzer im Schnitt um fast 29 Prozent.


Kommentar: Dissonanzen - Gebühren plus Musikschule
Wie heiß die Sache mit den geplanten Gebührenerhöhungen in der Musikschule ist, zeigt schon die Reaktion von Direktor Manfred Läsche: Der wollte trotz Nachfrage von „Freie Presse“ nichts sagen: Weder genaue Zahlen nennen noch vor einer möglichen Stadtratsentscheidung etwas an die Öffentlichkeit lassen. Kurz: Unliebsame Nachrichten unterm Deckel halten. Notfalls bis der Topf explodiert.
Aber genau letzteres wird geschehen. Am Mittwoch abend noch brütete zu später Stunde der Elternsprecherrat über den Zahlen - heftige Gegenwehr ist ab Donnerstag zu erwarten. Auch werden Stadträte (die wissen noch nichts von geplanten Erhöhungen) auch erklärt bekommen wollen, ob solch drastisches Drehen an der Gebührenschraube der Schule nicht eher schadet als nutzt.
Insofern ist die Geheimniskrämerei von Herrn Läsche unklug. Sie ist nicht im Sinne von Eltern, Kindern und Musikschule.

http://www.freiepresse.de/TEXTE/NACHRICHTEN/REGIONAL/CHEMNITZ/CHEMNITZ/…

Der Schock sitzt tief. "Sauber", "schon zu", "unbegreiflich" - zischt es aus den Reihen der SPD, als nach zweimaligem Zählen das endgültige Aus der Freinsheimer Musikschule endgültig fest steht
Aus den Zuschauerräumen Raunen. Die Eltern, Schüler und Musikschullehrer verlassen unter Protest den Sitzungssaal im von-Busch-Hof. Auch ein SPD-Mitglied packt seine Sachen. Das weitergehende Sparkonzept, das der Bürgermeister nach dem Todesurteil für die Musikschule verliest, geht fast unter. Nur in den Reihen der CDU, FDP und FWG etliche zufriedene Gesichter. So manch einer, der schon immer für das Aus der Musikschule war, verlässt mit einem Siegerlächeln den Ort des Geschehens. Und die Jugendlichen vor der Tür: enttäuscht. Kaum einer kann sich einen privaten Musikschullehrer leisten, sagen sie.
Dass mit der Musikschule eine alteingesessene Kultureinrichtung dicht gemacht wird, ist ein Armutszeugnis für die Verbandsgemeinde. Möglicherweise ist sie Luxus. Aber sie ist ein Gut, für das es sich gelohnt hätte, das rigorose Sparkorsett, das das Gutachten vorgeschlagen hat, einmal überzustülpen. Dicht machen - das wäre auch nach einer zweijährigen Testphase sicher noch möglich gewesen. Nicht alle, die jetzt für ein Weiter gestimmt haben, waren jedoch schon immer dieser Meinung. Allen voran der Bürgermeister, der sich gern als Unschuldslamm gibt, aber auch nicht mit Volldampf für die Schule gekämpft hat. Umgekehrt sind einige CDU-ler umgekippt und haben sich der Meinung ihres Chefs angeschlossen. Und die Grünen hatten noch nicht einmal den Mumm, mit Nein zu stimmen.
Daran, dass es jetzt so weit gekommen ist, haben alle Schuld. Denn mit der Vorgabe an die Schule, sie dürfe jedes Jahr ein sechsstelliges Defizit einfahren, hat der Rat den Weg ins Jenseits geebnet. Auch die Musikschulleitung muss sich vorhalten lassen, in den vergangenen Jahren zu wenig für den Erhalt getan zu haben. Denn das neue Konzept beweist das Gegenteil: Sparen ist in erheblichem Maß möglich!

RON - RHEINPFALZ ONLINE, Donnerstag, 19. Sep , 03:45 Uhr http://www.ron.de/osform/cms_osmm?articleName=HERMES:20020919:3209376&t…

Schockiert und tief enttäuscht zeigten sich der Elternbeirat der Freinsheimer Musikschule sowie deren Leiter, Dietmar Arnold, auch am Tag nach der Entscheidung des Verbandsgemeinderats Freinsheim, die Einrichtung dicht zu machen.
"Auch ich war eine halbe Minute sprachlos", erinnerte sich Bürgermeister Wolfgang Quante gestern im Gespräch mit der RHEINPFALZ an den Augenblick, als am Dienstagabend feststand, dass eine hauchdünne Mehrheit (14:13 Stimmen) die Schließung der öffentlichen Einrichtung perfekt gemacht hatte (wir berichteten gestern kurz). Auch Landrätin Sabine Röhl nannte die Entscheidung "bedauerlich". Mehrheitlich hatten CDU, FWG und FDP aus wirtschaftlichen Aspekten für das Aus votiert, während die SPD "aus politischen Gründen" für den Erhalt stimmte. Ende März nächsten Jahres soll die Musikschule ihre Arbeit einstellen.
"Das ist wie eine Ohrfeige", sagte die Vorsitzende des Elternbeirats der Musikschule, Eva Kummer. "Am meisten betroffen" mache sie, wie mit den 19 Musikschullehrern umgegangen werde. "Da stehen Schicksale dahinter." Enttäuscht ist sie auch darüber, dass die Perspektive, die sich mit dem vom Landesverband deutscher Musikschulen vorgelegten Sparkonzept eröffnete, nicht genutzt wird. Mit dessen Umsetzung hätten die Zuschüsse der VG von rund 133.000 Euro auf die Hälfte reduziert werden können.
Zudem hatte der Elternbeirat angeboten, die Verwaltung der Kultureinrichtung zu übernehmen und damit - eigenen Angaben zufolge - weitere 10.500 Euro sparen zu helfen. "Wir fühlen uns vorgeführt", so die Beiratsvorsitzende, die die Grünen (die sich der Stimme enthielten), die CDU und Bürgermeister Wolfgang Quante kritisiert. "Wenn Quante es ernst gemeint hätte, hätte er sich stärker eingesetzt."
Noch wenige Tage zuvor hatten Lehrer, Schüler und ihre Eltern Hoffnung geschöpft, nachdem sich der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend mehrheitlich für den Erhalt der Schule ausgesprochen hatte. Nach RHEINPFALZ-Informationen hatte sich die CDU dort - anders als bei der Ratssitzung - ihrer Stimme enthalten.
An der teils turbulenten Sitzung am Dienstag, in der sich Ratsmitglieder auch persönlich angriffen, nahmen zahlreiche Musikschullehrer sowie deren Schüler teil. Fraktionsübergreifend wurde das Engagement der Lehrer und Eltern gelobt. Die SPD plädierte für den Erhalt der Schule. Sie sei ein "wichtiger kultureller Leistungsträger und ein wesentlicher Bestandteil der Jugendarbeit", so Robert Woodward, stellvertretender SPD-Fraktionschef, der sich für eine - gegenüber dem VdM-Gutachten - teils stärkere Gebührenerhöhung einsetzte. Er forderte einen Fachbeirat, der die Musikschule hätte kontrollieren sollen. Quante mahnte, dass eine Musikschule mehr als ein Wirtschaftsunternehmen sei und sprach sich für die Fortführung aus. "Man lernt dort Rücksichtnahme und soziales Verhalten."
FDP-Fraktionsvorsitzender Edwin Schrank setzte sich in einer flammenden Rede, in der er auch den Bürgermeister scharf attackierte, für das Aus der Institution ein. "Uns fehlt die finanzielle Grundlage", so Schrank. "Sie halten hier alle Schaufensterreden ohne zu schauen, was um uns passiert." Die Berechnungen des VdM-Gutachtens bezweifelte er. "Das ist ein halbseidener Rettungsanker."
CDU-Fraktionschef Michael Herty pflichtete Schrank inhaltlich bei und bekannte: "Noch nie haben wir über ein Thema so lange debattiert." Angesichts eines "immer kleiner werdenden" finanziellen Spielraums sei Musikschule nicht mehr "in öffentlicher Hand" fortzuführen. "Sonst fahren wir den Karren an die Wand." Die FWG folgte diesen Argumenten. "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Ende ohne Schrecken", konstatierte Uwe Oberholz. Allein Georg Blaul (CDU) und Ute Dülberg (FWG) stimmten nicht mit ihrer Fraktion. Blaul fand es lohnenswert nach der Anstrengung vieler, eine reformierte und günstigere Schule am Leben zu erhalten.
Für die Grünen erklärte Gerd Zahnhausen, dass angesichts der nationalen Flutkatastrophe die desolate Haushaltslage weiter verschärft würde. Die VG könne sich keine Musikschule mehr leisten. Einem Erhalt könne er aber zustimmen, falls der Kreis die Schule übernehmen könnte - wie dies der Elternbeirat vorgeschlagen hatte. Die Landrätin beurteilte diesen Vorstoß jedoch gestern auf Anfrage als "nicht realistisch".
http://www.ron.de/osform/cms_osmm?articleName=HERMES:20020919:3209371&t…

Städtische Sing- und Musikschule startet in neues Schuljahr - Auch die Kleinsten dürfen mitmachen
Sulzbach-Rosenberg. (stz) Auf die Frage "Welche Musik hörst du gerne?" bekommt man bestimmt viele verschiedene Antworten - bis auf eine: "Ich mag keine Musik." Musik scheint ein essentieller Bestandteil des Lebens zu sein, egal in welcher Ausprägung.
Einen ähnlichen Aspekt betonte der Direktor der Städtischen Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg, Wolfgang Niebling, beim Begrüßungstag am vergangenen Dienstag: Gerade in jüngerer Zeit bestätige die Forschung immer wieder, welche wichtige Rolle die Musik im menschlichen Leben spielt.
Sie könne Emotionen bestärken, sie könne entspannen, sie könne ablenken, sie könne einen Menschen festigen. Die Städtische Sing- und Musikschule möchte die Freude an der Musik und am Musizieren weitergeben und viele Eltern mit ihren Kindern nahmen dieses Angebot gerne wahr.
Bei ihrer musikalischen Ausbildung sollen die Kinder, die mindestens vier Jahre alt sein sollten, die eigene Persönlichkeit und Gemeinschaftssinn entwickeln. Dazu gehören feinmotorische Koordinationen und Körperbewusstsein ebenso wie Bewältigung von Stresssituationen, Umgang mit Kritik, Selbstvertrauen und Selbstdisziplin.
Ganz nebenbei werden beim Erlernen eines Instrumentes oder bei einer Gesangsausbildung die Phantasie und die Kreativität der Kinder gefördert. Dabei sind in der Städtischen Sing- und Musikschule körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder ebenso willkommen. Die Erfahrungen, die Hanni Schertl, für die Ausbildung im Elementarbereich zuständig, über die Jahre gesammelt hat, waren durchwegs positiv.
Kinder lernten von klein auf ein selbstverständliches Zusammenleben mit behinderten Altersgenossen. Nachteile durch die integrative Arbeit entstünden dabei für keinen, so die Fachbetreuerin der integrativen Gruppe, Elisabeth Brzoza. Mit der "IGRA" hätten die Lehrer ausschließlich gute Erfahrungen gemacht.
Die guten Erfahrungen ihrer Arbeit kennen zu lernen bietet die Sing- und Musikschule zum ersten Mal auch kleinsten Kindern an: In Zusammenarbeit mit dem Kindergarten An der Point veranstaltet die Schule erstmalig das Programm "Mobile".
Kinder ab 18 Monaten sollen schon Musik erfahren. Plätze für diese musikalische Früherziehung wären noch frei, sagte der Direktor der Sing- und Musikschule beim Pressegespräch.
"Über die ausgesprochen gute Kooperation sind wir besonders glücklich", erklärte Wolfgang Niebling. Dieses Projekt biete nämlich auch für die Schule viele Vorteile. Zum einen könne das Angebot der Schule einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, zum anderen könne die positive Wirkung der Musikerziehung den Eltern schon früh praktisch demonstriert werden.
"Übrigens profitieren auch die Eltern von dieser Aktion. Sie sparen sich durch die freundliche Aufnahme in dem Kindergarten den Weg zum Schulgebäude", fügte Direktor Niebler an.
http://www.oberpfalznetz.de/zeitung/0,2123,64206-1-167_0_0,00.html





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